Das wundersame Seniorenheim - Teil 4: Lucia und Lukas in der Türkei. Rosemarie Knutzen
laufen“, sagte Lucia. „Ist recht, Kinder, aber nicht so weit weg, es ist schließlich ein fremdes Land.“
Lucia und Lukas nickten und spazierten los. Da sahen sie vor sich drei Jungen und ein Mädchen, die sich immer wieder zu ihnen umschauten. „Hallo“, Lucia winkte den Kindern zu, „wir sind Lukas und Lucia, und wir sind erst heute hier angekommen. Könnt ihr uns verstehen?“ Die Kinder blieben stehen und nickten: „Klar können wir dich verstehen, wir sind zwar Türken, aber wegen der vielen Touristen und unserer Eltern können wir deutsch sprechen.“ – „Das ist ja super“, sagte Lukas, „dann könnt ihr uns ja euer schönes Land zeigen und uns etwas darüber erzählen.“ Die vier strahlten und fingen sofort an loszuplappern, über den Strand und die Stadt und wo was los ist. Dann unterbrach einer der Jungen den Redefluss und stellte sie erst einmal vor: „Das ist Asla, meine Schwester, das ist Serkan, das Urnur und ich bin Yasin.“ – „Unsere Namen kennt ihr ja schon, wir wohnen dort im Hotel.“ Lukas zeigte mit dem Finger zum Hotel und Lucia erzählte, weshalb sie hierher gekommen waren und wie sehr sie sich freuten hier zu sein und gleich noch so nette Freunde kennengelernt zu haben. Sie liefen noch eine Weile über den Strand und erzählten sich gegenseitig, woher sie kamen und was sie so machten.
Wieder bei der Mutter angekommen, erzählten die Geschwister von ihrer Bekanntschaft und dass sie sich für den nächsten Morgen verabredet hatten. „Aber, Kinder, morgen haben wir doch so wenig Zeit, da findet die Hochzeitsfeier statt und wir müssen uns sorgfältig zurechtmachen.“ – „Ja, Mami, das wissen wir, wir sind doch in zehn Minuten fertig und haben dann noch so viel Zeit.“ – „Von wegen zehn Minuten, anständig müsst ihr schon aussehen, das geht nicht husch-husch.“ – „Machen wir, Mami, versprochen“, sagte Lucia und zwinkerte ihrem Bruder zu.
Neue Freunde
Nachdem Lucia und Lukas aufgewacht waren, strecken sie sich und reckten sich ausgiebig. Sie hatten so gut geschlafen und fühlten sich wie im siebten Himmel in ihrem orientalischen Bett. „Diese Ferien sind so richtig nach meinem Geschmack“, sagte Lucia. „Das kannst du laut sagen“, erwiderte Lukas, „von mir aus müssen die nie zu Ende gehen.“
Sie duschten sich, zogen sich an und klopften leise an die Hoteltür ihrer Mutter. „Kommt nur herein, Kinder, ich bin schon wach und genieße die Sonne auf dem Balkon.“
Auf dem Weg zum Frühstücksraum trafen sie ihre Großeltern und andere Verwandte. Lucia und Lukas konnten sich kaum entscheiden, was sie essen wollten, denn das Buffet war so reichhaltig und es gab so viele leckere kleine Dinge und süße Sachen und so viel Obst und, und, und.
Nach dem Frühstück erlaubte die Mutter ihnen ans Meer zu gehen und sich mit ihren neuen Freunden zu treffen. „Aber um zwölf Uhr seid ihr wieder da“, rief sie ihnen noch hinterher. „Klaro“, kam es im Chor zurück und schon rannten Lucia und Lukas zum Strand.
Dort warteten schon ihre neuen Freunde Asla, Yasin, Serkan und Ugur. „Was wollen wir machen? Oder besser, was wollt ihr sehen?“, fragte Yasin.
„Ach, am liebsten würde ich mich ans Meer setzen und mit euch unterhalten“, antwortete Lucia und Lukas nickte dazu. „Gut, lass uns dort auf den kleinen Steg setzen, ganz vorne, dann können wir aufs Meer schauen“, sagte Yasin. Schon rannten die Kinder los und setzten sich nebeneinander.
Yasin fing an zu erzählen, er sprach über sich und seine Eltern und von seinen Hobbys. Dann war Serkan an der Reihe, als nächstes Ugur um zum Schluss Asla. Auch Lucia und Lukas erzählten von sich, aber natürlich nicht von ihren Freunden, den Senioren in Lieblich, denn das war ja ihr Geheimnis. Gleichwohl war es so spannend und aufregend, dass die Zeit verging wie im Fluge.
„Ich glaube, wir müssen jetzt zurück, es ist schon 20 Minuten vor zwölf und wir möchten unsere Mutter nicht gleich am ersten Tag verärgern“, sagte Lukas. Ihre neuen Freunde begleiteten sie auf dem Weg ins Hotel. „Sagt mal, hier gibt es ja eine Menge Hunde und Katzen, wem gehören die denn?“, wunderte sich Lucia. Die türkischen Kinder schauten sich traurig an und Yasin sagte: „Niemandem gehören die Tiere.“ – „Und wer füttert sie und sorgt sich um sie?“, fragte Lukas erstaunt. „Das ist nicht so einfach zu erklären“, druckste Serkan, „wir erzählen es euch, wenn wir uns das nächste Mal treffen.“ Schnell verabschiedeten sie sich voneinander, denn sie waren am Hotel angekommen.
„Warum tun sie denn so geheimnisvoll?“, sagte Lucia. „Ja, als ob da etwas nicht stimmt“, pflichtete Lukas bei. „Nun, das nächste Mal werden wir ja erfahren, was es mit den streunenden Hunden und Katzen auf sich hat.“
Die Mutter und die Großeltern warteten schon auf die beiden. „Jetzt aber schnell die Hände gewaschen und dann ab zum Mittagessen“, mahnte die Mutter. Lucia und Lukas rannten auf ihr Zimmer, wuschen sich die Hände und standen kurz darauf freudestrahlend vor ihrer Mutter.
Das Buffet war abermals reichlich gedeckt und es gab alles, was das Herz begehrte. Vor allem herrliche Süßigkeiten, die so lecker waren, dass man immer wieder zugreifen wollte.
„Nach dem Essen werden wir uns ein wenig ausruhen und anschließend für die Hochzeitsfeier hübsch ankleiden. Punkt 18 Uhr müssen wir in der großen Halle sein, denn dann beginnt das Fest.“ – „Ach, Mami, können wir nicht noch ein wenig ans Meer gehen, es ist doch jetzt im Hotel. Legt euch an den Pool oder lest ein wenig, ich möchte nicht, dass ihr so müde zur Feier kommt. Denn die wird sehr lange dauern.“ – „Na gut, Mami, dann gehen wir an den Pool“, sagte Lucia und zwinkerte ihrem Bruder zu. Die Mutter und die Großeltern gingen auf ihre Zimmer, um Mittagsschlaf zu halten. Lucia und Lukas holten sich ein Buch und nahmen auch das Handy mit. Dann legten sie sich auf eine Liege am Pool. „Du, Lukas, das passt doch gut, so können wir unbesorgt eine Mail an Carasenta senden und ihr schreiben, wie schön es hier ist und dass wir schon Freunde gefunden haben.“ – „Ja, das machen wir.“ Sie legten sich auf eine Liege und sendeten folgende Nachricht an Carasenta:
„Hallo liebe Freunde, es ist total klasse hier im Hotel in der Türkei. Und erst das Meer, das müsstet ihr sehen, einfach SUPER. Wir haben auch schon mit vier türkischen Kindern Freundschaft geschlossen, die alle sogar Deutsch sprechen. Leider können wir nicht ein Wort Türkisch, aber vielleicht lernen wir ja noch das ein oder andere. Heute Abend findet die Hochzeitsfeier statt und wir sind schon so gespannt darauf. Mehmet hat gesagt, es gibt eine Überraschung und die wird uns bestimmt gefallen. Er ist übrigens total nett und sein Hotel ist ein Traum. Ach, ihr müsstet da sein. Liebe Grüße Lucia und Lukas.“
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