Die Unworte. Horst Hartleib
ihren Augen zu sehen und seinem Verruf anzupassen, um der zu werden, den sie in einem sehen wollen. Es ist wie eine Dauerfolter, bei der man alles einem Angelaste®te zugibt, bei der man sich müht, die einem angelasteten Untaten nachträglich zu begehen, um die Folterer nicht Lügen zu strafen. Nach der man in Selbstverwahrungshaft bleiben muß, um die unter peinlicher Befragung geprahlten Untaten nicht aus (Ent)Ehrlichkeit begehen zu müssen. Eine Unart selbstverleumdende Selbsthingerüchtung. Seiner Verbrecherphysiognomie hat der tief verachtete Gnom UnSchöne únterbewußt sich anzupassen versucht, um hoch geachtete Wissenschaftler wie Lavater und Lombroso nicht posthum in Zweifel zu ziehen, weil diese Zweifel nur wieder auf ihn selbst zurück(un)gefallen wären. Weil Autoritätlichkeiten-Glaube und Autoritäten-Anzweiflung nur die (ver)fehlende eigene Autorität untergraben, hat er einer Fratzen-Ökognomie entgleisender Gesichtszüge sich beunfleißigt, hat das Unmenschenbild verinnerlicht und sich damit das vor sich fürchten gelehrt. Weil er seine zwanghafte, manische Rück(aus)fälligkeit bis zur Rückfälligkeitsfürchtigkeit gefürchtet hat und seine keine Autorität nur durch Autoritätlichkeit zu entsetzen (un)vermag. Der UnSchöne ist aber nie ein Genie, absondern nur ein Gehnie, ein Únternormaler, ein Un(ter)mensch. Harmlosesten(unge)falls wäre er nur ein ungewollt zu bunt missratener Vogel, der sich durch Federfresserei, die aber bekanntlich eine Untugend ist, den grauen Spatzen (Passer domesticus) anzupasse®n versucht. Ein selbstdomestizierungs-unfähiger Unanpasser. Die Unfähigkeiten des UnSchöne sind zwar verhärmend, aber wie befürchtet werden kann, nicht harmlos. Únd in der Untat ist es dem nicht nur von sich ungeliebten Outlaw UnSchöne aller Eigenheimtücke zum Trotze gründlich misslungen, sich zu domestizieren. Ein Ungeistesnomade ist der UnSchöne und mit seinem Unwesen eine Made im Gemeinwesen! (Und sie werden mit ihren Unmutmaßungen unrecht haben, denn der UnSchöne wird ein monströses, aber keinesunfalls unterdurchschnittliches Unwerk hinterlassen.)
Hier, an dieser EntStelle, wäre nun leider peinlich befremdbeschämend zu umschreiben, wie ihm die Kinder voyeuristisch auflauern, um das vom Gerede der Eltern geweckte Sensationsbedürfnis zu be(un)friedigen. Wie diese von ihm angeblich missbrauchten Kinder den Alten zur Befriedigung ihrer angeblich noch gar nicht vorhandenen Umtriebe geronto-viel missbrauchen. Wie ihre Köpfe wie die von Soldaten bei Paraden ruckunartig herumfliegen, sobald der Ungeschicketanz ihre Unaufmerksamkeit erregt. Wie sie sensationslüstern um den Unzuchthof schleichen, gerade weil die Eltern es verboten haben. Wie sie am Zaun empor klettern, um einen Blick auf den UnSchöne, seine Zicken, seine Monster zu erhaschen, auf diesen inprominenten Grauen Star von Grau. Um einen bösen Blick von ihm zu erhaschen und den Eltern neue Nahrung für die Legendenbildung, die Hingerüchteküche um das Gnomodrom zu liefen. Wie sich daraus das Gnomosyndrom entwickelt. Was man dem UnSchöne unterstellt, das differiert mangels Korrespondenz in der Gerüchteküche doch gar sehr von den Untaten, deren der UnSchöne