Leben wir in einer Illusion?. Lutz Gaudig
Forscherteam genau dieses „holografische Prinzip“ mathematisch untermauern.
Sollte unsere Welt tatsächlich holografisch sein, stellen sich sehr interessante Fragen.
Wer oder was sind wir dann eigentlich?
Was ist unser Bewusstsein?
Das Bewusstsein, das die Wirklichkeit abbildet?
Was ist mit dem Bewusstsein, das im quantenphysikalischen Bereich über die Daseinsform der Materie befindet und sogar Entscheidungen in deren Vergangenheit verändert?
Die quantenphysikalischen und philosophischen Aussagen hinter unseren Fragen sind so skurril, dass sie die optimale Grundlage für wissenschaftliche Fantastik bilden.
Die Erklärung der fantastischen Wissenschaft durch die moderne Philosophie gebärt eine atemberaubende neue Welt.
Vielleicht ist das Buch auch eine kleine Liebeserklärung an die Wissenschaft, die ich studiert habe.
„Leben wir in einer Illusion?“ ist kein Sachbuch im üblichen Sinne.
Es ist essayistisch geschrieben, ohne Formeln und Mathematik.
Frei erfundene Geschichten um physikalische Entdeckungen und Entdecker haben dennoch einen realen örtlichen oder historischen Hintergrund.
Die darin beschriebene Physik steht mit beiden Beinen auf dem festen und bewiesenen Fundament der grundlegendsten Wissenschaft unserer Welt.
„Leben wir in einer Illusion?“ ist geschrieben für jedermann und fast jede Bildungsstufe.
Niemand sollte Angst vor „dieser Physik“ und „dieser Philosophie“ haben.
Nur das „Verstehen-Wollen“ ist wichtig.
„Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“1
Albert Einstein
Um dieses Buch verstehen zu können, müssen wir jedoch unseren gesunden Menschenverstand komplett über Bord werfen und mit ihm unsere Erfahrungen.
Ohne dies zu tun, werden wir die neue Welt nicht betreten.
Wir müssen offen sein für das Neue.
„Leben wir in einer Illusion?“ zeigt die wissenschaftliche Entwicklung vom „Faustkeil über die Allgemeine Relativitätstheorie“ bis zu den ersten Vorschlägen für eine „Quantengravitationstheorie“, die „Theorie von Allem“.
Die dazugehörigen Weltbilder beginnen mit „Aaron, dem Großen Bären“.
Der hatte die Welt gemacht, damals in einer Steinzeithöhle.
Und sie enden heute in den ersten physikalischen und philosophischen Antworten zum „holografischen Universum“.
Prolog
„Der größte Feind des Wissens ist nicht die
Unwissenheit, es ist die Illusion, wissend zu sein.“2
Stephen Hawking
„Wir müssen unbedingt Raum für Zweifel lassen, sonst gibt es
keinen Fortschritt, kein Dazulernen. Man kann nichts Neues
herausfinden, wenn man nicht vorher eine Frage stellt. Und
um zu fragen, bedarf es des Zweifelns. Naturwissenschaft
ist der Glaube an die Unwissenheit der Experten.“3
Richard P. