In den Tiefen des magischen Reiches. Hannelore Nissen
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Hannelore Nissen
In den Tiefen des magischen Reiches
Ein poetisches Märchen
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2015
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Umschlag: Die Autorin
mit ihren beiden Enkelsöhnen
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
Für meine Kinder
und für diejenigen, die sich wie Kinder
von einer Geschichte verzaubern lassen;
für dich, Anita,
und Gerard, der zu unserem besten Freund wurde.
Inhaltsverzeichnis
DIE VORGESCHICHTE
Das Telefon neben mir klingelt. Als ich mich melde, sind nur aufgeregte Atemgeräusche zu höre. Sonst nichts. Wer ist denn das?, grüble ich.
„Omama, bist du’s?“
Ach … unverkennbar, es ist die Stimme meines Enkelsohns. Mika schreit immer, wenn er mit mir telefoniert. Wahrscheinlich denkt er, er müsste so die 200 Kilometer Entfernung zwischen uns überbrücken.
Sein älterer Bruder Philipp telefoniert nicht so gern. Dafür jedoch der kleinste der Brüder, Jona. Ich verstehe ihn allerdings nicht immer, weil der kleine Kerl noch nicht richtig sprechen kann. Macht nichts! Trotzdem haben wir uns viel zu erzählen und zu lachen, wann immer wir miteinander telefonieren.
Heute kommt Mika gleich zur Sache: „Omama, schreibst du uns wieder ein neues Märchen?“ Philipp höre ich im Hintergrund flüstern. Die beiden haben offensichtlich den Lautsprecher angestellt. Auf diese Weise kann auch der andere sofort hören, was ich dazu sage.
„Was für eine Art Märchen soll’s denn sein, meine Kleinen? Wieder ein Abenteuer … oder eins über Ritter?“
Ratlose Stille.
Ich bekomme zunächst keine Antwort und schlage vor: „Sollen vielleicht Piraten darin vorkommen?“
Am anderen Ende der Leitung wird gewispert. Na, das wird ein längeres Gespräch! Ich setze mich jetzt gemütlich in einen Korbsessel, der auf unserer Terrasse steht, und lege dabei meine Beine auf die breite Armlehne des Stuhls, der mir gegenübersteht.
Die beiden zögern noch immer. Dann aber höre ich eine aufgeregte Diskussion, doch sie können sich offensichtlich nicht einigen.
Da habe ich eine Idee: „Sprecht erst einmal in Ruhe miteinander. Ihr denkt euch einfach Personen aus, die in meiner Geschichte vorkommen sollen. Die nennt ihr mir dann. Wollen wir das so machen?“
„Ich weiß es ja schon!“, schreit Mika temperamentvoll. „Ein Prinz … eine böse Königin