Seniorenknast - wir kommen!. Christa Mühl

Seniorenknast - wir kommen! - Christa Mühl


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       Kein Schlusswort

      Klopapier und Kräuterbitter.

      Das steht in großen Buchstaben auf ihrem Einkaufszettel. Mehr nicht. Mehr ist auch nicht drin, denn sie hat nur das Kleingeldsäckchen mitgenommen. Ein lila Beutelchen mit Ziehkordel, das sie einmal als Werbegeschenk einer Schmuckfirma geschickt bekam. Darin befand sich eine billige Kette aus Silberimitat mit lila Glassteinen. Eigentlich wollte sie die ganze Sendung gleich wegschmeißen. Denn bis dahin war ihre bevorzugte Farbe Altrosa. Aber dieses Lila hatte irgendetwas Magisches. Sie behielt den Beutel und trug die Kette, die ihr gut stand. Trotz ihrer blauen Augen – was sie eigentlich gar nicht für möglich gehalten hätte.

      Von da an wechselte sie mehr und mehr ins blasse Lila. Oder nennt man das Violett? Sie machte sich darüber keine Gedanken, sah es aber als Wink mit dem Zaunpfahl, endlich mal ein paar neue Klamotten zu kaufen. Ganz gegen ihre Gewohnheit. Denn sie ist keine Wegschmeißerin, trägt alles jahrelang.

      So sieht das meiste auch aus …

      Lila – von blass bis kräftig – war wieder einmal in Mode gekommen, die neuen Sachen preisgünstig, aber nicht ohne Schick. Doch das nur ganz nebenbei.

      Schick! Da kommt ihr natürlich sofort DIE ALTE in den Sinn, die inzwischen wahrlich nicht mehr schick ist. Doch wegen ihr hat sie sich auf den Weg gemacht.

      Schnell wirft sie Klopapier und eine 4er Packung Kräuterminis – nicht die allerbilligste Sorte – in den Einkaufswagen und trabt zur Kasse.

      Auf dem Weg dorthin beobachtet sie zwei ältere Männer, die einen Transportwagen voller Kisten zu einem Rondell mit leeren Fächern schieben. Dass die noch solche alten Knacker hier beschäftigen, denkt sie und bleibt stehen. Die beiden beginnen gutgelaunt, Lebkuchenherzen und anderes Weihnachtsgebäck in die Regale zu sortieren.

      Mira kann das nicht glauben: Der September hat gerade angefangen!

      „Ihr habt doch wat an der Bommel!“ sagt sie laut. Alle drehen sich nach ihr um. Nur die beiden Auspacker nicht – die sind beschäftigt.

      Eilig macht sie sich auf den Weg zur Kasse. Da tritt sie mit ihrem linken lila Knöchelstiefelchen auf ein Papierklümpchen. Irgendwie bleibt das an der Sohle kleben. Ärgerlich will sie es entfernen, stellt aber erfreut fest, dass es sich um einen zerknautschten Zehn-Euroschein handelt. Noch nie hat sie irgend etwas Brauchbares gefunden! Sie sieht sich um. Kein Mensch in näherer Nähe. Rundumblick nach oben: Keine Kamera.

      Vorsichtig


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