Illusion Tod. Johann Nepomuk Maier
vielen neu und unbegreiflich. Prof. Hans-Peter Dürr erläuterte in seinen Vorträgen und Büchern den Sachverhalt der neuen Physik sehr bildhaft: „Das wir eben mehr erleben, als wir begreifen können“, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Messenger füllte sich im Minutentakt mit Fragen zum Leben nach dem Tod. Es schien die Zeit reif dafür zu sein, dass sich die Menschen wieder dem Thema Tod nähern wollen. Die hoffnungsvollen Aussagen der Nahtod-Berichte und der Sensitiven geben uns eine neue Sicht auf die Wirklichkeit, welche Hoffnung macht, ohne irgendeine Religion bemühen zu müssen. Ist es tatsächlich möglich, dass die physische Welt anders ist, als wir gemeinhin denken und erleben? Wenn die neue Physik hier eine Richtung weist, durch die wir zu einer neuen Überlebenshypothese gelangen, dann bekommt das Thema Tod wieder neuen Aufmerksamkeits-Schwung und eine ganz neue Lebens-Bedeutung. In Zeiten der Diskussionen um Sterbebegleitung und würdevolles Sterben, ist der Umgang mit unserem Tod eher negativ und dramatisch emotional behaftet. In den letzten Jahrzehnten wurde dies und der „Fakt des Sterbens“ ins gesellschaftliche Abseits verlegt. Kaum jemand stirbt heute noch zuhause, sondern vielfach in Begleitung von Fachärzten, Krankenschwestern oder den freiwilligen Helfern in den Hospizen. Dies sind oft die einzigen und letzten Menschen, welche diese letzten Stunden unseres Lebensaktes miterleben dürfen.
Ich denke, dass die oft zu Unrecht gescholtenen neuen Medien und die fast allgegenwärtigen Social-Media-Kanäle, einen großen Beitrag für dieses Neuentfachen des Interesses zum Thema Tod leisten. Wenn schon in den eigenen vier Wänden, in der Familie, diese „unbekannte“ Endphase unseres Lebensweges verdrängt wird, so findet man im „Netz“ unzählige Informationen darüber. Berichte von Menschen, die mit ihren Aussagen über ihre Nah-Tod-Erlebnisse für eine hohe Glaubwürdigkeit sorgen. Kein geschriebener Text - auch wenn der noch so gut ist - kann einen Blick in ein Gesicht ersetzen, welches emotionsgeladen von diesem unglaublichen lebensverändernden Augenblick berichtet. Der Faszination dieser Aussagen kann sich kaum jemand entziehen. Ein Like, ein Klick - und so werden diese Posts und Tweets zigmal geteilt und durch den Freundes- und Follower-Kreis um den ganzen Erdball gestreut – das „Netz“ kennt kaum Grenzen. Die Kommunikation ist zeitnah, spontan und äußerst schnell geworden. Sie wurde aber auch schlagzeilenträchtiger, oberflächiger sowie kurzlebiger. Kaum eine Quelle wird nachrecherchiert oder überprüft. Es kommt zu „postfaktischer“ Meinungsbildung, welche Stimmungen „aus dem Bauch heraus“ zur Wahrheit erhebt. Was ist Wahrheit und was ist Fake?
Und so laufen noch immer viele Dialoge mit meiner Community – nicht selten bis 3 Uhr früh. Zitate, Bilder, Grüße und Fragen. Nicht jede lässt sich sofort nachvollziehen. Zum Beispiel, weshalb denn der (Protagonist und Schweizer Seher) Sam Hess in meinem Doku-Film eine Perücke trägt und warum er sich das antut. Oder ein Physiker, der nach tagelangen Dialogen mit mir in meinem Facebook-Account plötzlich doch zugibt, dass die Materie nicht fest ist, sondern aus unfassbar kleinen Energiewirbeln besteht. Soll man darauf antworten? Klar! Denn alle Follower lesen mit und die Antworten werden eingefordert. Sich hier zurückzuziehen und die Leser mit den Einträgen alleine zu lassen, dies entspräche nicht meiner Einstellung. Aber, es lohnt sich auch. Hunderte Interessierte, die mir -nach dem sie den Doku-Film gesehen haben - schreiben: Endlich jemand, der diese Themen so wissenschaftlich angeht. Viele fühlen sich von der Umwelt, ihrer Familie, Freunden und Kollegen unverstanden und sie erkennen in meinen Recherchen: „Ja, das habe ich auch erlebt, ich bin also doch nicht verrückt und ich kann es nun öffentlich zugeben. Ich habe etwas erlebt, dass nicht in unser materialistisch geprägtes Weltbild passt – und es gibt wohl keine logische Erklärung in unserem Weltbild dafür. Sensitiv ist gut.“ Ich erhielt Geschichten von Menschen, die mit dem Tod gerungen und darüber hinaus in eine Dimension geblickt haben, die sich unser Verstand nicht ausmalen kann. Ich erhielt Berichte von Menschen, die von einem geliebten Verstorbenen besucht wurden. Manche fühlten ihn nur, manche sahen ihn auch und wiederum andere spürten und erlebten einen Glücksmoment durch ihren ganzen Körper strömen. Erlebnisse, die sich so niemand ausdenkt, nur weil ihm gerade langweilig ist. Ereignisse - einschneidend, lebensverändernd und aufrüttelnd. Oft sind es gemeinsame Erfahrungen mit anderen Beteiligten, die Tatsachen zu Tage bringen, die ich als Beweis gelten lasse. Ich werde diesbezüglich noch einige Stories weiter hinten im Buch aufgreifen.
