Tierisch einfach. Amelia Kinkade

Tierisch einfach - Amelia Kinkade


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sich längst tief in unser kollektives Unbewusstes gefressen haben, signalisieren Dinge wie: »Das Leben ist nur ein Schuss ins Blaue«, »Alles ist bloß Zufall«, »Es gibt keine übersinnlichen Phänomene«, »Synchronizität ist totaler Blödsinn«, »Tiere haben keine Gefühle«, »Wenn dir was Gutes geschieht, hast du bloß Glück gehabt«, »Was soll’s? So ist das Leben« und »Das Leben ist scheiße, und am Ende stirbst du noch.«

      Descartes glaubte zwar an Gott, doch er hielt Tiere für nicht denkfähige, gefühllose Maschinen, dazu da, von uns Menschen ausgebeutet zu werden. Und Nietzsche war so auf den Gedanken fixiert, jedes Ereignis auf Erden wäre »reiner Zufall«, dass er eine lange, faselnde Abhandlung über die rechnerische Wahrscheinlichkeit, zwei Hunde könnten sich einen Floh teilen, verfasst hat. (Ich musste darüber so lachen, dass ich beinahe ein Fellknäuel ausgespuckt hätte.) Diese Männer setzen ihr gesamtes Hab und Gut auf die Elemente des Zufalls, ohne einen Cent auf das Phänomen der »Absicht« zu verschwenden – die Macht unserer Gedanken, die Welt um uns herum zu beeinflussen.

      Diese philosophischen Spaßverderber würden jedes einzelne Erlebnis telepathischer Kommunikation als »reinen Zufall« abtun. Nehmen wir mal an, Ihre Mutter ruft an und Sie spüren noch vor Abheben des Hörers, dass sie es ist. Würde Descartes dann in Ihrer Küche stehen, würde er behaupten, Ihr Gespür sei »reiner Zufall« gewesen. Doch glücklicherweise gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die diese ausgeleierten Ausreden im Staub der Vergangenheit liegen lassen und sie durch aufregende neue Paradigmen ersetzen, die die immer größer werdende Macht des menschlichen Geists und die unterschätzte Sensibilität unserer geliebten Vierbeiner nachweisen. Wir sind auf dem Weg in eine Revolution des Bewusstseins, doch während wir in bisher unberührtes Gebiet vordringen, müssen wir Wörter erschaffen, die unsere Funde beschreiben können.

      Laut meinem Lieblingsketzer, dem Astronauten Dr. Edgar Mitchell ist »die Quantenphysik die Sprache des abendländischen Wissenschaftlers, um das Gespenst in der Maschine des Alltags zu finden. Ohne sie kann er es nicht vollständig erklären. Quantenphysik ist die Sprache, mit der man das Mysterium und Wunder der Verbindung aller Dinge in der Natur erklärt. Die Wissenschaft hat überzeugende Nachweise erbracht, dass elektromagnetische Energie ein Grundbaustein der physikalischen Realität und die Sonnenquelle ist, die unsere Erde lebendig macht.« Die Atome, aus denen Ihr Körper besteht, könnten einst Teil eines uralten Sternsystems gewesen sein; die Grundkomponenten bestehen ewig und sind unteilbar. Sogar jetzt, während Sie dies lesen, tauschen die Atome in Ihrem Körper elektromagnetische Energie mit dem Stuhl aus, auf dem Sie sitzen. In Bezug auf Energie stehen Sie in Verbindung mit Ihrer Umwelt.

      Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Besitzen auch Tiere elektromagnetische Energie? Natürlich tun sie das. Kann diese elektromagnetische Energie als Gedanken empfangen werden? Darauf können Sie wetten! Wie kann man Telepathie mit Tieren lernen? Nun ja, dafür müssen Sie vielleicht zuerst ein paar Ihrer wichtigen Vorstellungen über die Wirklichkeit überdenken. In den nächsten zehn Kapiteln werden wir über Tiere und nicht über Wissenschaft reden, doch lassen Sie uns erst einmal diese neue Vorstellung näher untersuchen. Ich weiß, sie klingt beunruhigend, aber wenn Sie mutig sind und den großen Zeh hineintunken, helfe ich Ihnen in das »Null-Punkt-Energiefeld« hinein. Keine Angst, treten Sie näher. Das Wasser ist angenehm warm und einladend.

      Stellen Sie sich ein riesengroßes Spinnennetz aus silbrigem Licht vor. Alle Lebewesen sind hier miteinander vernetzt. Und nun lassen Sie uns diese Vorstellung erweitern. Statt eines zweidimensionalen Netzes stellen wir uns das Netz dreidimensional vor; es ist genauso breit wie tief und erstreckt sich unbegrenzt in alle Richtungen des Universums. Es ist ein glitzerndes Meer aus Energie, in dem alles in unserem Universum enthalten ist. Es schließt jedes Lebewesen und die Geschichte eines jeden Wesens mit ein. Und dieses Energiemeer besteht nicht nur aus Materie, sondern auch aus dem Raum zwischen den Sternen und dem leeren Raum zwischen Ihren Körperzellen, und sogar aus dem Raum zwischen den Nuklei und Elektronen in Ihren Atomen.

