Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett


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ritten die Männer weiter und entfernten sich.

      »Sie mussten nur beraten, was sie tun sollen.«

      Die Geräusche entfernten sich nach Norden.

      »Was haben die vor, Jay?«, wollte Rio wissen.

      »Ich nehme an, sie reiten erst mal dahin, wo der Überfall geschah und versuchen, noch einmal die Spuren aufzunehmen, die sie am Morgen fanden.«

      »In der Hoffnung, uns dabei zu erwischen, wie wir die Bucks ausgraben, was?«

      »Ja.« Rio lachte, blickte dabei auf das Saloonmädchen und wurde jäh ernst.

      »Was hat er denn?«, fragte Fee.

      Jay lehnte sich gegen den Sattel. Er ging davon aus, dass sie hier keine Gefahr mehr befürchten mussten, weil die Leute der Stadt sie schon viel weiter weg von Montrose wähnten.

      »Warum sagst du denn nichts?«, stieß das Mädchen hervor. »Warum lachte er so blöd?«

      »Er amüsiert sich über die Männer, Fee.«

      »Und warum?«

      »Weil die so gewaltig auf dem Holzweg sind«, sagte Rio und lachte abermals.

      Die Verwirrung des Mädchens nahm zu. »Ist es nicht logisch, dass sie annehmen, wir würden das Geld holen?«

      »Für das, was sie denken, schon«, gab Jay zu. »Nur ist das völlig falsch.«

      Fee trat näher und zielte mit dem Colt auf den Vormann. »Was wollt ihr mir denn jetzt vorgaukeln?«

      »Nichts, Fee. Die Männer irren sich. Das ist alles.«

      »Ihr wollt das versteckte Geld nicht holen?«

      »Nein.«

      Fee spannte den Hammer des schweren Revolvers. »Jetzt wollt ihr mich verschaukeln, was?«

      Jay schüttelte den Kopf. »Wir haben kein Geld versteckt.«

      »Kein Geld … versteckt?«

      »Nein.«

      »Aber ...« Fee wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.

      »Wir haben den fliegenden Händler auch nicht überfallen und umgebracht. Er kam zu der Hütte, wollte uns unbedingt etwas verkaufen und bekam von Rio zwei Zähne ausgeschlagen. Das ist alles richtig. Aber dann fuhr er weg. Und wir sahen ihn nie wieder. Als man uns in die Stadt brachte, müssen sie ihn schon beerdigt gehabt haben.«

      Eine volle Minute herrschte völliges Schweigen zwischen ihnen. Dann hob Fee den Colt höher, so dass Jay undeutlich die Mündung sehen konnte.

      »Ihr wollt mich ausbooten!«, schrie sie heiser. »Du hast versprochen, dass ich die Hälfte von der Beute kriege!«

      »Ich habe eigentlich nur bestätigt, was du sagtest, aber es nie selbst ausgesprochen, Fee«, erwiderte Jay. »Und ich gebe zu, dass es nicht die feinste Art war, dich in dem Glauben zu lassen, wir wären Mörder und Straßenräuber. Aber uns glaubt niemand. Du auch nicht. Und wir brauchen dringend Hilfe.«

      »Da nahmen wir, was sich anbot«, setzte Rio hinzu.

      »Ihr verdammtes Lumpenpack lügt mir die Hucke voll!«, rief Fee grollend. Sie trat zurück.

      Jay und Rio schwiegen und schauten sie an. Dem Mädchen brach der Schweiß aus.

      »Ehrlich, das war nicht sehr fair von uns«, sagte Jay schleppend. »Aber was du vorhattest, finden die Leute in Montrose bestimmt auch nicht sehr nett.«

      »Ihr wollt mich austricksen. Nicht mit mir, Freundchen. Wir reiten jetzt dahin, wo die Bucks versteckt sind. Und ich kriege meinen Anteil und verschwinde!«

      Sie ließen ihre Worte wieder in der Nacht verhallen.

      »Wir sind nichts weiter als Cowboys einer Ranch im Osten hinter den Bergen«, erklärte Jay schließlich. »Wie wir es dem Marshal sagten. Und wir waren am Nueces River auf der Jagd. Um den Speiseplan der Ranch anzureichem.«

      »Und ich hab McClure eine angesetzt, dass ihm die Zähne aus dem Mund fielen.« Rio kicherte. »Nichts weiter.«

      Fee trat wieder näher. Ihr durchbohrender Blick schien erforschen zu wollen, was die Wahrheit sein könnte, ob das, was sie hörte, oder das, was sie dachte.

