USA Südwesten. Jan De Jonge
in Zickzacklinien den Doe Mountain bergauf. Der vorhandene Wanderweg ist nicht besonders breit, bietet aber für eine Person ausreichend Platz. Ein Geländer am Wegesrand zur Absicherung gibt es jedoch nicht. Schwindelfreiheit ist vorausgesetzt! Je mehr Strecke zurückgelegt wird, desto mehr lässt sich erahnen, mit welch spektakulärem Panorama von der Bergspitze für die Anstrengung entschädigt wird. Um Luft zu holen und die brennenden Waden zu entspannen, lohnt sich immer mal wieder ein kleiner Zwischenstopp auf dem Weg nach oben. Nicht nur, um den bereits zurückgelegten Weg zu bestaunen, sondern um den Blick über das wunderschöne Verde Valley schweifen zu lassen.
Blick vom Doe Mountain in die Weite des Tals
Früh am Tag liegt diese Seite des Berges im Schatten. Vor allem in den heißen Sommermonaten empfiehlt sich daher, morgens zeitig aufzustehen und diesen Vorteil auszunutzen. Durch den Mix aus verschiedenen Kakteen und Pinien ist die Vegetation am Wegesrand sehr abwechslungsreich – und auch der Blick auf den Trail wird daher nie langweilig. Insgesamt sind zwar nur etwa 130 Meter an Höhenunterschied zurückzulegen, diese jedoch mit einer markanten Steigung. Immer wieder müssen zudem kleine und größere in den Fels gehauene Stufen überwunden werden. Die einzig wirkliche kleine Klettereinlage ist erst kurz vor Erreichen des Gipfels notwendig und führt durch eine winzige Felsspalte. Aber selbst hierfür sind keine besonderen Kenntnisse oder Equipment erforderlich.
Nach dem Aufstieg erscheint die Straße winzig.
Etwa 1,2 Kilometer gilt es zurückzulegen, bis die grandiose Aussicht wartet. Oben angekommen heißt es dann erst einmal durchatmen und genießen. Der Blick fällt auf den Parkplatz und die wie Ameisen wirkenden Autos.
Oben auf dem Berg gibt es zahlreiche kleine Trampelpfade, aber keinen richtig erkennbaren Trail mehr. Jetzt können Besucher ganz nach Belieben das Terrain erkunden und das 360-Grad-Panorama vollends genießen. Die umliegenden Berge wie beispielsweise Bear, Maroon und Wilson Mountain sowie Chimney Rock und Secret Canyon sind von hier gut auszumachen. Auf dem Berg selbst gibt es zwar größere Büsche, aber keine Schatten spendenden Bäume. Achtung: Im Hochsommer ist es hier oben kaum erträglich! Der Abstieg führt über denselben Weg zurück.
Info
Lage: 15 km vom Stadtzentrum von Sedona, AZ, entfernt, an der Boynton Pass Road. GPS: Trailhead 34.893, -111.865.
Anfahrt: Von Sedonas Stadtzentrum 5,5 km über die 89A gen Westen auf die Dry Creek Road, bis diese nach 3,3 km zur Boynton Pass Road übergeht. Nach etwa 1,3 km links auf der Boynton Pass Road weiterfahren. Nach 2,5 km wieder links auf der Boynton Pass Road bleiben und diese 2 km bis zum Parkplatz auf der linken Seite weiterfahren.
Wanderung: leicht-moderat, Länge ab 2 km (Rundweg)
Öffnungszeiten: ist immer offen
Eintritt: Für Wanderungen im Red Rock Country ist der Red Rock Pass des US Forest Service notwendig. Dieser kostet pro Tag 5 USD/Pkw, ein Wochenpass für 15 USD/Pkw ist ebenfalls erhältlich. Der Nationalpark-Jahrespass ist hier alternativ gültig.
Webseiten:
•Red Rock Country Hiking: redrockcountry.org/trails.html
•Verde Valley: sedonaverdevalley.org
•Sedona: visitsedona.com
Hinweis: Im Sommer ist die Wanderung nur am frühen Vormittag empfehlenswert.
10.Birthing Cave: Spektakulär gerahmter Blick über das Red Rock Country
Atemberaubend kontrastreich heben sich die saftig grünen Bäume von den charakteristisch roten Sandsteinfelsen Sedonas ab. Den Rahmen für dieses nahezu perfekte Landschaftsbild stiften die fein gemusterten, glatten Felswände einer Höhle, die spektakulärer kaum sein könnte.