      Vergessen Sie nicht: Materie ist allein schon fast völlig immateriell. Sie besteht zu 99 Prozent aus leerem Raum. Doch anstatt das Fehlen von Materie als Vakuum zu betrachten, stellen wir uns nun vor, dass dieser leere Raum zusammen mit dem Rest der Schöpfung elektrisch geladen ist, vibriert und lebt. Und nicht nur das – dieses Meer speichert Informationen in einer riesigen »Daten«-Bibliothek in mikroskopischen Interferenzmustern, während wir unsere Geschichte durchleben. (Ein Interferenzmuster entsteht, wenn Lichtstrahlen aus zwei verschiedenen Quellen beim Durchdringen desselben Mediums aufeinander treffen. Wenn zwei kohärente Laserstrahlen miteinander vermischt werden und auf eine Leinwand oder einen Film projiziert werden, und einer dieser beiden Lichtstrahlen das Bild eines Objekts trägt, nennt man dieses Interferenzmuster ein Hologramm.)

      Die Theorie des Null-Punkt-Energiefelds (von nun an »NP-Feld« genannt) beruht auf der Vorstellung, dass alle Lebewesen miteinander aufgrund der Naturgesetze automatisch miteinander kommunizieren können. Warum? Weil sie davon ausgeht, dass wir alle nur Teile eines großen Gesamtorganismus sind. Wenn wir alle nur Puzzleteile eines gigantischen Puzzles sind, ist es dann nicht logisch, dass wir schweigend miteinander kommunizieren können? Menschen können als Zellen im Körper Gottes betrachtet werden, und ebenso jedes Tier, jede Pflanze und jeder Stern in unserem Universum. Wenn ich »Gott« sage, meine ich eine liebevolle und unparteiische grenzenlose Macht. Man könnte sie auch universelle Intelligenz, göttliche Schöpfung oder den Geist der Natur nennen. Es ist mir egal, wie Sie sie nennen, Hauptsache, Sie rufen sie. Ihre Fähigkeit mit Tieren zu kommunizieren hängt von Ihrer Fähigkeit ab, mit Gott zu kommunizieren, denn an dieser Verbindung lässt sich messen, wie gut Sie mit sich selbst kommunizieren.

      Würden wir Ihren Körper und den Körper Ihrer Katze, Ihres Pferdes oder Ihres Hundes ausradieren, so würden nur elektrisch geladene Energiefelder übrig bleiben – kleine Wolken aus sich drehenden Lichtstrahlen. Sie bestehen aus winzigen Energiepäckchen, die ständig mit der Welt um sich herum in Verbindung stehen. Auch Ihr Hund besteht aus solchen kleinen Informationspäckchen. Wenn wir diese Tatsache nun mit dem neuen Wissen betrachten, dass wir uns alle in dem NP-Feld befinden, sind Ihre Tiere nicht länger separat von Ihnen. Denken Sie sich die äußere Form und die scharfen Ränder weg – und Sie werden entdecken, dass es keine Trennung zwischen »Ihnen« und »nicht Ihnen« mehr gibt. Ihre Energie macht nicht an Ihren Fingerspitzen Halt, sondern kann in die Welt um Sie herum ausströmen.

      Gehen Sie noch einen Schritt weiter, so stellen Sie fest, dass Sie und Ihr Hund nicht in Hüllen stecken oder in Körpern gefangen sind, die durch leeren Raum voneinander getrennt sind. Wenn wir Raum als ein Energiemeer betrachten, das außerhalb unseres Körpers genauso real ist wie in unserem Körper, so würde das alles verändern, nicht wahr? Dann könnten Sie in diesen Ozean hinauswaten und im Energiefeld Ihres Tieres schwimmen, wo Sie seine physischen und psychischen Schmerzen und Leiden spüren würden und vielleicht sogar die Bilder in seinem Kopf sehen könnten. Dies klingt vielleicht absurd, aber unser heutiges wissenschaftliches Verständnis macht es mir nicht gerade leicht, es zu erklären. Bevor ich Ihnen meine Version des NP-Felds anbiete, wollen wir uns einen Augenblick lang seine wissenschaftlichen Ursprünge ansehen.

      Die neuste, Schwindel erregende Theorie, die Quantenphysik, ging dem NP-Feld voraus. Quantenphysik bedeutet einfach die Physik der kleinsten Teilchen. Während die Newton-Physik die Bahnen der Planeten oder den Energieaustausch während eines Billardspiels beschreiben kann, beschreibt die Quantenphysik subatomare Bewegungen, zum Beispiel wie Elektronen den Atomkern umrunden und vor allem wie Subteilchen innerhalb des Kerns miteinander tanzen. Man könnte meinen, dass sämtliche Materie auf die gleiche Art mit anderer Materie interagiert, seien es Planeten, die in einem Sonnensystem ihre Bahnen ziehen, oder Elektronen, die ihre Bahnen um einen Atomkern ziehen – doch leider ist das nicht der Fall. Die allgemein gültigen Gesetze der Physik beginnen auf der kleinen Ebene zu bröckeln.

      Die Quantenphysik versucht, das Verhalten der Bausteine von Materie zu erklären: Elektronen, Protonen und Neutronen, und sogar die Subteilchen, aus denen diese Teilchen zusammengesetzt sind! Jedes Proton und jedes Neutron besteht aus sechs »Quarks«,


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