Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO. Viola M Frymann

Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO - Viola M Frymann


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Entwicklung. Wenn das Kind jedoch eine geringe Vitalität aufweist oder die während der Geburt wirkenden Kräfte unverhältnismäßig stark waren, wird der Schädel durch die Aktivitäten des Kindes nur unvollständig entfaltet.

      Abbildung 1. Geschätztes Alter, pränatal. Beachten Sie die sich in der Entwicklung befindlichen Teile des Os occipitale. Das Foramen magnum ist durch die Asymmetrie der Partes condylares verzerrt. Die sich entwickelnden Teile des Os temporale sind erkennbar.

      Diese Hypothese ist bekannt als der Primäre Respiratorische Mechanismus. Dabei handelt es sich nicht um eine willentliche Gelenkbeweglichkeit, die durch eine muskuläre Aktion ausgelöst wird, sondern um eine unwillkürliche Bewegung. Das ganze System funktioniert während der Respirationsphasen als eine Einheit.

      Die mechanische Interpretation des Gelenkflächen-Designs der Schädelknochen, wie etwa die abgeschrägten Gelenkflächen, weist auf eine dem Respiratorischen Mechanismus zugehörige Bewegung hin. Dies bezieht sich nicht auf den Atemmechanismus des thorakalen Zwerchfells. Es ist ein eigenständiger Primärer Respiratorischer Mechanismus. Alle physiologischen Zentren des menschlichen Körpers, einschließlich des Atemzentrums, sind auf der Ebene des vierten Ventrikel angesiedelt. Der Primäre Respiratorische Mechanismus nimmt im Hinblick zum thorakalen Atemmechanismus durch das Atemzentrum eine primäre Stellung ein.

      Abbildung 2. Geschätztes Alter, drei Monate. Die posteriore Fontanelle beginnt zu kalzifizieren. Beachten Sie die sich entwickelnden Teile des Os occipitale mit der auf beiden Seiten verlaufenden Rinne für den Nervus hypoglossus zwischen Pars condylaris und Pars basilaris. Beachten Sie auch die Asymmetrie der Fossa jugularis.

      Abbildung 3. Geschätztes Alter, Neugeborenes. Beachten Sie die Distorsion des Foramen magnum, der Sphenoidbasis und der posterioren Nasenlöcher.

      Das Os occipitale dreht sich ebenfalls wie ein Rad und beide Räder drehen sich zur selben Zeit. Während der Inspirationsphase in diesem Primären Respiratorischen Mechanismus, die Flexion genannt wird, dreht sich das radähnliche Os sphenoidale nach anterior und das Os occipitale nach posterior. Daher bewegt sich sowohl die Sella turcica als auch das anteriore Ende des Processus basilaris des Os occipitale nach superior. Während der Expirationsphase, die Extension genannt wird, passiert genau das Gegenteil: Das Os sphenoidale bewegt sich nach posterior und das Os occipitale nach anterior. Daher bewegt sich die Sella turcica nach unten, das anteriore Ende des Processus basilaris bewegt sich ebenfalls nach unten, und das Foramen jugulare sowie das Foramen magnum drehen sich genauso mit dem Rad, wie es vorweg durch die Speichen veranschaulicht wurde. Obwohl sich die Sella turcica und der Okziputbasis abwärts bewegen, bleiben sie wie in einem Bogen angeordnet.

      Abbildung 4. Geschätztes Alter, pränatal. Tatsächlich handelt es sich um eine Distorsion der Mandibula. Beachten Sie die Asymmetrie der Partes condylares des Os occipitale, des Foramen magnum, der Ossa temporalia und daher auch der Mandibula.

      Da sich die Ossa temporalia der Bewegung der Okziputbasis anschließen, werden sie im Hinblick auf ihre Form und ihre Anordnung zwischen dem Os sphenoidale und dem Os occipitale als nächstes betrachtet. Eine genaue Studie ihrer Gelenkflächen deutet auf die Mechanik jener Bewegung hin, die das Os sphenoidale und das Os occipitale während der Flexion und der Extension an der Symphysis sphenobasilaris ausführen. Das Os temporale bewegt sich dabei wie ein schaukelndes Rad. Die Partes petrosi sind auf einer Diagonale angeordnet, die nach vorne und zur Mitte des Kopfes zeigt. Diese diagonale Linie ist die Achse, um die sich der Knochen bewegt. Stellen Sie sich das Os temporale vor: Es liegt innerhalb der Schädelbasis zwischen dem Os occipitale und dem Os sphenoidale mit der Einkerbung an der Spitze der Partes petrosae und in Verbindung mit dem flachen Teil des Processus basilaris des Os occipitale. Bewegen sich Os sphenoidale und Os occipitale während der Inspirationsphase in Flexion, rotieren die Partes petrosae nach außen. Sobald sich das Os sphenoidale und das Os occipitale wieder in die Extension bewegen, rotieren die Partes petrosae hingegen nach innen. Bei der Außenrotation der Pars petrosa bewegt sich das Mastoid nach antero-lateral und der Processus mastoideus nach postero-medial, was wiederum zur Folge hat, dass bei einer Außenrotation der Partes petrosae das Mastoid an der Außenseite des Schädels prominenter ist und der Processus mastoideus weniger prominent. Im Fall der Innenrotation der Partes petrosae verhält es sich umgekehrt.

      Daher gibt es auf der Außenseite des Schädels Beweise für eine Rotation der Partes petrosae, die sich auf das Innere des Schädels beziehen, und diese kann man fühlen. Die Ossa temporalia bewegen sich mit der Pars basilaris des Os occipitale, da sie aufgrund der kiemenähnlichen Artikulationen und auch durch den Processus jugulare bewegt werden. Sobald sich der Processus basilaris wie eine Speiche des okzipitalen Rades dreht, dreht sich die Pars petrosa des Os temporale mit. So gibt es eine zeitgleiche Bewegung zwischen den zwei Knochen an der Sutura okzipitomastoidale, welche der Bewegung des Deckels eines Einmachglases ähnelt. Zusammenfassend kann man daher sagen: Sobald das Os occipitale sich wie ein Rad dreht, wird der Processus basilaris nach vorne gedreht und die Processus jugulare sowie das Foramen magnum drehen sich auch nach vorne. Die Pars petrosa des Os temporale rotiert nach außen, das Mastoid wird an der Außenseite des Schädel prominenter, während der Processus mastoideus weniger herausragt.

      Das sich radähnlich verhaltende Os sphenoidale dreht ebenfalls mit, wobei sich das anteriore Ende nach unten und die Alae majores nach vorne bewegen. Diese Bewegung lässt die Augen nach vorne und die Ecken der Bestandteile des Os frontale auf die Seite treten; daher gibt es ein Zurückweichen an der Sutura metopica, an welcher die beiden sich entwickelnden Knochen zusammenfinden.

      In der Mittelinie artikuliert die Spitze des Os ethmoidale und der Körper des Os sphenoidale


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