Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation. Katrin Bekes

Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation - Katrin Bekes


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für die Diagnose des Krankheitsbilds verwendeten, eine signifikant höhere Prävalenz fanden als solche, die andere Kriterien (z. B. den DDE-Index) heranzogen.

      Abb. 4-1 Weltweite MIH-Prävalenz (Quelle: Schwendicke et al.1; mit freundlicher Genehmigung von Elsevier). a) Regionale Ebene. b) Mittlere Anzahl der prävalenten Fälle im Jahr 2015. c) Mittlere Anzahl der auftretenden Fälle im Jahr 2016 auf Länderebene.

      Beide Übersichtsarbeiten konnten keinen signifikanten Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Patienten finden.

      Die Zahl der weltweit Betroffenen wurde 2015 auf 878 Millionen Menschen geschätzt1. Der höchste Verbreitungsgrad wurde dabei in Süd- und Ostasien sowie Nordamerika ermittelt. Aufgrund ihres Bevölkerungsreichtums trugen vor allem Indien, China und die USA stark zur globalen Krankheitslast bei1,2. Die Anzahl der Neuerkrankungen für das Jahr 2016 wurde mit 17,5 (15,8 bis 19,4) Millionen berechnet. Maßgebend waren hier erneut Süd- und Südostasien (Indien, Indonesien, Pakistan), aber auch afrikanische Länder1,2.

      Neben den reinen Prävalenzzahlen ist weiterhin von Interesse, welche Schweregrade einer MIH in den einzelnen Populationen vorhanden sind und wie hoch der Behandlungsbedarf einzuschätzen ist. Es ist anzunehmen, dass Patienten mit kleinen Opazitäten und ohne Schmerzsymptomatik wahrscheinlich eine geringere Behandlungsnotwendigkeit aufweisen als solche mit Überempfindlichkeiten und großflächigen Schmelzeinbrüchen. Auch hierzu sind Daten verfügbar. So wird der Anteil der Betroffenen, die unter Schmerzen, Hypersensibilitäten oder posteruptiven Schmelzeinbrüchen leiden, mit 27,4 % (23,5 bis 31,7 %) beziffert1,2. Nimmt man an, dass es global 13 % von MIH betroffene Patienten gibt, kann somit geschlussfolgert werden, dass mindestens ca. 3 bis 4 % der weltweiten Bevölkerung eine MIH aufweisen, die entweder bereits therapiert wurde oder noch therapiebedürftig ist. Aufgrund der Anzahl der weltweit berechneten Neuerkrankungen pro Jahr bedeutet dies, dass global gesehen pro Jahr mit 5 Millionen neuen Behandlungsfällen gerechnet werden muss.

      Für Deutschland liegen verschiedene regionale Untersuchungen und Städtestudien vor, in denen die Prävalenz der MIH analysiert wurde. Eine Zusammenfassung der Daten findet sich in Tabelle 4-1.

      In 28,1 % der Fälle waren alle vier Molaren von der Hypomineralisation betroffen.

      Schwendicke et al. schätzten im Jahr 2018 für Deutschland die Anzahl der Betroffenen auf knapp 10 Millionen1,2. Die Inzidenz wurde mit über 82 200 beziffert.

      Die geschätzte


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