Hütten und Almen mit dem Mountainbike Bayerische Hausberge. Gerhard Hirtlreiter

Hütten und Almen mit dem Mountainbike Bayerische Hausberge - Gerhard Hirtlreiter


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also detaillierter beschrieben, während bei verlässlich beschilderten, einfachen und logischen Wegführungen auch für längere Strecken auf entbehrliche Textbegleitung verzichtet wird. Auf eine detaillierte Kilometrierung von Teiletappen wird bewusst verzichtet – eine übertriebene Fixierung auf Zahlen würde nur ablenken von Wichtigerem: sich zu spüren, die Landschaft zu genießen und das Gefühl zu entwickeln, mit der Natur eins zu sein. Solches Empfinden stärkt wohl bei den meisten Menschen den Respekt vor der Großartigkeit der Natur – und damit auch das Bewusstsein für die Bedeutung umweltschonenden Verhaltens.

      »Das Beste steht nicht immer in den Büchern, sondern in der Natur.«

      Adalbert Stifter

      Viel Freude mit diesem Buch, sowohl bei der Auswahl und Planung der Touren als auch unterwegs in den herrlichen Bayerischen Alpen.

       Rosenheim, im Frühjahr 2021

       Eva-Maria und Gerhard Hirtlreiter

       Tourenauswahl und -planung

      Alle in diesem Buch vorgestellten Touren sind auf ihre jeweils eigene Art attraktiv – allerdings nicht für jeden und nicht unter allen Umständen. Um eine Tour als angenehm und reizvoll erleben zu können, ist es wichtig, die gerade »richtige« Tour auszuwählen: eine Tour, die passt – zu einem selbst und den Tourenpartnern (Erfahrung, Kondition, Können?), zur Jahres- und Tageszeit (Exposition zur Sonne?), zum Wetter (Gewittergefahr am Nachmittag?) und zu den aktuellen Wegverhältnissen (Nässe, Altschnee?). Wichtig ist dazu das Anspruchsniveau der Tour.

      Die in diesem Buch vorgestellten Touren im insgesamt leichteren Spektrum sind naturgemäß nicht alle gleichermaßen leicht. Die Summe der Anforderungen, die eine Tour unter normalen Bedingungen stellt, drückt sich in den drei folgenden Stufen aus, die wir unterscheiden:

       »Leichte Touren« – was heißt das konkret?

      »Leichte Touren« im Buchtitel bedeutet, dass es hier um die leichtere Hälfte des Spektrums an Möglichkeiten geht, die Berge mit einem Mountainbike zu erleben. Es werden daher nicht vorgestellt:

      • lange Touren,

      • Touren in weglosem Gelände,

      • Touren, die überwiegend auf Wanderwegen und -pfaden verlaufen,

      • Touren mit längeren Singletrails in steinigem bzw. verblocktem Gelände,

      • Touren durch hochalpines Steilgelände,

      • Touren, bei denen für Biker eine ernste Absturzgefahr besteht.

      Anfängertouren (Leicht) erfordern nur eine solide Alltags-Fahrradkompetenz. Sie verlaufen überwiegend auf geschotterten Alm- und Forststraßen, streckenweise auch auf Asphalt; Steigungsstrecken verlangen etwas Ausdauer, halten sich aber in Grenzen. Kurze Abschnitte auf leichten Wanderwegen können vorkommen. Mittlere Touren (Mittel) erfordern eine einigermaßen gute Ausdauer für längere Anstiege sowie die Fähigkeit, auf abschüssigen Schotterstraßen mit beherrschtem Bremsen die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Kurze Abschnitte auf Wanderwegen können vorkommen.

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      Brotzeit

      Anspruchsvollere Touren (Schwer) erfordern Kondition und Kraft für steilere, auch längere Anstiege sowie eine solide Bike-Beherrschung (aufwärts wie abwärts) für Streckenabschnitte auf rauem Untergrund. Kürzere Abschnitte können auch auf Singletrails verlaufen.

