2020 hatte ich anders geplant. Esteban Luis Grieb
Steyrer Sportaushängeschild – mein Jugendfreund Clemens Doppler (rechts) – mit seinem Beachvolleyballpartner Alex Horst.
2017
Das Jahr startete gleich einmal mit einer Riesenfreude, denn es war das Jahr, in dem wir einen unglaublichen, unvergesslichen und einzigartigen Familienurlaub machten. Und es war das Jahr, in dem ich mich erstmals „Autor“ nennen durfte. Ausführlich erzähle ich dazu ein wenig später.
Als glühender Fan des FC Bayern München, der seit einigen Jahren auch eine sehr gute Basketball-Mannschaft hat, machte ich etwas noch nie Dagewesenes bezüglich meines Lieblingsvereins: Mit einem Basketballfreund aus Wels beschloss ich, am selben Tag sowohl ein Fußballspiel (am Nachmittag) in der Allianz-Arena als auch ein Basketballspiel (am Abend) im Audi Dome der ehemaligen Olympiahalle der Basketballer zu verfolgen. Diese Kombination war relativ anstrengend für mich, aber dennoch gut machbar. Normalerweise benötige ich ein Mittagsschläfchen, um meinen Körper auszuruhen und meine Batterien für die zweite Tageshälfte aufzuladen. Ein sensationeller Tag, der ziemlich lange dauerte, doch ich konnte mich am nächsten Tag wieder komplett regenerieren, denn ich nahm mir nichts vor.
Heuer gab es einen weiteren Höhepunkt, ich zählte seit Jahresbeginn schon die Tage, bis es endlich so weit war. Wie heißt es doch: Vorfreude ist die schönste Freude. Mein Bruder Basti eröffnete uns vor etwa zwei Jahren, dass er seinen 40. Geburtstag im wunderschönen „Sunshine-State“ Florida feiern wolle, und die ganze Familie solle mitkommen. Vor gut einem Jahr wurde das Ganze konkret, und es wurde alles gecheckt und gebucht. Erfreulicherweise schlossen sich fast alle näheren Familienmitglieder, unser Familienfreund und Taufpate meiner Nichte Mara, Jakob, und auch mein PA der coolen zweiwöchigen Reise an. Wir waren ein Pack von 17 Leuten, also gehörte vieles im Vorfeld organisiert. Ich versuche mich hier so kurz wie möglich zu halten, denn es gab so viele Eindrücke und Erfahrungen, dass ich allein von dieser Reise ein eigenes Buch schreiben könnte.
Zuerst ging es mal für zwei Tage nach Miami. Am Flughafen standen schon unsere vorab reservierten Mietautos bereit. Meine Eltern, mein PA und ich hatten ein rollstuhlgerechtes Hotel im Stadtteil Downtown Miami gebucht, das ich bereits 2012, als ich dort auf Urlaub war, gesehen hatte. Ich sagte damals zu mir: Falls ich jemals wieder nach Miami kommen sollte, will ich unbedingt in dieses Hotel. Wir verbrachten die Tage in Miami nur im Stadtzentrum, denn alles war super rollstuhlgerecht und leicht zu erreichen. Meine Geschwister Solange und Basti waren mit ihren Familien in Miami Beach untergebracht. Jeder von uns machte, was ihr bzw. ihm gerade in den Sinn kam – einfach Urlaub halt.
An einem schönen Abend trafen wir uns alle wieder. Wir hatten Tickets für ein Spiel in der NBA, der stärksten Basketballliga der Welt, mit den „Miami Heat“ in der American Airlines Arena, unweit unserer Unterkunft in Downtown Miami. Für fast alle von uns als Basketballfamilie und -fans ein Riesenerlebnis!
Am Morgen nach dem tollen Spiel fuhren wir allesamt Richtung Orlando – unsere endgültige Station für die kommenden zwei Wochen. In Kissimmee hatten wir in Riesenhaus mit genügend Zimmern und Bäder sowie einen schönen Pool. Alles gefiel uns sehr gut, wir lebten sozusagen den „American way of life“. Es war ein wahrlich „fettes“ Haus, wo es auch ausreichend Stellplätze für unsere fetten Mietautos gab.
Wir wohnten dort, um erstens den 40. Geburtstag meines Bruders gebührend zu feiern und um zweitens einige weltberühmte Freizeitparks zu besuchen, die sich in der Nähe befanden. Vom Gefühl her war das Ganze irgendwie wie ein Traum, den wir lebten und der geschah. Im Nachhinein betrachtet kann man sagen, es war der Startschuss für Freizeitstress … Eigentlich wollte ich alles ganz entspannt angehen. Doch wenn man schon mal dort ist, will man so viel wie möglich unternehmen und alles genießen, natürlich auch das amerikanische Essen (fast nur Fast Food). Ich stieß dann körperlich an meine Grenzen, denn ich hatte mir tatsächlich zu viel zugemutet, aber dazu später.
