Emmanuel Macron. Joseph de Weck

Emmanuel Macron - Joseph de Weck


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       JOSEPH DE WECK

       EMMANUEL MACRON

      Der revolutionäre Präsident

       www.weltkiosk.com

      © WELTKIOSK

      Pappelallee 78–79, 10437 Berlin, Germany

      1. Auflage, 2021

      Alle Rechte vorbehalten.

      Art Direction: Paul Finn, Fitzroy & Finn

       www.fritzroyandfinn.co.uk

      Umschlaggestaltung: BASICS09

      unter Verwendung eines Fotos von Gonzalo Fuentes © Reuters

      Satz: Thorsten Kirchhoff

      ISBN 978-3-942377-21-8

      eISBN 978-3-942377-22-5

       Für Verena

       Am Abend des 14. Juli ereignete sich das Feuerwerk. … Bunte, knallende Raketen gebar der Horizont. Auf den Schultern der Väter jubelten die Kinder. Diese Kinder, die niemals aufhören werden, Republikaner zu sein, auch, wenn sie einmal Opfer der Politik werden müssten. Denn sie haben in einem Alter, in dem ein Feuerwerk erhaben erscheint, den fernen, aber verwandten Glanz einer Flamme gesehen, die: Revolution heißt!

      — JOSEPH ROTH

       INHALTSVERZEICHNIS

       Vorwort

       1 WER IST EMMANUEL MACRON?

      Die RomanfigurDer GrenzgängerDer HegelianerDer Unfehlbare

       2 ZWEIFEL UND VERZWEIFLUNG IN FRANKREICH

      Der 21. AprilPermanenter AusnahmezustandCandide oder der Optimismus

       3 MACRONS THEORIE DER MACHT

      Rückkehr der AutoritätLa doctrine MacronDie Technokratie-DemokratieKönigswahlDer Geschichtenerzähler

       4 MACRONS DRITTER WEG

      Kein Gerhard SchröderSteuerakrobatikMeritokratische RevolutionLes MisérablesAufstand der GelbwestenUnbeirrbarCoronavirus-EtatistDer neue KapitalismusInkohärent wie das Leben

       5 VOM MARKTEUROPA ZUM MACHTEUROPA

      Die VisionGemischte BilanzenRealismus und GaullismusDer europäische IdentitätspolitikerJe diskreter, desto erfolgreicher

       6 SCHICKSALSWAHL 2022

      Links liegen gelassenDer reaktionäre AufklärerZerreißprobe für die RepublikDie Wiederwahl in Reichweite

       Danksagung

       Anmerkungen und Quellen

       VORWORT

      «Die Franzosen wollen mit Träumen regiert werden», sagte Napoleon Bonaparte einmal über seine Landsleute. Und es stimmt, Frankreich ist eine Nation, die an Träume glaubt. Liberté, Égalité, Fraternité, das ist das idealistische Versprechen, das Vermächtnis der Französischen Revolution von 1789 und der Aufklärung. Die drei Wörter stehen über der Eingangstür jeder Schule im Land. Aufgabe der Politik ist es, das einzulösen, diesem republikanischen Dreiklang gerecht zu werden — und zwar auch, um der Welt als Vorbild zu dienen. Ein hoher Anspruch, zumal wenn Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit immerzu im Widerstreit stehen.

      Die träumerische ist zugleich eine frustrierte Nation. Unablässig folgen Politik-Skandale auf Sex-Affären, Streiks auf Terroranschläge. Immer wieder flammen gewalttätige Protestbewegungen auf. Ein sehr freigiebiger und zugleich sehr repressiver Staatsapparat wahrt den sozialen Waffenstillstand — er verwaltet die politische und wirtschaftliche Stagnation. Lange vor der Coronavirus-Pandemie trat das Land in einen permanenten Ausnahmezustand, mental und real.

      In der Psychologie gelten Idealisten mit hohem Anspruch an sich selbst als anfällig für Lebenskrisen. Öffnet sich eine Kluft zwischen Realität und Erwartungen, bauen sich innere Spannungen auf. Dann schwindet das Selbstvertrauen, es weicht der Niedergeschlagenheit. Zwischen Traum und Trauma: Aus diesem Stoff macht man gute Romane. Ungleich schwieriger, daraus gute Politikgeschichte zu schreiben. Michel Houellebecq, der erfolgreichste, aber auch der pessimistischste französische Schriftsteller, befindet nüchtern: «Frankreich hat ein Talent zur Depression.» Um nicht ohne Ironie anzufügen: «Ich ähnele Frankreich.»1

      Frankreich wirkt stets gefährdet, am Rand der (Selbst-)Überforde-rung. Das weckt Ängste, durchaus auch in Deutschland. Berlin sorgt sich, dass der wichtigste europäische Partner


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