Seewölfe - Piraten der Weltmeere 293. Frank Moorfield

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 293 - Frank Moorfield


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Großmutter müßte die ganze Hölle auslüften!“ Der rauhbeinige Alte stampfte mit seinem Holzbein auf die Planken.

      „Nun laßt mal den Teufel samt seiner Verwandtschaft in Frieden“, brummte Ben Brighton. „Vielleicht sind die Spitzel des spanischen Philipp auch still und leise abgesoffen!“

      „Verdammt!“ stieß Edwin Carberry hervor. „Dann müßte Donegal mal mit den Wassermännern reden, damit sie den Burschen an meiner Stelle die Haut in Streifen von ihren Affenärschen abziehen!“

      Ben Brighton zuckte nur mit den Achseln und entfernte sich in Richtung Achterdeck.

      Lucio do Velho hatte von Seiner Allerkatholischsten Majestät, Philipp II. von Spanien, den Auftrag erhalten, von der Bretagne aus Störaktionen gegen englische Schiffe zu organisieren und zu finanzieren. Damit sollte die englische Flotte systematisch geschwächt und England zum beabsichtigten Umsturz vorbereitet werden. In Yves Grammont, dem schlagkräftigsten Führer der französischen Freibeuter, hatte er gegen gute Bezahlung einen willigen Helfer gefunden.

      Als jedoch die Seewölfe auf der Insel Mordelles, die Concarneau vorgelagert ist, den Hauptschlupfwinkel der Piraten in die Luft gejagt hatten, war do Velho samt seinen mehr oder weniger vornehmen Begleitern, die teils dem spanischen Kriegsministerium und teils der „Casa de Contratación“ angehörten, in die Gefangenschaft der Engländer geraten. Dabei waren auch die bretonische Hafenhure Lucille und der Spitzel Albert, der sich oft mit einem falschen Bukkel zu tarnen pflegte, in die Hände der Seewölfe gefallen.

      Aber durch die Raffinesse des „blonden Engelchens“, wie Lucille oft genannt wurde, hatten sich die spanischen Spione befreien können. Und bei dieser Gelegenheit war auch der verhängnisvolle Musketenschuß auf Paddy Rogers abgefeuert worden.

      Aber auch auf seiten der Dons hatte es Verluste gegeben. Ignazio, eine Art Leibwächter do Velhos, und De Fambrin, ein Beamter der „Casa de Contratación“, waren von einer Höllenflasche der Seewölfe zerrissen worden.

      Lucio do Velho jedoch war mit dem Rest seiner Begleitmannschaft, mit Bonano und Quintaval, die Flucht von der „Hornet“ gelungen. Gleich der kratzbürstigen Hafenhure Lucille waren die Dons einfach über Bord gesprungen und hatten sich später an einem treibenden Kielbalkenstück festgeklammert, mit dem sie sich der bretonischen Küste genähert hatten.

      Sosehr sich die Männer in den Ausgucks der „Hornet“ und der „Fidelity“ auch die Augen aus dem Kopf schauten – die Gefangenen waren plötzlich spurlos verschwunden.

      Der alte O’Flynn kratzte sich nachdenklich in den Bartstoppeln, dann warf er dem Profos einen wissenden Blick zu.

      „Ich hab’s“, verkündete er stolz. „Die Rübenschweine sind weder ersoffen, noch haben sie sich in Luft aufgelöst …“

      „So weit war ich mit meinen Überlegungen auch schon“, unterbrach ihn Ed Carberry bissig. „Du solltest mal einen Holy Stone nehmen und damit deine Kimm etwas aufpolieren!“

      „Dann laß mich ausreden, du Ochse!“ giftete der Alte zurück. „Also – ersoffen sind sie nicht, und in Luft haben sie sich ebenfalls nicht aufgelöst …“

      Der Profos verdrehte die Augen und blickte schicksalsergeben, wie ein frommer Pilger, gen Himmel.

      Davon ließ sich Old Donegal jedoch nicht beirren.

      „… aber dein buckliger Freund, dieser betupfte Rochen namens Albert, den sie drüben auf der ‚Fidelity‘ eingesperrt haben, der hat uns ordentlich die Hucke voll gelogen!“

      Ed Carberry klappte die Augen wieder nach unten.

      „Du meinst, er hat uns Märchen erzählt?“ fragte er.

      „Genau das sag ich doch die ganze Zeit!“ Old O’Flynn hieb mit seiner Krükke gegen das Schanzkleid.

      „Hm“, brummte Ed, „das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Reeves sollte das Rübenschwein noch mal kräftig durch die Mangel drehen lassen!“ Er schob wieder einmal sein mächtiges Rammkinn vor wie meist, wenn es sehr viel zu denken gab.

      Doch die Männer wurden durch den Seewolf in ihren Überlegungen unterbrochen.

      Philip Hasard Killigrew erschien auf dem Achterdeck. Zahlreiche Augenpaare hefteten sich auf seine Lippen.

      „Der Kutscher hat die Kugel rausgeholt“, berichtete er kurz. „Paddy hat großes Glück gehabt, denn weder Herz noch Lunge haben etwas abgekriegt. Es war ein reiner Steckschuß. Aber er wird wohl noch das Fieber, das sich in solchen Fällen meist einstellt, überstehen müssen. Paddys Schicksal wird sich in den nächsten vierundzwanzig Stunden entscheiden.“

      Über den guten Teil der Nachricht zeigten sich die Seewölfe erfreut, der weniger gute Teil aber lag ihnen wie ein Siebzehnpfünder im Magen.

      „Verflixt und zugenäht“, sagte der Profos mit Donnerstimme. „Da hat das Rübenschwein do Velho was Schönes angerichtet. Der Wikinger sollte den Kerl mit zum Nordpol nehmen und ihn dort mit seinem Affenarsch so lange aufs Eis setzen, bis ein spanischsprechender Schneemann aus ihm geworden ist!“

      Damit hatte Edwin Carberry – in seiner derben, aber herzlichen Art – ein Urteil gesprochen, dem alle zustimmten. Und manch einer ergänzte die Sache gedanklich sogar um eine oder mehrere Besonderheiten, die selbst dem Profos nicht eingefallen wären.

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