Australien – New South Wales mit Sydney. Barbara Barkhausen
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Government House
Buntglasfenster im Queen Victoria Building
Nicht nur die historischen Gebäude sind beim Stadtrundgang jedoch einen Blick wert. Gegenüber der Harbour Bridge befindet sich das markanteste Gebäude Sydneys: die Oper. Sie ist eines der berühmtesten und meist fotografierten Bauwerke der Neuzeit. Ihr Architekt, der Däne Jørn Utzon, hat es beim Bau selbst nicht immer einfach gehabt. Kritiker verglichen die Oper, deren Dächer an die Segel einer Jacht auf dem Hafen erinnern sollen, einst mit einer „Gruppe französischer Nonnen beim Fußballspiel“ und Utzon warf das Handtuch noch vor der offiziellen Eröffnung 1973. Verschwendung und zu viele Verzögerungen hatte ihm die damalige australische Regierung vorgeworfen und seine Kündigung gerne angenommen. Utzon selbst hat die Oper in vollendetem Zustand nur auf Bildern gesehen und nie in echt.
Aber auch wer tiefer in die Stadt und damit zu den Glas- und Stahlfassaden der Skyline vordringt, findet interessante Architektur. Dazu gehören der Australia Square Tower (264 George Street) sowie das MLC Centre (19 Martin Place), Hochhäuser, die der berühmte österreichisch-stämmige Architekt Harry Seidler, der in seinen Bauten unter anderem von Walter Gropius beeinflusst war, in Sydney gebaut hat. Ein weiteres kontemporäres Meisterwerk ist Nummer 1 Bligh Street – ein Büroturm, der sich komplett den Prinzipien der Nachhaltigkeit verpflichtet. Der Düsseldorfer Architekt Christoph Ingenhoven gilt als Hoffnungsträger der modernen Architektur. Er hat mit dem elliptisch geformten Hochhaus, einer neuartigen doppelten Fassade, die Sonnen- und Blendschutz zugleich bietet, mit großen Dachterrassen und einem grünen Sky-Garten ein Vorbild nachhaltiger Architektur geschaffen.
One Bligh Street
Ein weiteres sehenswertes Hochhaus ist das One Central Park (28 Broadway, Chippendale) in Sydney, das der französische Architekt Jean Nouvel gebaut hat. Das Luxus-Hochhaus will mit Wohnkomfort, Design und Energieeffizienz das Wohnen des 21. Jahrhunderts verkörpern. Das Apartmenthaus besteht aus zwei Türmen, die über einen Block mit Geschäften und Restaurants verbunden sind. Aus der Ferne betrachtet wirkt das One Central zunächst grotesk. Ein wenig erinnert die Silhouette an die hängenden Gärten der Semiramis in Babylon, denn neben unzähligen Balkonen und einer vertikal begrünten Hochhaus-Wand bricht aus dem höheren Turm eine monumentale Auskragung heraus, an der ein Lichtspiel des französischen Künstlers Yann Kersale integriert ist, das den Komplex nachts farbig beleuchtet.
Die hängenden Gärten von One Central Park
Ebenfalls am südlichen Ende von Sydneys Innenstadt befindet sich Frank Gehrys schönste, zusammengeknautschte „Papiertüte“ der Welt, wie die Australier das Gebäude nennen, in dem heute ein Teil der Technischen Universität (UTS) ist (14-28 Ultimo Road, Ultimo). Ein wenig scheint es, als habe Gehry – der wohl berühmteste lebende Architekt der Welt – die Regeln der Statik missachtet, wallende Wände knicken plötzlich ein, um sich an anderer Stelle wieder aufzurichten. 320.000 Ziegelsteine mussten per Hand verlegt werden, um den gewünschten, abgerundeten Effekt zu erreichen.
Frank Gehrys „Papiertüte“
Info
Lage: Alle genannten Gebäude befinden sich in der Innenstadt von Sydney oder an ihrem südlichen Rand in den Stadtteilen Ultimo und Chippendale.
Anfahrt: Die genannten historischen Gebäude, die Oper, der Australia Square Tower, das MLC Centre und auch Number 1 Bligh Street lassen sich alle zu Fuß vom Circular Quay aus erreichen. Das One Central Park und auch das UTS-Gebäude kann man per Bus oder Zug von der Innenstadt erreichen (Bus 412 von der Strand-Arcade, eine weitere sehenswerte historische Mall/Einkaufszentrum an der George Street) oder auch per Zug (Central Station).
Öffnungszeiten: Für die meisten Gebäude lohnt ein Besuch während des Tages, doch die Oper und auch One Central Park sind auch am Abend eindrucksvoll.
Eintritt: Gratis. In der Oper wird aber auch eine geführte Tour angeboten. Diese lohnenswerte, einstündige Führung kostet ab 40 AUD pro Person.
Aktivitäten: An der Oper bietet sich am Abend ein Besuch der beliebten Opera Bar (Macquarie Street, direkt unterhalb der Oper am Meer) an, während die Spice Alley in der Kensington Street in Chippendale direkt hinter dem One Central Park tagsüber wie auch am Abend einen Besuch wert ist. In der Spice Alley gibt es eine bunte Auswahl asiatischer Gerichte – von Ständen, die ein wenig an asiatisches Streetfood erinnern (Vorsicht, hier kann man nur mit Kreditkarte zahlen, kein Bargeld).
Unterkünfte:
•In der Nähe der Oper:
InterContinental Sydney, elegantes Hotel in bester Lage, 117 Macquarie Street, Sydney, NSW 2000, Tel: + 61 2 9253 9000, E-Mail: [email protected], www.icsydney.com.au
•Im historischen Viertel der Rocks:
The Rendezvous Hotel, in guter Lage im historischen Viertel der Rocks, Zimmer mit Blick auf die Oper, 75 Harrington Street, Sydney, NSW 2000, Tel: +61 2 9251 6711, E-Mail: reservations. [email protected], www.rendezvoushotels.com
•In der Nähe des One Central Park:
The Old Clare Hotel, historisches Hotel mit modernem Charme, ideal für Architekturfans, 1 Kensington Street, Chippendale, NSW 2008, Tel: +61 2 8277 8277, E-Mail: [email protected], www.theoldclarehotel.com.au
3. Cremorne Point: Idyllische Halbinsel gegenüber der Sydney Opera
Schräg gegenüber der Oper, nur eine zehnminütige Fährfahrt vom Circular Quay entfernt, befindet sich die Halbinsel Cremorne Point. Auf einem etwa drei Kilometer langen Spazierweg können Besucher den schönen Hafen Sydneys mit seinen Buchten erkunden und haben dabei einen der besten Blicke auf die Skyline der Stadt.
Die Fähre legt an.
Wer Sydney besucht, der sollte unbedingt mit den altmodischen Fähren den Hafen erkunden und sich die Stadt von der Wasserseite aus anschauen. Die Fähren bringen Besucher auch auf die Nordseite der Stadt, die Lower North Shore, wo sich nicht nur der berühmte Taronga Zoo, sondern auch der teure Stadtteil Mosman mit seinen vielen edlen Villen befindet. Direkt nebenan bietet sich vor allem die Halbinsel Cremorne Point mit ihren vielen historischen Häusern und einer idyllischen Parklandschaft am Meer für einen etwa zweistündigen Besuch an.
Cremorne Point ist nur sechs Kilometer von der Innenstadt entfernt. Seinen Namen erhielt der Stadtteil von den Cremorne Gardens, einem einstigen Vergnügungspark im 19. Jahrhundert. Cremorne Point ist eine zehnminütige Fährfahrt vom Circular Quay entfernt – der erste Stopp der Mosman-Fähre. Auf der Halbinsel, die wie ein ausgestreckter Finger in den Hafen hineinragt, führt ein etwa drei Kilometer langer Spazierweg den Besucher auf der Stadtseite – mit herrlichen Ausblicken auf die Stadt und vor allem auf die Oper und die kleine Festungsinsel Fort Denison – sowie an der Mosman Bay entlang. An der Bucht von Mosman ist der Weg besonders idyllisch, mit exotischen Blüten und Bäumen und Ausblicken auf Segelboote, die in der geschützten Bucht ankern.
Insgesamt