Unterm Fallbeil. Horst Bosetzky

Unterm Fallbeil - Horst Bosetzky


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      Horst Bosetzky

      Unterm Fallbeil

      Kappes 18. Fall

      Kriminalroman

      Jaron Verlag

      Horst Bosetzky alias -ky lebt in Berlin und gilt als «Denkmal der deutschen Kriminalliteratur». Mit einer mehrteiligen Familiensaga sowie zeitgeschichtlichen Spannungsromanen avancierte er zu einem der erfolgreichsten Autoren der Gegenwart. Zuletzt erschienen im Jaron Verlag von ihm die biographischen Romane «Kempinski erobert Berlin» (2010) und «Der König vom Feuerland. August Borsigs Aufstieg in Berlin» (2011) sowie die ersten Bände seiner Romanserie «Wie Berlin und Brandenburg wurden, was sie sind: Unglaubliche Geschichten aus dem Mittelalter» (ab 2011). Zu der Krimireihe «Es geschah in Berlin» trug er bereits mehrere Bände bei, zuletzt «Mit Feuereifer» (2011).

      Originalausgabe

      1. Auflage 2012

      © 2012 Jaron Verlag GmbH, Berlin

      1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH

      Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.

       www.jaron-verlag.de

      Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin

      ISBN 9783955520175

      Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Titelseite

       Impressum

       Zitat

       EINS

       ZWEI

       DREI

       VIER

       FÜNF

       SECHS

       SIEBEN

       ACHT

       NEUN

       ZEHN

       ELF

       ZWÖLF

       DREIZEHN

       VIERZEHN

       FÜNFZEHN

       SECHZEHN

       SIEBZEHN

       ACHTZEHN

       NEUNZEHN

       ZWANZIG

       NACHWORT

       Es geschah in Berlin …

       Es geschah in Sachsen …

      «Billigt ihr […] die radikalsten Maßnahmen gegen einen kleinen Kreis von Drückebergern und Schiebern […]? Seid ihr damit einverstanden, dass, wer sich am Kriege vergeht, den Kopf verliert?»

      «Ja!»

      Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 in seiner Sportpalastrede – und die Antwort der Anwesenden

      «EINE GEWALTTÄTIGE, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich!», rief Friedrich Riese, Leiter des Amtes V im Reichssicherheitshauptamt (RSHA), und berauschte sich an den Worten des Führers, die er fehlerfrei wiedergeben konnte. «Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein. Das freie, herrliche Raubtier muss erst wieder aus ihren Augen blitzen. »

      Diese Ansage galt einer Schar von Kriminalanwärtern, die sich in einem Innenhof des Gefängnisses Plötzensee vor ihm aufgebaut hatte, aber nicht zuletzt auch dem altgedienten Kriminalkommissar Hermann Kappe, den Riese für einen Weichling hielt, der längst eine Lektion verdient hatte. Mehr noch, er hatte das Gefühl, dass Kappe mit dem Widerstand sympathisierte, jedenfalls war er durch nichts zu bewegen gewesen, Mitglied von SA und NSDAP zu werden.

      «Wir werden gemeinsam der Vollstreckung eines Todesurteils beiwohnen», verkündete Friedrich Riese. «Hingerichtet wird der Friseur Thomas Bethge, zum Tode verurteilt wegen Wehrkraftzersetzung und Selbstverstümmelung.»

      «Richtig!», rief der forsche Kriminalanwärter Männel. «Zum Teufel mit allen Saboteuren und Volksschädlingen!»

      «So ist es.» Friedrich Riese nickte, und es war kein Zufall, dass sein Blick dabei in Richtung Hermann Kappe ging. «Mit solchen Leuten wird kurzer Prozess gemacht!»

      Hermann Kappe wusste, dass es in der nächsten Stunde auch um seinen Kopf ging. Dieser Friseur war ein Bruder im Geiste, und schrie er auf, wenn Bethge geköpft wurde, oder versuchte er gar, diesen Akt der Barbarei zu verhindern, dann kam er postwendend ins KZ. Dass er ganz oben auf Rieses Abschussliste stand, hatte man ihm schon gesteckt.

      «In den ersten Jahren nach der Machtübernahme sind die Verbrecher teilweise noch mit dem Handbeil hingerichtet worden», erläuterte Riese. «Am 14. Oktober 1936 aber hat der Führer entschieden, dass die Todesstrafe in Deutschland künftig überall mit der Guillotine zu vollstrecken ist. Hier in Plötzensee ist eine Arbeitsbaracke als Ort der Hinrichtung bestimmt worden. Das Fallbeil wurde aus der Strafanstalt Bruchsal herbeigeschafft. Im Hinrichtungsraum sehen Sie ferner einen Stahlträger, der auf Weisung des Führers nachträglich eingezogen worden ist und an dem acht Eisenhaken befestigt sind. Hier sind im Dezember 1942 im Vierminutentakt all die ehrlosen Lumpen erhängt worden, die sich des Hoch- und Landesverrats schuldig gemacht haben.»

      Kappe


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