Wir feierten den Geburtstag meines Bruders in sehr gemütlicher Runde bei einer ausgiebigen Grillerei in unserem „Zuhause“. Am nächsten Tag ging es voller Vorfreude in die Disney World, und zwar in den Magic Kingdom Park. Wir sahen das legendäre Cinderella-Schloss und besuchten auch viele andere Attraktionen. Das Walt Disney World Resort in der Nähe von Orlando hat vier verschiedene, riesige Themenparks, von denen ich mir mit meinem PA zwei ansah, der zweite Themenpark waren die Disney Hollywood Studios. Großartig die ganzen Shows vieler namhafter Filme, die jeder von uns kennt. Unvergesslich ist für mich die Star-Wars-4D-Kinoshow, die ich mir zweimal reinzog. Die zwei Themenparks genoss ich an unterschiedlichen Tagen, denn es wäre fast unmöglich, beide an nur einem Tag zu besichtigen.
Mit meinem PA und unserem Amigo Jakob fuhr ich nochmals nach Miami und dann weiter zu einem 2-Tages-Ausflug in den Süden Floridas. Jakob und ich steuerten wieder die American Airlines Arena an, um ein weiteres NBA-Spiel mitzuverfolgen. Dabei spielte der erste und bisher einzige NBA-Spieler aus Österreich, Jakob Pöltl, mit seinen „Toronto Raptors“ gegen die „Miami Heat“.
Am darauffolgenden Tag fuhren wir dann zu dritt in die Everglades, ein riesiges Schwemmland bzw. Sumpfgebiet südwestlich von Miami, sehr bekannt für die Alligatoren und die Flora und Fauna.
Kaum wieder nach Kissimmee zurückgekommen, ging es bereits am Tag darauf an die Westküste Floridas nach Clearwater Beach in der Nähe von Tampa. Wir verbrachten einen Tag am schönsten Strand Floridas und genossen den Sonnenuntergang. Es ging Schlag auf Schlag, denn nach nur einmal Schlafen ging es weiter an die Ostküste des Sunshine-State nach Cape Canaveral zum Kennedy Space Center. Dieser riesige Weltraumbahnhof der NASA hat ein sehenswertes Besucherzentrum mit viel interessanter Geschichte zur Raumfahrt.
Der darauffolgende Tag war die absolute Krönung für mich: Wir fuhren in das Universal Orlando Resort mit zwei Themenparks. Ich wollte unbedingt alles sehen. Zuerst einmal besichtigten wir die Universal Studios, wo viele Highlights in Sachen Kinofilme aufgebaut sind, etwa Springfield, die Stadt der Zeichentrickserie und des -films „The Simpsons“, oder die Zauberwelt des Harry Potter. Das waren die Hauptattraktionen, auf die ich mich bereits das ganze Jahr gefreut hatte. Ich fühlte mich wie ein 41-jähriger „Teenager“! Ich genoss noch viele weitere Besonderheiten, wie eine „Men in Black“-Simulation und ebenso eine von „Terminator 2“.
Dann stand wiederum Sport auf dem Programm: 24 Stunden später waren wir, die großen Basketballfans, im Amway Center in Orlando zu Besuch, der Heimarena der „Orlando Magic“, um uns ein weiteres NBA-Erlebnis reinzuziehen. Alles unvergesslich, und ich sah bei dieser Reise insgesamt drei Weltklasse-Basketballspiele der stärksten Liga der Welt!
Als letzte Sehenswürdigkeit besuchte ich schließlich den zweiten Themenpark des Universal Orlando Resort, nämlich das Island of Adventure mit dem Jurassic Park, mit King Kong, dem Nachbau des Schlosses Hogwarts von Harry Potter, einer Marvel-Comics-Welt und vieles mehr.
Nach diesen 14 Tagen geballter Dröhnung an Eindrücken und Gefühlen und ohne Physiotherapie, Training und selten bis kein Mittagsschlaf, rebellierte mein Körper: Am letzten Abend der Reise bekam ich plötzlich keine Luft mehr, war komplett geschwächt und ausgelaugt. Kein Wunder, denn ich war ständig unterwegs gewesen und hatte mich auch nicht besonders ausgewogen ernährt, was eine wahrlich schlechte Kombination war. Wieder was gelernt bzw. gespürt, dass es so auf keinen Fall geht. Der gesamte Trip nach Florida war, trotz dieses kurzen gesundheitlichen Einbruchs, ein Highlight in meinem Leben, das ich nie vergessen werde.
Als Rolli-Fahrer muss ich noch erwähnen, dass in Florida alle Parks, Arenen, Restaurants und generell die öffentlichen Gebäude und Gehsteige barrierefrei sind. Man kann dort eigentlich überall mit rollstuhltauglichen WC und jeder Menge behindertenfreundlicher Unterstützung rechnen. Im Vergleich dazu stecken wir hierzulande noch in den Kinderschuhen.
Nach diesem USA-Trip musste ich zu Hause erst einmal wieder zur Ruhe kommen, „runterfahren“, die unzähligen Eindrücke verarbeiten und mich wieder in die Normalität reinleben. Ich startete nach dem 14-tägigen Jetlag wieder mit meinen Therapien, dem Training und natürlich mit meiner Arbeit. Unglaublich, dieser Jetlag, der diesmal verhältnismäßig lange andauerte. Es tat mir extrem gut, mich wieder zu bewegen und gesund zu ernähren. Ich fühlte