Seewölfe - Piraten der Weltmeere 259. Roy Palmer

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 259 - Roy Palmer


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der Seewolf ziemlich schroff. „Ich habe dir schon hundertmal gesagt, du sollst das unterlassen. Das ist doch keine Art, jemanden um seine Aufmerksamkeit zu bitten.“

      „Entschuldige“, raunte der Junge, wobei er immer wieder mißtrauisch zu Ashmun-Rasul hinüberblickte, der seinerseits aber so tat, als habe er nichts bemerkt – obwohl er alles aus den Augenwinkeln verfolgte.

      „Dad, Sir“, flüsterte Philip junior. „Hasard und ich finden, daß sich hier so einiges nicht zusammenreimt, und deshalb wollen wir dich warnen.“

      „Warnen? Vor was? Fangt ihr jetzt schon an wie Donegal?“

      „Wieso sollen wir denn die Schätze ausliefern? Warum geben wir dem Türken nicht einfach ein dickes Bakschisch, damit er schweigt, und nehmen dann alles mit?“

      „In den Kanal? Erstens hätten wir zuviel Tiefgang, zumindest in der zweiten Phase der Reise, und außerdem haben wir uns oft genug darüber unterhalten, daß es ein Ding der Unmöglichkeit ist, dieses Land einfach seiner Heiligtümer und Kunstgegenstände zu berauben.“ Der Seewolf sah seinen Sohn ziemlich ärgerlich an. „Und überhaupt, warum reitest du jetzt wieder darauf herum?“

      „Dad, hast du dir die Hand dieses Ashmun genau angesehen?“

      „Ja.“

      „Wir glauben nicht, daß er gestürzt ist. Wir glauben …“

      „Jetzt ist aber Schluß!“ unterbrach sein Vater ihn so scharf, daß der Junge unwillkürlich zusammenzuckte. „Ich habe wirklich die Nase voll von all diesen Einwänden, dem Wenn und Aber. Überlaßt die Entscheidungen mir, verstanden?“

      „Aye, Sir“, murmelte Philip junior, dann zog er sich vorsichtshalber etwas zurück.

      Hasard ließ seinen Blick über Deck wandern. Ein peinliches Schweigen war jetzt eingetreten, und Ashmun-Rasul versuchte nach Kräften, so zu tun, als habe er von dem kleinen Intermezzo nichts mitgekriegt, indem er über das Schanzkleid zur Pier hinunterblickte.

      Soll ich vielleicht nachsehen, was für eine Verletzung er an der Hand hat? dachte der Seewolf mit wütender Miene. Zum Teufel, ich will mich doch nicht lächerlich machen.

      Er betrachtete noch einmal den vermeintlichen Hafenbeamten. Wenn dieser Othman Mustafa Ashmun tatsächlich so verwegen war, sie in eine Falle zu locken, dann würde er damit sein eigenes Schicksal besiegeln. Denn er würde sich als Lotse ja ständig an Bord der „Isabella“ befinden, und er, Hasard, würde schon darauf achten, daß er hübsch brav in seiner Nähe blieb, wie sich das gehörte. Nein, so gesehen konnte sich nichts Unvorhergesehenes ereignen.

      Er verlieh sich einen inneren Ruck und wollte nun schon die Order geben, mit den Vorbereitungen zum Ablegen zu beginnen, da geschah etwas völlig Unerwartetes.

      Für Ali Abdel Rasul war es ein geradezu unerhörtes Mißgeschick. Alle seine Pläne schienen plötzlich wie ein Kartenhaus zusammenzufallen. Er stand wie versteinert am Schanzkleid.

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