Kanada abseits der ausgetretenen Pfade. Marc Lautenbacher

Kanada abseits der ausgetretenen Pfade - Marc Lautenbacher


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telefonische Reservierung unter +1-418-7486060.

      Aktivitäten (je nach Jahreszeit): Archäologische und kulturelle Aktivitäten, Bergwerk, Kulturzentrum, Cree-Nation sowie Schneeschuh-Wandern, Eisfischen, Paraski, Langlaufski, Hundeschlitten fahren, Angeln, Jagen, Camping, Trekking, Rundflüge, etc.

       Unterkünfte:

      • Gîte Le Domaine de la Mine d'Or, Privatpension etwas außerhalb direkt am Lac Doré bei Claude Truchon und Jean-Eudes Guay; 349, chemin des Mines, Chibougamau (QC) G8P 2K7, Tel.: +1-418-7481212, E-Mail: [email protected], Web: www.ledomainedelaminedor.com

      • Hotel Chibougamau, 3-Sterne Haus in der Stadtmitte; 473, 3e Rue Chibougamau (QC) G8P 1N6, Tel.: +1-418-748 2669, E-Mail: [email protected], Web: www.hotelchibougamau.com

      • Capissisit Lodge, kleine Herberge der Premières nations; 1, Wastawshkootaw, Oujé-Bougoumou (QC) G0W 3C0, Tel.: +1-418-7453944, E-Mail: [email protected]

      Informationen: www.ouje.ca, www.creeculturalinstitute.ca, www.decrochezcommejamais.com

       Abitibi-Témiscamingue 7 - 9

       Outaouais 10 - 12

       Majestätisch: der Glockenturm des Parlaments in Ottawa

       Abitibi-Témiscamingue

      Die touristische Region Abitibi-Témiscamingue liegt im Westen von Québec und grenzt in seiner gesamten Länge an Ontario, im Süden an die Region Outaouais. Hauptstadt ist mit 42.000 Einwohnern Rouyn-Noranda. Vor der Ankunft der Europäer, gut 7000 Jahre lang, teilten sich die zum Stamm der Algonquins gehörenden Abitibi das gesamte Gebiet mit den zum Stamme der Cree-Indianer gehörenden Timiskaming.

      Abitibi-Témiscamingue ist ein Paradies für alle Naturliebhaber und Freizeitsportler: unberührte Naturlandschaften, fast endlos erscheinende Wälder mit zahllosen großen und kleinen Gewässern – man hat 22.000 gezählt – verbunden mit naturbelassenen Wildbächen und nicht begradigten Flussläufen bieten ein Spielfeld zu allen vier Jahreszeiten. Gerade für Jagdfreunde und Angelsportler ist die weitläufige Region wie geschaffen, denn eine relativ gute Infrastruktur ist vorhanden, dank den Pourvoiries (siehe Seite 48).

      Das Territorium ist mit 2,6 Einwohnern je Quadratkilometer schon wesentlich dichter besiedelt als der hohe Norden bei einer Gesamtzahl von gut 147.000 Einwohnern. Auch die Tatsache, dass 98 Prozent der Einwohner Französisch, aber nur zwei Prozent der Leute Englisch sprechen, zeigt deutlich die frankophone Ausprägung der Gegend bei einer Landfläche von immerhin 57.339 Quadratkilometer. Anders gesagt: Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und das Saarland zusammengenommen.

       Rouyn-Noranda bei Nacht in ihrem ganzen Glanz

      7. Hauptstadt der Goldsucher Kanadas: Val-d’Or

      Die Geschichte der gesamten Region ist relativ jung und äußerst eng mit den reichhaltigen Bodenschätzen verknüpft. Man bedenke, dass die älteste, weiter südlich liegende Stadt Ville-Marie von Abitibi-Témiscamingue erst vor Kurzem ihr 125. Jubiläum feiern konnte.

      In Val-d’Or begann alles erst im Jahr 1923, als Geologen dort eine viel versprechende Goldader fanden. Jedoch erst volle neun Jahre später wurde die Mine von der Lamaque Gold Mines, der heutigen Integra Gold Corp. mit Sitz in Vancouver, gegründet. Nach weiteren drei Jahren begann 1935 die Ausbeutung, und in den folgenden Jahrzehnten stellte sich die Goldgrube als die reichste von ganz Québec heraus. So schloss sie erst nach 50 Jahren ihre Pforten endgültig. Als in dieser Zeit die USA durch die Erhöhung des Goldpreises den Dollar abwerteten, führte dies zu einem Boom in der Goldförderung und damit zu regelrecht „goldenen“ Jahren in Val-d’Or. Die kleine Arbeitersiedlung wuchs so rapide, dass sie bereits ein Jahr später zur Stadt erklärt wurde. Heute zählt sie knapp 32.000 Einwohner. Die Fluggesellschaft Air Creebec, mehrheitlich in den Händen der Cree-Stämme, hat seit 1982 ihren Stammsitz in Val-d’Or.

       Heute Museum: Förderturm der ehemaligen Goldmine

       Pittoresk: die alte Bergarbeitersiedlung

      Heute ist die Mine ein Museum und wurde publikumswirksam in „Goldstadt“ (La cité de l'or) umgetauft. Man kann bis auf 100 Meter Tiefe in die echte Mine hineinfahren, natürlich samt der entsprechenden Bergarbeiterkleidung. Ein Besuch im Analyse-Labor und eine Einführung zur Goldwäsche steht ebenso auf dem Programm. Die Fahrt über das ausgedehnte Gelände erfolgt natürlich nicht mit dem Bus, sondern mit einem echten Minenfahrzeug. Die dazugehörige Arbeitersiedlung der Epoche, die heute noch immer bewohnt ist, steht unter Denkmalschutz und steht ebenfalls auf dem Programm (Village Minier de Bourlamaque und Ancienne Mine Lamaque).

      Wer noch mehr über den Bergbau erfahren will, kann einen Ausflug in die von Val-d’Or nur 25 Autominuten entfernte Mine Canadian Malartic machen, die größte Tagebau-Goldmine Kanadas. Dort befindet sich das kleine Musée minéralogique de l'Abitibi-Témiscamingue, und man kann im Sommer die Mine besuchen, die heute immer noch Betrieb ist.

       La cité de l'or: Besuch unter Tage …

       … und der Goldwaschanlage

       Info

      Lage: Ortsdaten für Val-d’Or: GPS: 48.0987106, -77.7967676

       Anfahrt:

      –Mit dem Auto ab Montréal benötigt man für die 520 Kilometer über die Route Transcanadienne etwa 6,5 Std. Von der Stadtmitte fährt man auf die Autoroute 15 bis nach Sainte-Agathe-des-Monts, wo sie in die Route nationale 117 Nord mündet. Für den Autofahrer macht das jedoch keinen Unterschied, denn die Straße ist immer noch vierspurig bis kurz nach Labelle. Von da an sind es gut 350 Kilometer zweispurig bis zum Ziel!

      –Mit dem Auto von Québec aus bis Montréal auf der Autoroute 20 oder 40 rund 3,5 Stunden Fahrzeit. Danach dieselbe Route wie ab Montréal nehmen.

      –Regelmäßige Flüge ab Montréal (Flugzeit ca. 1,5 Std.) und ab Québec (Flugzeit ca. 2,5 Std.) nach Val-d’Or mit der Fluglinie Air Creebec oder Air Canada.

      –Mit dem Bus von Montréal mit der privaten Linie Autobus Maheux ein- bis dreimal täglich, Reisedauer etwa


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