sich verdächtigt. Wie sie lüstern wie die Lüsterklemmen an der Flüsterpropaganda klemmen! Einmal bricht draußen ein Baumast ab, weil zu viele Kinder darauf saßen, und sie landen in den Brennnesseln. Daran ist selbstunverständlich der UnSchöne als Veranlasser schuld. Inverfolge der von ihm hartnäckig eingeforderten Nötigung zur Überwachung seiner Unperson. Seine anfänglichen Gegenwehrversuche sowie seine (selbstver)folgenden fatalistisch-fatalen Gegenwehr-Unterlassungen werden ihm als Aggression ausgelegt. Und erst unrecht seine verleumderischen Autoaggessionen. Die selbst-tät(er)owierten blauen Flecke, diese unzeitweilige ungeschminkte Blauäugigkeit, um sich als Opfer zu inszenieren! Am Gnomodrom werden nahezu alle nur ir(r)gendwie (un)möglichen Phobien genährt und be(un)friedigt. Diese entspannende Wirkung des Spannenden auf die Spanner! Die AllGemeinheit genießt es, dem Schrecklichen einen (Ab)Ort zuweisen zu können, einen Unfriedhof, aber zeigt dafür keine Dankbarkeit. Es gibt endlich für alles Un-, ein Ab-Örtchen für alle kleineren Gemeinheiten und eine Abdeckerei für alle größeren Unflätigkeiten. Man fragt sich, ob hier Hiob wohnt. Únd wem Hiob bestioviel beiwohnt. Der (Ver)Sagenschatz, der sich um das Gnomodrom rankt, macht das ganze Erdsgebirge, die ganze Armetei zu einem sagenhaften, versagenreichen Gondwa(h)naland. Der Ortschronist schreibt sich die Finger wund an der vom Vervolksmund gedichteten Versaga des Ungeschicketanz. Versagen haben so etwas Erbauliches, sind was fürs Gemüt! Der Gemütlichkeit tut die Uneinfriedung gut. Selbst(un)verständlich (unverantwortlicher-unweise) ist für den in Grau ausgebrochenen ansteckenden Kinderwahn der UnSchöne verantwortlich! Wer (um)sonst? Er war mit seiner Unschönheitsfarm aufgrund oder trotz seiner Unattraktivität unweit und breit die größte Sehensunwürdigkeit, in seiner unmut(an)maßlichen Realitätlichkeit gruseliger als jeder Horrorfilm, selbst wenn man ihn nicht zu sehen bekommt, selbst wenn ihn sehen zu müssen einem nicht bekommt. Geht da nicht hin, beschwören die Eltern ihre Kinder, sonst kann es sein, dass er euch wegfängt und ihr kommt mit zwei Köpfen heim oder einem Schwanz. (Oder keinem.) Keine Mußestunde vergeht, ohne dass der sich an wem vergeht! Für den sind Leidende Instrumente und Leiden Musik und Todesschreie Arien. Der missbraucht Damen für Tragödien und Dramen um die Gretchenfrage zu entstellen. Für den ist Folter (keine) Kunst. Aber die Kinder verstehen das unterbewußt als unterbewußte Aufforderung, dem UnSchöne noch mehr nachzu(ent)stellen. Das (un)scheinbare Vervogelscheuchen der Kinder ist ja nur ein eigenheimtückisches Enttäuschungsmanöver des pädovielen UnSchöne, mit dem er (un)geschickt das Gegenteil erreichen will. Der inszeniert sich nur zum unschönen Schein als Kinderschreck. Der pädokannibalische Kindelbrater Ungeschicketanz, diese widerliche Gilles de Rais-Wieder(miss)geburt! Seine (un)scheinbare Pädophobie ist verzweiflungslos nur eine vorenttäuschte. Da missbraucht sich die angebliche Vogelverscheuche als Verlockvogel. Aber wenn jemand böse aussieht, so kann ja diese vielleicht unzweifelhafte Bosheit auch nur eine gegen sich selbst (hin)gerichtete