Zehn Dinge, die du besser nicht glauben solltest. David Brunner

Zehn Dinge, die du besser nicht glauben solltest - David Brunner


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wir an Einnahmen im Monat haben, geht via Dauerauftrag raus – vorwiegend in die Gemeinde und in die Mission. Das heißt: Ich kann nicht immer das neueste iPhone haben oder jeden elektronischen Firlefanz. Und weißt du was? Ich lebe dennoch ganz gut.

      Der große Völkermissionar Paulus schreibt einmal kurz und knapp: „Ich sterbe täglich!“ (1. Kor 15,31) Das ist doch mal echt eine hoffnungsvolle Botschaft, oder?

      Ja, ist sie! Denn das heißt: Ich sterbe, damit du, Jesus, in mir leben kannst.

      Und das jeden Tag. Ganz praktisch.

      Lass Gott dir zeigen, was in deinem Leben sterben muss, damit deine Hingabe an seine Gemeinde immer größer wird.

      Und glaube mir: Das kann schlagartig gehen. Aber es kann auch ein Prozess sein. Höre dabei immer mal wieder hin, was Gott dir sagt, achte darauf, wie der Heilige Geist zu dir redet und dir was flüstert. Gedanken, Bilder, Eindrücke, die du beim Beten dafür hast.

      Sie werden dir schon zeigen, was Sache ist. Und dann leg los und – stirb!

      Oder aber deine Hingabe an die Gemeinde Jesu wächst und wächst und wächst und du könntest geistliche Bäume ausreißen und einpflanzen – und es tut sich irgendwie gar nichts. Das Durchschnittsalter der Gottesdienstbesucher könnte man mit „Midlife-Crisis“ ganz gut beschreiben, der Kirchenkaffee schmeckt immer noch nicht, echte Taufen gab es schon seit gefühlt 27 Jahren nicht mehr, Wachstum entdeckst du in der Gemeinde lediglich beim Schimmelbefall im in die Jahre gekommenen Gemeindehaus, und dass Menschen zum Glauben an Jesus kommen, ist genauso wahrscheinlich wie, dass die Niederlande mal wieder ein großes Fußballturnier gewinnen – wenn sie sich denn qualifizieren.

      Und jetzt bitte ich dich, dass du die folgenden Punkte nicht als einen Brief verstehst, sondern dass du die folgenden drei Kriterien mit Gott, der Gemeindeleitung und anderen Mitgliedern der Gemeinde durchsprichst.

      Denn die folgenden drei Kriterien sollen dir helfen, zu entscheiden, ob deine Gemeinde biblisch fundiert lehrt und handelt.

      Alles andere findest du in anderen Gemeinden auch: zu wenig Mitarbeiter, zu viel Streit, manchen ist die Tradition scheinbar wichtiger als der Inhalt, die Frage nach der richtigen Taufpraxis und, und, und. Du findest das überall. Versprochen!

      Aber was heißt denn nun „biblisch fundiert“ lehren und handeln? Dafür will ich dir nur drei Fragen an die Hand geben und sie bewusst nicht ausführen. Das darfst du dann zusammen mit Gott tun:

      1. Lebt deine Gemeinde Evangelisation und setzt alles daran, dass Menschen, die noch ohne Gott leben, zu hingegebenen Nachfolgern von Jesus werden?

      2. Ist der Heilige Geist mehr als ein nettes Wort in der trinitarischen Formel „Vater, Sohn und Heiliger Geist“ und wird über ihn gelehrt und mit seinem Reden auch heute noch gerechnet und regelrecht darum gebeten?

      3. Spielt die Bibel als Gottes Wort, das heute noch gilt und wahr ist, die Rolle, die es spielen soll – nämlich die zentrale?

      Also bleibe deiner Gemeinde treu, diene Gott und den Menschen und mach’ erst den Abgang, wenn die Lehre und das Handeln nicht (mehr) biblisch fundiert sind.

      Aber auch erst dann, wenn du es vertrauensvoll mit den Verantwortlichen der Gemeinde besprochen hast und nicht hintenrum geredet hast. Glaube mir – und ich spreche da aus Erfahrung: Hintenrumreden ist für die Gemeindeleitung irgendwie so, als ob sie den berühmt-berüchtigten Wackelpudding an die Wand nageln wollen. Das geht einfach gar nicht.

      Als ich in den ersten Jahren meines Dienstes noch viele Fragen hatte (heute sind es sehr viele, welch Dilemma!), habe ich mich hin und wieder mit einem erfahrenen Pfarrer getroffen, der mir sehr wertvolle Tipps gab, die mich bis heute prägen und meinen Dienst beeinflussen. Ein Tipp war für mich ganz besonders einprägsam: „Kein Ross ohne Reiter!“ Das heißt: Wenn irgendein Thema in der Gemeinde aufpoppt, will ich wissen, wer es gesagt hat, wen es ärgert, wen es berührt. Ich höre nicht mehr auf „die Leute sagen“ oder „ganz viele sagen“. Ich will Namen. Denn dann kann ich mit diesen Personen reden und sie besser verstehen. Ich muss ihre Ansichten nicht teilen – aber sie sind es allemal wert, gehört zu werden.

      Ich gebe heute nichts mehr auf Meinungen von „man“ oder „ganz vielen“. Oder um es noch direkter zu sagen: Solche Aussagen sind mir egal.

      Ich will direkt mit den Menschen reden – und nicht mit lauter „mans“.

      Und deswegen bitte ich dich, dass du deiner Gemeindeleitung einen Gefallen tust – auch wenn du nicht alle ihre Ansichten teilst und wenn du sogar in Erwägung ziehst, die Gemeinde zu verlassen: Sprich persönlich und direkt mit ihnen – nicht über sie und nicht hintenrum. Und du wirst mit Sicherheit merken, dass die Realität nicht immer so einfach ist, wie sie schnell mal dargestellt wird.

      Übrigens: Auch das Hintenrumreden findest du wohl in allen Gemeinden. Solltest du es noch nicht entdeckt haben, läuft’s wohl gerade – hintenrum …

      JETZT WIRD'S KONKRET:

      1. Wo befindest du dich gerade auf der Hingabeskala? Mach mal den Selbsttest und sei ehrlich zu dir. Wo würdest du dich positionieren?

      2. Wie sieht es für dich konkret aus, täglich zu sterben? Gibt es Bereiche, in denen du Gott mehr folgen solltest, weil du sonst dein eigenes Ich auf den Thron deines Lebens setzt?

      3. Die bucklige Verwandtschaft kommt ja meist nur zu Besuch: auf einen Kaffee, zum Mittagessen oder Grillen. Lade doch eine Person (oder zwei, drei …) der buckligen Gemeindeverwandtschaft einmal ein. Und höre dir ihre Geschichte an. Du wirst staunen!

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