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      Erfrischung vom Feinsten

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      Eine Gams beim Karwendelhaus

      Wichtig: Wie anspruchsvoll eine Tour wahrgenommen wird, hängt naturgemäß stark von den konditionellen und fahrtechnischen Voraussetzungen ab, die ein Biker mitbringt. Bei der Schwierigkeitsbewertung gehen wir von Mountainbikern aus, die ihr Fahrrad in alltäglichen Situationen routiniert beherrschen – samt Schalten und Bremsen auf losem Untergrund. An den spezifischen Herausforderungen im Gebirge kann man dann mit zunehmender Schwierigkeit kontinuierlich wachsen. Wer jedoch im Alltag jeden Meter mit der Benzinkutsche zurücklegt und hofft, dank E-Motor gleich die Berge auf einem Zweirad erobern zu können, könnte schon bei den Anfängertouren an seine Grenzen stoßen. Also besser zuerst viel im Alltag radeln, sich dann an die MTB-Technik gewöhnen und schließlich mit den Herausforderungen des Gebirges vertraut werden!

      »Man lerne von der Natur, wie langsam vieles sich entfalte, und wie spät das Edelste reife.«

      August Hermann Niemeyer

       Weitere Infos zur Tourenauswahl und -planung

      Zu jeder Tour sind in der linken Randspalte nützliche Anhaltspunkte zur Tourenvorbereitung zusammengefasst, unter anderem:

      FahrzeitHier ist die reine Fahrzeit ohne Pausen, einschließlich der Zeiten für die Abfahrten, angegeben. Die Angaben gelten für unmotorisierte Bergradler mit gesunder Ausdauer. Gut trainierte Sportler werden schneller sein, E-Biker sowieso (zumindest bergauf).

      StreckenlängeBei Stichtouren ist die Summe aus Hin- und Rückweg angegeben.

      HöhenmeterHier ist die Summe der aufwärts zurückgelegten Höhemeter angegeben. Bei Touren ohne jegliche Zwischenab-/auffahrten ist der Wert identisch mit der Höhendifferenz zwischen Ausgangspunkt und höchstem Punkt. Meist sind aber Aufstiege durch Zwischenabstiege »garniert« – dann übersteigt der angegebene akkumulierte Höhenunterschied die reine Höhendifferenz.

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      Wohin des Weges …?

      TourencharakterDer Wegcharakter, die Anforderungen bzw. die Voraussetzungen, die man mitbringen sollte, werden hier beschrieben. Für die Bewertung können naturgemäß nur weitgehend unveränderliche Größen berücksichtigt werden: die Art, Untergrund, Steilheit und Breite des Weges. Zu den Anforderungen, denen man unterwegs dann tatsächlich gewachsen sein sollte, können aber zusätzlich auch variable Größen beitragen: Hitze, Nässe, Altschneereste im Frühjahr, Vereisung im Herbst, Zustand des Weges (nach Gewittern mit Starkregen kann ein Weg durch Erosion bzw. Vermurung auch ganz unterbrochen sein). So können die technischen Schwierigkeiten und konditionellen Anforderungen auf einer Tour ggf. höher sein als angegeben.

       Ausrüstungs-Checkliste

      • Technisch fittes Mountainbike (Kauf nur mit eingehender Fachberatung!)

      • Rahmengröße und -geometrie müssen zur Statur passen

      • Lenker, Bremshebel und Sattel müssen optimal eingestellt sein

      • Für Anfänger statt Click-Pedalen solche mit seitlich offenen Pedalhaken

      • Gefüllte Trinkflasche in passender Halterung am Fahrradrahmen

      • Leichter Fahrradhelm, mit Schild (Blendschutz)

      • Sonnenbrille/Fahrradbrille

      • Fahrradhandschuhe mit Polsterung

      • MTB-Schuhe oder leichte Trekkingschuhe mit berggerechter Profilsohle

      • Sportsocken

      • MTB-Funktionsshirt mit langem, hochschließendem Reißverschluss

      • MTB-Hose mit Polsterung (im Sommer kurz)

      • MTB-Rucksack


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