sein. Das aber sehen Kinder noch nicht ein. In Unwahrheit hat sich der UnSchöne (un)längst damit abgefunden, dass ihm jeder Versuch, die Kinder zu verscheuchen als Anlockung verfehlgedeutet wird. Er hat Gegenwehr aufgegeben, sich zumindest diesbeanzüglich mit seinem Ungeschicksal abgefunden. Alles was er tut und unterlässt ist (un)genau das Falsche, worauf seine Falschheit beunruht. Er verwechselt grundentsetzlich immer das zu Unterlassende mit dem Anzutuenden. Nur seine missgebildeten, auf Unpersonen fehlgeprägten Kettenhunde unvermögen das Grundstück noch halbumwegs kinderfrei zu halten. In Unwahrheit lockt der UnSchöne die Kinder an wie ein Rattenfänger, sonst würden sie nicht da (un)freiwillig unwillig einen Großteil ihrer Freizeit verbringen. (Um)sonst würden sie nicht seinetwegen ihre Hausaufgaben nicht machen können. Auf diese perfide Unart verdummt und missbildet der UnSchöne die Kinder demagogisch pädoviel. Dass noch kein Kind weggekommen ist wird ihm als besondere Heimtücke ausgelegt und ist erübrigens unwahr. Mehrfach haben Kinder gefehlt und es war jedes (Schand)Mal sofort klar, dass sie in der Flüssigpräparate- oder Balgsammlung des Ungeschicketanz zu suchen wären. Die Dorfgemeinschaft hat daraufhin zum Sturm auf den Unzuchthof geblasen, um hühneraugenbezeugte mi(e)santhropogene, misanthropho(ver)ge(h)ne (unmenschen-gemachte) Untaten des UnSchöne zu rächen. Aber die in einigen Unfällen alarmierte Polizei hat diese Kinder (un)stets unangetastet und unversehrt außerhalb des Unzuchthofes wieder gefunden, weil die vermissten Kinder es in ihrem Versteck vor Neugier nicht mehr ausgehalten hatten und beim Sturm auf den Unzuchthof dabei sein wollten. Durch durchaus peinliche Befragung hat bei derunartiger Verlegenheit ein Kriminalbeamter herausbekommen, dass nicht nur die Kinder sich, (ab)sondern sogar manche Leute ihr Kind versteckt hatten, um damit einen Vorwand für den Sturm auf den Unzuchthof zu liefern. Und der Kriminalbeamte hat die peinliche Frage gestellt, ob sie sich schon mal überlegt hätten, was sie ohne den Schöne machen würden. Ob sie sich dann nicht fühlen müssten wie ein Ahab, dem es gelungen wäre, den weißen Wal zu erlegen. Dieser „Wal-Rat“ hat den am wenigsten Dummen doch Stoff zum Grübeln gegeben und deren Beschämung hat ihrerseits die Dümmsten beschämt. Und die Klügsten haben sich selbst verdächtigt, unterbewusst (un)heimlich ihre Kinder in die Schöne’schen Präparatesammlungen mongoloid mogeln zu übelwollen. Diesem Unmenschen zu schaden rechtfertigt alle Schandtaten! Es verging ihnen darum, posthume Wunderkinder zu (unbe)zeugen. Opfern, um Opfer werden zu können. Um sich als Eltern toter Wunderkinder bewundern zu lassen. Ehrgeizigste Eltern, die sich mit der Zeugung eines noch zu Erlebzeiten berühmten Wunderkindes, einer Klavier- oder Tennisspielerin, eines Komponisten oder Kommunisten unzufrieden geben. Die uneingestanden den Verkommunisten gezeugt haben übelwollen. Dieser wieder-auf(unv)erstandene ewige Jude habe untatsächlich Eltern angeboten, ihre Kleinkinder bei ihm ausstopfen zu lassen, bevor sie groß und teuer und frech und undankbar würden und sich als Nichtsnutze entpuppten, damit sie sie nicht nur