Futur 3 - Morgen nennt man Zukunft. Группа авторов
kräftiger Junge steht auf und sagt: »Ich wollte zum Boxen gehen, als ein fremder Mann vor mir stand und behauptete, dass er die Vertretung für meinen eigentlichen Trainer übernommen hätte. Ich nahm es so hin und ging in die Umkleide. Als ich wiederkam, stand er ganz in Schwarz gekleidet vor mir, das Licht ging aus, ich spürte einen Stich im Nacken und kurz darauf war ich hier.«
Daniel Kaldenhoff
Lordwig fragt: »Und was ist mir dir?« Er meint damit ein kleines Mädchen.
Es antwortet: »Ich ging wie gewöhnlich zum Ballettunterricht und da gab sich ein unbekannter Mann als mein Vertretungslehrer aus. Als ich von der Umkleide wiederkam, erwartete mich ein schwarz gekleideter Mann und rammte mir etwas in den Nacken. Schon nach kurzer Zeit war ich hier! Und dann stieß ich auf dieses Mädchen im Reiteranzug.«
Das Mädchen im Reiteranzug steht auf und schreit weinend: »Mir ist das Gleiche passiert, bloß dass ich zum Reiten wollte!«
Will geht zu ihr und tröstet sie.
Währenddessen gucken Jack und Lordwig nach möglichen Fluchtwegen aus der Scheune. Aber so sehr sie sich auch bemühen, es gibt keinen Ausgang. Auf einmal bemerkt Jack, dass er sein Handy dabei hat. Er probiert sofort, ob es noch funktioniert, aber in der Scheune gibt es keinen Empfang.
Will sagt verzweifelt: »Wie sollen wir hier nur rauskommen?«
Da hören sie Schritte vor der Scheune und die Tür öffnet sich. Der Mann, der sie entführt hat, bringt ihnen etwas zu essen und zu trinken.
Die Kinder schreien panisch: »Wir haben Angst! Lassen Sie uns hier raus!«
Lordwig, der nicht so große Angst hat, schreit: »Leise!«, und fragt den Mann:
»Warum machen Sie so etwas?«
Der Mann sagt verzweifelt: »Was geht euch das an?«
Doch Lordwig gibt nicht auf: »Ich möchte wissen, welchen Grund es für Sie gibt, so etwas zu tun.«
Der Mann antwortet: »Okay, aber das ist die einzige Frage, die ich beantworte. Früher hatte ich eine tolle Familie, eine Frau und drei Kinder. Wir haben schöne Urlaube gemacht und hatten immer viel Spaß, bis meine Frau wegen eines anderen Typen abgehauen ist und alle drei Kinder mitnahm. Ich war der unglücklichste Mensch der Welt. Mein ganzes Leben war versaut und ich wurde zu einem schlechten Menschen. Dann habe ich mir gedacht, dass ich nun auch die anderen Familien kaputt machen will, und euch daraufhin hier eingesperrt. Das ist der Grund, weshalb ihr jetzt hier seid und nicht bei eurer Familie zu Hause.«
Die Ballettschülerin fragt: »Wann kommen wir denn hier wieder raus und zu unseren Familien?«
Der Mann antwortet grimmig: »Ich sagte doch, dass ich nur eine Frage beantworten werde!« Er geht sehr stinkig aus der Scheune hinaus, schlägt die Tür hinter sich zu und schließt ab.
Die sechs Kinder stürzen sich auf das mitgebrachte Essen – Jakobsmuscheln mit Trüffelpilzen – ein für das Jahr 2305 sehr ärmliches Essen. Noch immer ist die Stimmung der sechs Kinder sehr trüb und traurig, denn sie sind sich sicher, aus der Scheune nie wieder herauszukommen. Die Eltern der Kinder suchen bestimmt schon nach ihren Schützlingen, aber in so einem abgelegenen Gebiet wird es schwer werden, sie zu finden. Deswegen müssen die Kinder selbst einen Plan schmieden.
Lordwig hat eine Idee: »Wenn der Mann uns das nächste Mal unser Essen bringt, versuchen wir, ihn zu überwältigen.«
Jack fragt: »Aber wie wollen wir das anstellen?«
Das Mädchen vom Reitunterricht hat eine Idee. Sie erzählt den anderen Kindern von den Hürden, die es beim Reiten gibt und über die die Pferde springen müssen: »Die meisten Hürden bestehen aus Holzstangen, manche aber auch aus übereinandergestapelten Strohballen. Wir können aus den vielen Strohballen hier in der Scheune ein Hindernis vor dem Eingang aufbauen, indem wir drei von ihnen aufeinanderstapeln. Morgen Früh verstecken wir uns hinter den Ballen und wenn der Mann kommt, um uns das Essen zu bringen, stoßen wir sie auf den Mann, sodass er hinfällt und wir ihn überwältigen können. Dann ruft Jack die Polizei und seine Eltern an.«
Mit dieser Idee sind alle einverstanden und sie beginnen sofort mit der Arbeit.
Am nächsten Morgen ist es dann so weit. Als der Mann die Scheunentür aufschließt, um den Kindern das Frühstück zu bringen, stutzt er einen Moment lang. Genau diesen Augenblick nutzen die Kinder aus, um die Strohballen umzustoßen. Der Mann ist so überrascht, dass er den hinabfallenden Ballen nicht mehr ausweichen kann und von ihnen zu Boden gedrückt wird. Die Kinder fassen den Mann und halten ihn fest. In dieser Zeit rennt Jack nach draußen, wo sein Handy wieder Empfang hat, ruft die Polizei und seine Eltern an und bittet sie, zur Scheune zu kommen.
Die Eltern und die Polizei wissen sofort, wo die Scheune liegt, da es auf der ganzen Welt nur noch eine natürliche Landschaft mit Gräsern und Bäumen gibt. Das kommt daher, dass alle anderen Gegenden mit Hochhäusern und anderen Gebäuden zugebaut wurden.
Nach einer halben Stunde trifft die Polizei mit den Eltern an der Scheune ein. Die Eltern haben auch einen Krankenwagen mitgebracht, für den Fall, dass es Verletzte geben sollte. Durch den Stich in den Nacken müssen alle Kinder mit ins Krankenhaus genommen werden. Es stellt sich heraus, dass die Spritze K.-o.-Tropfen enthielt, die die Kinder bewusstlos gemacht haben.
Als die Kinder aus dem Krankenhaus entlassen werden, freuen sie sich alle auf ihre Tablets, Handys, ihren Whirlpool, das Essen, das Schwebebett und – last but not least – auf ihre Rolltreppe.
Der Mann wird wegen Kindesentführung zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis hat er die Möglichkeit, die schlimme Erfahrung, von seiner Familie verlassen worden zu sein, zu verarbeiten und sich anderen Menschen wieder zu öffnen. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis beginnt er ein neues Leben.
Die Entführung verändert auch das Leben der drei Brüder. Sie werden später berühmt und machen alle ihre eigene Firma auf. Will eröffnet eine Firma für Handys und Rolltreppen, Jack für Whirlpools und Schwebebetten und Lordwig für Essen und Tablets. Dank ihrer Firmen werden sie reich. Sie haben alle eine eigene Familie und leben jeder in einem großen Haus mit den neuesten und modernsten Sachen, die man besitzen kann.
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