Fälschungen, Verwandlungen. Burkhard Müller
über das Ländchen des Bischofs, der es bezahlt hat. Riesenhaft prangt es über den Köpfen seiner nunmehr demokratischen Besucher.
Seine aktuelle, katalysatorische Rolle hat Beltracchi desungeachtet verloren. Indem seine Bilder, in eigenem Namen signiert, nur mehr als kostenneutrale Mahnmale zu wirken vermögen, hat er es aufgegeben (aufgeben müssen), den verkehrten, total verrückt gewordenen Markt dort zu beißen, wo es ihm weh tut: ins Geld. So scheint sein neues, »ehrliches« Werk zum Vergnügen seiner spießigen Feinde in die Bedeutungslosigkeit abzugleiten. Wo doch jedes dieser Bilder verkündet: Er kann malen! Und zwar so gut, dass ihr den Unterschied nie herausfindet.
Beltracchi, der um jeden Preis Geld herbeischaffen muss, hat sich derweil eine besondere Nische gesucht: Er malt, dokumentiert vom Fernsehen, Prominente im Fernsehen, von Günther Jauch bis Gloria von Thurn und Taxis, jede Woche eine(n) anderen, im Stil der gemeinsamen Wahl. Das zahlt seine Rechnungen und schafft ihm Aufmerksamkeit. Aber schade ist es doch auch, dass er auf diese Weise seine Kunst, die von Haus aus eine echte und ernste, eine traditionsbewusste ist, an die bloß schrille Zeitgenossenschaft vergeudet.
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