Nun wollte ich es genauer wissen. Mit Dr. Reto Eberhard Rast hatte ich jemanden, der glaubwürdig und sachlich ein Für und Wider dazu aufzeigen konnte, ob unser Bewusstsein ein Konstrukt des Gehirns darstellt oder nicht. Als Arzt hat er natürlich das festzementierte materialistische Wissenschaftsweltbild schon beim Studium mit auf seinen künftigen Weg bekommen. Und genau das machte mich neugierig. Wie kann jemand mit diesem fachlichen Background zu dem Ergebnis gelangen, dass unser Bewusstsein den physischen Tod überlebt? Dr. Reto Eberhard Rast ist nicht nur ein im Krankenhaus Luzern arbeitender Allgemeinarzt, sondern auch Vorstandsmitglied der IANDS in der Schweiz. Die Swiss-IANDS wurde 2014 auf Initiative einer Gruppe von Menschen, die entweder persönlich eine Nahtoderfahrung hatten oder beruflich öfter mit dem Tod konfrontiert waren, gegründet. Das primäre Ziel ist der Informationsdienst. Die Swiss-IANDS leistet Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie Beratungsdienste und bei Möglichkeit Unterstützung von Forschungstätigkeiten. Sie ist offizielles Organ der Mutterorganisation IANDS, welche ihren Hauptsitz in Durban (USA) hat. Die Swiss-IANDS ist als Verband organisiert und konfessionell unabhängig.
Ich kannte natürlich - auch schon aufgrund meiner Recherchen zu den früheren Büchern - das Themenfeld ziemlich gut. Ich habe die meisten der in deutscher Sprache erschienenen Bücher der letzten Jahrzehnte gelesen, habe aber eine tiefergehende und persönliche Auseinandersetzung, auch mit Interviews und persönlichen Gesprächen dazu, nicht wirklich ins Auge gefasst. Wie so oft im Leben kommt es anders, als man gemeinhin denkt. Ein Todesfall in der Familie mit einem anschließenden, unglaublich paranormalen, Erlebnis-Marathon über einen Zeitraum von sechs Wochen und die Reaktion auf meinen ersten Doku-Film, schubste mich nun dorthin, um mich jetzt eingehender mit diesem Thema zu befassen. Dieses Phänomen und die vielen Gespräche mit Wissenschaftlern in den letzten Jahren, führten mich auf ein Feld von Fakten und Erkenntnissen, die öffentlich kaum bekannt und diskutiert werden. Das muss sich ändern!
Vielleicht hat auch die Esoterik-Szene mit ihren vielen Versprechungen in den letzten Jahrzehnten dazu beigetragen, dass dieses Themenfeld so durcheinandergewirbelt wurde und es schließlich in einer nicht mehr glaubhaften Ecke - im Grenzbereich der Wissenschaft - gelandet ist.
Aber der Tod ist zu wichtig, als dass wir ihn der Esoterik-Szene überlassen sollten, zumal er auf uns alle wartet!
Eines kann ich schon mal vorwegnehmen: Der Nahtod-Forschung ist es gelungen, den Nachweis zu erbringen, dass wir nicht Sterben und der Tod eine Illusion darstellt.
„Stopp!“ wird wohl der eine oder andere jetzt einwenden: „Das wir sterben ist doch nun mal Faktum und keiner ist von den Toten wieder auferstanden – von Jesus einmal abgesehen.“ Gut, das kommt natürlich auf die Definition an. Auch hier werden wir uns in den folgenden Kapiteln noch ausführlicher und tiefergehender auseinander setzten müssen.
Wenn wir uns mit dem physischen Körper gleichsetzten, haben wir schon das erste Dogma, welches so in Zukunft wissenschaftlich nicht mehr haltbar sein wird. Unser Bewusstsein ist etwas anderes als unser physischer Körper.
Aber weshalb hat sich diese Erkenntnis noch nicht wirklich herumgesprochen? Wieso ist sich der größte Teil der Hirnforscher und Biologen immer noch so sicher, dass allein unser Gehirn unser Ich-Bewusstsein - unseren Geist - erzeugt?
Die Antwort ist ganz einfach: Dieses neue Weltbild ist sehr komplex und bedarf auf unterschiedlichen Ebenen noch einiger kommunikativer Kraftanstrengungen, bis sich die veraltete Lehrmeinung verändert. Das kann dann schon mal ein bis zwei Generationen dauern. Also, lasst uns damit beginnen!
Sie, lieber Leser, müssen nicht so lange warten, denn Sie haben sich entschieden dieses Buch zu lesen. Es handelt sich um eine der atemberaubendsten und spannendsten Geschichten, die vor rund 100 Jahren mit der Entdeckung der Quantenphysik begann und immer noch andauert.
Wenn wir uns die neuen faktischen Beweise für ein Leben nach dem Tod ansehen wollen, dann sollten wir zuerst mit den Experten sprechen, welche die Pionierarbeiten auf diesem Gebiet geleistet haben. Und hier, lieber Leser, wird sich zeigen, dass wir bisher ein sehr verzerrtes Bild und Verständnis unserer materiellen