Seewölfe - Piraten der Weltmeere 319. Roy Palmer

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 319 - Roy Palmer


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Schiffes entlang bis ins Vorschiff verlief, hatte einen zweiten Einbeziehungsweise Auslaß, der sich im Mannschaftslogis befand. Eine komplette Crew konnte sich dort verborgen halten.

      Aber Hesekiel Ramsgate hatte bei der Konstruktion der „Isabella IX.“ auch noch an etwas anderes gedacht: Es gab geheime Waffenkammern, die durch den Gang zu erreichen waren. Wenn die Galeone einmal von einem Feind geentert wurde und es im Kampf ganz hart kam, dann hatten die Seewölfe immer noch dieses Refugium zur Verfügung, von dem aus sie bis zum letzten kämpfen konnten.

      „Die drei Galeonen führen die schwedische Flagge!“ rief Sam Roskill aus dem Großmars. „Aber sie haben auch noch eine andere Flagge, die ich nicht kenne!“

      „Es scheint mir die polnische Königsflagge zu sein!“ fügte Dan O’Flynn hinzu.

      Hasard richtete sein Spektiv auf die heransegelnden Galeonen. Sie lagen auf Dwarslinie, schickten sich jedoch an, auf Parallelkurs zu gehen. Schon jetzt war zu erkennen, daß das mittlere Schiff etwas aufwendiger und prunkvoller gebaut war als die beiden anderen, und bei allen dreien flatterten die von Dan und Sam beschriebenen Flaggen im Besantopp.

      „Ja“, sagte Hasard. „Es könnte sich tatsächlich um Polen handeln.“

      Wenig später waren die drei Galeonen auf Rufweite heran und drehten bei. Mit aufgegeiten Segeln lagen sie nun im Wind, und eine Stimme ertönte von dem mittleren Schiff, die irgend etwas zu befehlen schien.

      „Der Kerl spricht Schwedisch“, sagte Nils Larsen. „Er verlangt von uns, daß wir ebenfalls beidrehen.“

      „Hat er sich schon vorgestellt?“ fragte Hasard.

      „Nein“, antwortete Nils grimmig. „Ich habe keine Ahnung, mit wem wir das Vergnügen haben.“

      „Dann frag ihn danach.“

      Nils trat an das Schanzkleid der Backbordseite und schrie etwas zu den drei Galeonen hinüber. Wieder ertönte drüben die Stimme von vorher, und nun sagte der Däne: „Er gibt sich als Witold Woyda aus, Generalkapitän. Er verlangt, bei uns an Bord gelassen zu werden.“

      „Er bittet nicht darum?“

      „Nein, Sir.“

      Der Seewolf warf wieder einen langen Blick zu den drei Galeonen hinüber, die näher und näher rückten.

      „Der Generalkapitän weiß nicht, was sich gehört“, sagte er. „Aber wir drehen trotzdem bei. Hängt die Segel ins Gei. Ich muß wissen, was er von uns will. Aber du, Shane, holst dir schon mal deine Brand- und Pulverpfeile. Sag auch Batuti Bescheid, er soll sich ebenfalls bereithalten.“

      „Aye, Sir.“

      „Ferris, wie viele Flaschenbomben hast du zur Zeit bereit?“

      „Mehr als zwei Dutzend!“

      „Hol sie. Macht auch die Drehbassen fertig und achtet auf mein Zeichen. Wenn dieser Woyda die Stückpforten hochzieht, gehen wir sofort zum Gegenangriff über. Die Kanonen sind geladen, wir brauchen sie nur auszurennen“, sagte der Seewolf. „Ich hoffe aber trotzdem, daß es nicht zum Gefecht kommt – wegen der Lady.“

      Gisela Freiin von Lankwitz hockte im Geheimgang der „Isabella“ und lauschte den Stimmen der Männer. Sie vermochte aber nichts von dem, was gesprochen wurde, zu verstehen. Sie konnte nur Vermutungen anstellen und im übrigen darum beten, daß es keinen Verdruß gab – und das tat sie auch reichlich – unter anderem deshalb, weil sie nicht wollte, daß Philip Hasard Killigrew und seine tapferen Männer ihretwegen in neue Auseinandersetzungen verwickelt wurden.

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