Seewölfe - Piraten der Weltmeere 271. Davis J.Harbord

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die größten Ochsen sind

      Mister O’Flynn und Mister Davies. Schenke diesen Ochsen die Gnade, mich hier an dieser Pinne nicht weiter zu belämmern! Gib ihnen Ruhe und Frieden, auf daß sie sich langlegen mögen und den Rudergänger, der auch nur ein armer Hund ist, mit ihren dummen Sprüchen verschonen. Amen!“

      „Hier wird gebetet?“ fragte eine Stimme aus dem Dunkel. Und dann stand plötzlich Hasard vor den drei Männern, den rechten Arm angewinkelt, weil Big Old Shane diesen Arm in den Schulterverband mit einbezogen hatte, um die Schulter ruhig zu halten.

      „Sir“, sagte Old Shane erbittert, „du brauchst wohl einen vierten Hammer, eh? Ich steh seit Stunden hier am Ruder, damit du deine Ruhe hast und ausschlafen kannst. Du hast es verdammt nötig. Und ich versuche inzwischen, vor dem Sturm herzulaufen und dieses Schiffchen auf Kurs zu halten, bis das Stürmchen aufhört. Dann, das garantiere ich euch, hau ich euch aus den Kojen, damit ihr die Segel wieder setzen und auf Westenkurs gehen könnt. Und dann möchte ich mich in die Koje verholen. Ich steh hier nämlich nicht, um mir das Wischiwaschi von irgendwelchen Kerlen anzuhören, deren Ohren darauf gespitzt sind, nach dem Hopsen von Flöhen zu lauschen, die sie dann als Stimmen zu erkennen meinen, die nach Hilfe schreien. No, Sir!“

      „Wie war das?“ fragte Hasard ein kleines bißchen verwirrt. Tatsächlich hatte ihn Old Shanes Stimme vor wenigen Minuten aus der Koje hochgeschreckt. Und jetzt erklärte er was vom Hopsen der Flöhe, was auch immer das bedeuten mochte.

      „Da hat wer um Hilfe geschrien!“ platzte Matt Davies heraus.

      Hasard runzelte die Stirn. „Das sagte Shane bereits. Und was soll das bitte?“

      Big Old Shane fluchte mit Inbrunst. „Der da“, er ließ die Pinne los und stieß den Arm auf Dan O’Flynn zu, „meint, er habe was gehört! Einen Hilfeschrei oder so was.“

      „Das hör ich jetzt zum dritten Male. Und weiter?“

      „Nichts weiter“, brummte Big Old Shane. „Das ist alles.“

      „Und warum hast du gebetet?“

      Old Shane stöhnte. „Ich hab den großen Kapitän dort oben im Himmel gebeten, er möge Mister O’Flynn und Mister Davies die Gnade schenken, mich hier an der Pinne nicht weiter zu belämmern. Mir ist völlig gleichgültig, ob da einer im Wasser herumschreit. Ich hab jedenfalls nichts gehört. Und auf eine bloße Vermutung hin wechsle ich nicht den Kurs, ganz abgesehen von der Unmöglichkeit, ein vor Topp und Takel lenzendes Schiff querzulegen. Aber wem sag ich das!“

      Hasard nickte. „Völlig richtig. Soll dich jemand an der Pinne ablösen, Shane?“

      „Nicht nötig. Haut euch wieder hin. Sobald wir wieder auf Gegenkurs gehen können, wird’s wahrscheinlich ruppig genug.“

      Hasard witterte in die Nacht. „Scheint so, als habe der Sturm um eine Idee nachgelassen, hm?“

      „Bißchen schon“, erwiderte Old Shane. „Fragt sich nur, wieviel Puste noch drinsteckt. Du kennst ja die Stürme im Atlantik, vor allem die Dinger, die von Westen heranorgeln. Da folgt manchmal ein Sturm dem anderen – ’ne ganze Woche lang. Wenn das hier auch so ist, sind wir bald wieder am Nil.“

      Er war ein richtiger Gemütsmensch, dieser graubärtige Riese.

      Wütend sagte Dan O’Flynn: „Wir sind aber nicht im Atlantik, und die Stürme, von denen du sprichst, setzen erst im Herbst ein. Jetzt ist Juni.“

      „Das ist aber fein, Mister O’Flynn“, sagte Old Shane, und der Spott in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Da hab ich wieder was dazugelernt. Wie ich mich jedoch erinnere, erwischte uns der Sturm im Atlantik und wehte auch auf diesem Tümpel noch, wie allseits zu bemerken ist. Für mich ist das kein Mittelmeersturm, sondern immer noch ein Atlantiksturm. Und wenn’s der Teufel will, baut sich hinter diesem Sturm noch einer auf. Damit müssen wir rechnen, ob uns das paßt oder nicht.“

      Dan O’Flynn fluchte nur.

      Hasard starrte auf den Kompaß, ein kleines Ding, das sie mit der Tartane übernommen hatten. Der Sturm trieb sie ostwärts. Die Fahrt zu loggen, war jetzt in der Dunkelheit nicht möglich. Seit Einsetzen des Sturms hatten sie auch keine Ortsbestimmung mehr vorgenommen, aber Hasard schätzte, daß sie sich noch in der Straße von Gibraltar befanden, aller Wahrscheinlichkeit nach etwa am östlichen Ende. Darauf deutete auch das winzige Nachlassen der Sturmstärke hin. Logischerweise mußte der Winddruck dort, wo sich die Straße trichterförmig zum Mittelmeer öffnete, geringer werden. Vielleicht konnten sie dann ein Sturmsegel setzen und versuchen, nach Norden abzulaufen, um in den Schutz der Leeküste bei Gibraltar zu gelangen und dort zu ankern. Zumindest würden sie dann nicht Meile um Meile weiter ins Mittelmeer getrieben werden.

      Er sprach diese Gedanken aus, und Big Old Shane nickte.

      „An eine solche Möglichkeit hab ich auch schon gedacht“, sagte er. „Nach Süden in einem solchen Falle abzulaufen, wäre Wahnsinn, denn von diesen Uluch-Ali-Schnapphähnen haben wir wohl alle die Schnauze voll. Dann schon lieber zu den Dons. Die sind mir immer noch lieber als diese schlitzohrigen Dattelfresser, die alle so scharf darauf sind, uns abzumurksen. Gut, legt euch hin. Ich purr euch hoch, sobald der Wind nachläßt.“

      „In Ordnung.“ Hasard nickte. „Können wir sonst noch was für dich tun?“

      „Klar“, der Riese grinste, „Matt könnte mir ’ne Muck mit Rum bringen. Ich hab einen nötig.“

      „Wird besorgt“, sagte Matt Davies und eilte zum Vordeck.

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