      Rio grinste sie freundlich an. »War ehrlich verdammt nett von dir, dich so für uns ins Zeug zu legen. Das vergesse ich dir auch nie, Fee. Mein Wort darauf!«

      Das Saloonmädchen ließ den Colt langsam sinken.

      »Trotzdem ist es wohl besser, wenn du dich in dem Nest nicht wieder sehen lässt, Fee.« Jay ging auf sie zu, nahm ihr den Colt aus der Hand und steckte ihn in die Satteltasche ihres Pferdes. »Wir können dir leider auch gar nichts mitgeben, was deinen nächsten Start erleichtern würde. Du siehst ja, wir stehen selbst mit leeren Händen da und sehen ziemlich alt aus.«

      »Alle sind Narren«, murmelte Fee. »Und ich muss genauso blind wie die Männer gewesen sein.«

      »Zu unserem Glück«, entgegnete Rio freundlich grinsend. »Die hätten uns glatt aufgeknüpft.«

      Fee griff nach dem Steigbügel.

      »Aber sie werden euch weiterjagen. Und mich noch dazu!«

      »Du solltest weit wegreiten«, sagte Jay. »Das Pferd gehört dir. Es ist nicht gestohlen.«

      »Wer weiß, ob sie anderen gegenüber davon reden, dass sie von einem Mädchen in die Pfanne gehauen wurden«, sagte Rio. »Würde ich doch stark anzweifeln.«

      »Ich auch«, stimmte Jay zu. Er hob Fee auf und setzte sie in den Sattel. »Viel Glück. Du hast uns vielleicht das Leben gerettet. Sollten wir uns noch mal begegnen, kannst du auf uns rechnen, wenn es an etwas fehlt.«

      »Halunken«, sagte Fee. Aber sie lächelte dabei, wenn auch recht unglücklich.

      Jay schlug dem Pferd auf die Hinterhand. Das Tier trug das weißblonde Mädchen durch das raschelnde Buschwerk und tauchte in der Nachtschwärze unter.

      »Die hat es doch noch schneller begriffen, als ich dachte.«

      »Und gar nicht sehr tragisch genommen, Rio. Sie ist an Unglück gewöhnt.«

      Eine Weile konnten sie den sich nach Süden entfernenden Hufschlag noch hören, dann wurde es wieder still.

      »Und nun?« Rio zog den Sattelgurt nach.

      »Wenn wir uns beeilen, müssten wir es vor Tagesanbruch noch zu den Farmern schaffen. Es kann sonst niemand gewesen sein.«

      »Du vergisst den anderen Strohkopf. Diesen Wolter, der den Toten gefunden haben will.«

      »Nein, Rio. Der wusste doch nichts von uns. Die Tasche wurde hinter der Hütte im Gestrüpp abgelegt, um uns in den Verdacht zu bringen, die Straßenräuber zu sein. Das konnte nur jemand tun, der genau Bescheid wusste. Im übrigen bin ich sicher, dass der Ort des Überfalls gründlich ausgewählt wurde. Wir sollten die Schüsse nicht mehr hören können. Wohl aber dieser Farmer.« Jay saß auf. »Versuchen wir es!«

      Rio schwang sich ebenfalls in den Sattel, gab dem Pferd die Sporen und sprengte an Jay vorbei.

      Sie galoppierten durch das Buschland, mussten die Pferde jedoch immer wieder zügeln, Ausschau halten und auf Geräusche achten, um nicht unversehens in eine Falle der suchenden Posse zu geraten.

      Als sie drei der vier Meilen zur Zattig-Farm zürückgelegt hatten, kündigte ein grauer Streifen im Osten die Dämmerung eines neuen Tages an.

      Jay zügelte seinen Braunen. »Zu spät. Wir müssen einen Bogen schlagen.«

      »Und dann?«

      »Durch das Maisfeld könnten wir uns anschleichen. Selbstverständlich ohne die Pferde.«

      »Ziemlich riskant, was?«

      »Allerdings.« Jay lenkte sein


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