Sedona ist ein Touristenmagnet – und doch bietet der Ort mit seinem gut erschlossenen Trailsystem zahlreich Möglichkeiten, dem Trubel zu entfliehen. Inmitten des Coconino National Forest, dessen Gebiet sich in vier Bereiche aufteilt und insgesamt etwa 7500 Quadratkilometer umfasst, erleben Besucher die Natur im Red Rock Country fast komplett unberührt und können auf den staubigen Wanderwegen Entspannung ebenso wie sportlichen Ausgleich finden.
Um zur Birthing Cave zu gelangen, dient der Trail des Long Canyon Trail als Weg zum Ziel. Dieser ist von Sedona aus über die Long Canyon Road zu erreichen. Ein kleiner Parkplatz neben der Straße und der ausgeschilderte Trail erleichtern Besuchern die Orientierung.
Die Wanderung führt zunächst auf einer nicht mehr genutzten ausgefahrenen Jeep-Route einen Kilometer auf den Berghang des Mescal Mountain zu. Bereits nach ein paar Metern ist die nahe liegende Straße vergessen, und das umliegende Bergpanorama raubt vor Schönheit fast den Atem. Mit dem höchsten Felsen Sedonas, dem circa 1700 Meter hohen Capitol Butte, im Rücken beginnt das Abenteuer. Zu Beginn kreuzt noch ein anderer Wanderweg die eingeschlagene Route. Dieser führt zum Mescal Trail. Wer mag, kann auf dieser Route über den 5,8 Kilometer langen Wanderweg den 1500 Meter Mescal Mountain erklimmen und von dort fast ein 360-Grad Panorama der Extraklasse genießen.
Doch für das eigentliche Ziel weist circa einen Kilometer nach Aufbruch ein Schild auf den Wegverlauf für den Long Canyon Trail nach rechts hin. Zur Birthing Cave gilt es hier, den Weg nach links auf einen kleinen Pfad einzuschlagen. Wunderschöne Kakteen- und Agavenfelder sowie abwechslungsreiche Wildblumen säumen nun die Strecke und sind eine wohltuende Abwechslung für das Auge.
Wunder der Natur
Der Untergrund des Weges wechselt ab jetzt zwischen rotem Sand und kleineren Steinen. Je näher die Felswand kommt, desto besser ist die oval geformte Höhle bereits auszumachen. Von dem Pfad führt nach rechts ein unscheinbarer Weg direkt auf den Berg zu. Ab hier geht der Trail stetig bergauf und schließlich über einige geformte Steinstufen in die Höhle hinauf.
An der Birthing Cave bietet ein kleines Plateau die Möglichkeit, zu Atem zu kommen und die Höhle wie auch das Panorama ausgiebig in Augenschein zu nehmen. Der Blick schweift von hier aus über die umliegenden Berge Steamboat Rock, Wilson Mountain und Maroon Mountain. Es ist schlichtweg atemberaubend.
Wie an vielen Plätzen in Sedona ranken sich die Gerüchte, wozu der Ort eigentlich genutzt wird. Die Bandbreite reicht von Yoga über spirituell-reinigende Sitzungen mit Schamanen oder Hopi-Indianern.
Blick in die Ferne
Info
Lage: Im Coconino National Forest, 10 km nördlich vom Stadtzentrum von Sedona, AZ. GPS: Trailhead 34.906685, -111.824137, Abzweigung zur Höhle 34.912511, -111.830784, Höhle 34.913070, -111.836182.
Anfahrt: Von Sedonas Ortsmitte auf der 89A Richtung Westen, dann rechts in die Dry Creek Road nach einbiegen und dieser für 4,6 km folgen. Nach rechts auf die Long Canyon Road (FR-152D) abbiegen. Der Trailhead befindet sich nach ca. 1 km auf der linken Seite.
Wanderung: leicht, Länge ca. 3 km (Rundweg)
Öffnungszeiten: immer
Eintritt: Für Wanderungen im Red Rock Country um Sedona ist der Red Rock Pass des US Forest Service nötig, dieser kostet pro Tag 5 USD/Pkw, ein Wochenpass für 15 USD/Pkw ist ebenfalls erhältlich. Der Nationalpark-Jahrespass ist hier alternativ gültig.
Webseiten: