Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett


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zurück, den sie kamen. Jay meinte zu hören, wie sie ein Grab aushoben.

      Nach ungefähr einer halben Stunde näherten sich die Schritte wieder. Jay wurden die Fesseln an den Füßen abgenommen. Sie zogen ihn über das Pferd. Er kam mit den Füßen auf und drohte dennoch umzufallen, so benommen war er noch.

      Rechts und links standen je zwei Männer mit Revolvern in den Händen und finster verkniffenen Gesichtern.

      »Keine Mätzchen«, drohte der Marshal. »Uns genügt einer, um zu erfahren, wo die Bucks sind. Einen können wir leicht entbehren. Vorwärts jetzt!«

      Mit gefesselten Händen lief Jay von vier Revolvern bedroht an den Pferden vorbei. Dahinter, zwischen Scrubbüschen, die bald darüber hinwegwachsen würden, hatten sie ein Grab ausgehoben.

      Jeff Logans Leiche lag daneben auf der Decke. Die Stangen waren abgeschnitten. Man hatte sie achtlos ins Gestrüpp geworfen.

      »In Ordnung, das reicht!« Stadtmarshal Cobb stieß Jay zur Seite. »Holt jetzt den anderen!«

      Jay protestierte nicht, weil das zwecklos bleiben würde.

      Sie eskortierten ihn zurück, banden ihm die Füße zusammen und warfen ihn über das Pferd.

      »Hör zu, wir brauchen nur einen von euch, um die Bucks zu finden«, erklärte der Marshal an Rio gewandt, den sie indessen vom Pferd zogen und von den Fußfesseln befreiten.

      »Hab ich schon gehört.«

      »Dann ist ja alles klar. Zeigt ihm den Toten noch mal. Keiner wird uns nachsagen, dass wir Unmenschen wären.«

      »Dummköpfe seid ihr«, gab Rio zurück. »Hirnverbrannte Narren, die das Geld nie finden werden!« Er lachte schallend.

      Jay hörte, dass sie ihn dafür niederschlugen. Rio musste verrückt sein, sich wieder mit ihnen anzulegen, wo er doch wirklich keine Chance gegen sie besaß.

      »Weiter!«, kommandierte Marshal Cobb. »Und macht es bei ihm kurz!«

      Jay hörte sie weitergehen.

      »Du kannst von Glück reden, dass unser Marshal so human ist«, sagte einer. »Wir hätten euch Strolche schon aufgeknüpft. Soll doch aus McClures Geld werden, was will. Uns gehört es doch nicht. Und wir kriegen auch nichts davon. Cobb wirft es der Kasse des Gouverneurs in den Rachen, wenn sich kein anderer Erbe findet.«

      Es dauerte nicht lange, dann brachten sie Rio Shayne zurück und warfen ihn wie Durango über das Pferd, fesselten ihm die Beine und gaben immer neue Drohungen von sich.

      Jay hörte, wie sie das Grab zuschaufelten. Er fragte sich, ob Jeff je eine Chance hatte, die Verletzung zu überleben, oder ob der Blutverlust von Anfang an zu hoch war. Er wusste es nicht. Sicher würde das für immer ein Geheimnis bleiben. Aber direkt getötet hatten ihn diese Männer, weil sie ihn transportieren mussten. Weil er allein da draußen nicht liegen konnte. ,

      Das Pferd bewegte sich und wirbelte neuen Staub mit den Hufen auf, die Durango ins Gesicht trafen. Die Übelkeit überkam ihn abermals und begann seine Gedanken zu verwirren.

      *

      Jay saß auf einem Stuhl im spartanischen Office des Marshals, das schmal wie ein Handtuch war und rohe Bretterwände auf drei Seiten besaß. Die vierte Seite bestand aus einem Eisengitter. Es reichte vom Boden bis zur Decke. Dahinter befand sich eine Zelle, in der vier einfache Holzpritschen standen. Ein Lichtschacht führte nach draußen.

      Jays Blick kehrte ins Office zurück. Vor ihm thronte der Marshal hinter einem Schreibtisch. Und hinter ihm standen zwei Männer mit Colts in den Händen. Sie schienen noch hier in erheblicher Sorge zu sein, dass er ihnen entwischen konnte.

      In der geräumigen Zelle erhob sich Rio Shayne von einer der primitiven Pritschen und trat ans Gitter.

      Cobb brannte sich eine Zigarre an und rieb das Schwefelholz zwischen den Fingern aus. Er blies Jay den Qualm entgegen und rollte die Zigarre von einem Mundwinkel in den anderen. »Wir müssen es wissen, egal, wie wir es aus euch herausholen.«

      Jay schenkte sich die Mühe, den Mann davon überzeugen zu wollen, dass er auf der falschen Spur saß. Cobb würde sich davon nicht überzeugen lassen. Zu fest saß ihnen allen schon in den Köpfen, wie das mit dem Mord auf der Overlandstraße vor sich gegangen sein musste.

      Dennoch sagte er: »Kalkulieren Sie gar nicht ein, dass ein paar Wegelagerer den Wagen gesehen und überfallen haben könnten?«

      Cobb. nahm die Zigarre aus dem Mund. »Du hast kalkuliert, dass wir dir das schließlich abnehmen müssten, wenn wir die Bucks nicht finden. Aber das ist falsch. Versehentlich nahmt ihr ja auch die Tasche mit. Die habt ihr vermutlich erst weggeworfen, als wir schon in der Nähe waren. Da ist euch sozusagen in letzter Minute noch was gedämmert!«

      Jay lehnte sich zurück. Die Mündung eines Revolvers berührte seinen Nacken und ließ ihn fösteln. »Hätten wir den schmierigen Kerl überfallen, wären wir mit dem Geld abgehauen!«

      »Eben nicht.« Cobb klemmte die Zigarre wieder zwischen die Lippen. »Weil ja noch der Verletzte in der Hütte lag.«

      Einer der Wächter gähnte demonstrativ. »Wollen wir ihn nicht endlich so durch die Mangel drehen, dass ihm die Worte von selbst aus dem Mund fallen? «

      »Schlage ich auch vor!«, stimmte der andere prompt zu.

      Marshal Cobb überlegte. »Wir haben keine Befugnis, jemand zu foltern, nur weil er uns etwas verschweigt. Ihr müsstet die Gesetze eigentlich kennen!«

      »Was heißt denn hier foltern, Marshal. Ein bisschen nachhelfen, nichts weiter. Hier, so!«

      Jays Kopf wurde an den Haaren nach hinten gerissen.

      Der andere Kerl trat vor und zielte mit dem Revolver auf sein Gesicht. Er grinste teuflisch und spannte den Hammer. »Na, du Hund, singst du jetzt?«

      »Aufhören!« Der Marshal sprang empor und verlor die dicke Zigarre aus dem Mund.

      Jay wurde losgelassen. Der zweite Mann trat zur Seite.

      »Auf einen Halunken wie den achtet ohnehin niemand, Marshal. Ich würde sagen, wir hängen ihn auf und lassen den anderen dabei zusehen. Der redet dann. Wollen wir wetten?«

      Cobb nahm die Zigarre vom Tisch und setzte sich. »Sperrt ihn ein. Ich muss darüber nachdenken.«

      »Blödsinn, die Zeit verstreichen zu lassen!« .

      »Sage ich doch!« Der zweite Mann fuchtelte noch mit seinem gespannten Revolver herum.

      »Sperrt ihn ein!«, herrschte Cobb sie an. »Noch bin ich der Marshal von Montrose!«

      Jay stand auf. Der eine Kerl ging an ihm vorbei und schloss die Zelle auf, während der zweite ihm die Mündung des Colts in den Rücken bohrte.

      Marshal Cobb hüllte sich in eine blaue Qualmwolke, die sein heftiges Paffen rasch vergrößerte.

      »Marsch, Rothaut!«

      Jay ging in die Zelle, scheppernd schlug hinter ihm die Tür zu.

      »Darf man fragen, ob es hier irgendwann mal was zu essen gibt?«, erkundigte sich Rio.

      »Das könnte euch so passen, von uns auch noch durchgefüttert zu werden!« Die Stimme des kleinen Kerls klang keifend.

      »Selbstverständlich kriegt ihr auch was zu essen«, sagte der Marshal barsch.

      »Was kriegen die?«

      »Wir werden unsere Gefangenen nicht verhungern lassen, auch Mörder nicht!«

      Jay setzte sich auf eine Pritsche, starrte die Dielen an und fragte sich, wie sie aus diesem Teufelskreis noch einmal hinauskommen könnten. Dann hatte er eine Idee, stand auf und kehrte ans Gitter zurück. »Wir kommen von einer Ranch im Osten. Von Rancho Bravo, Marshal.«

      Cobbs Gesicht sah abwartend aus. »Na und?«

      »Kennen Sie die Ranch?«

      »Ich


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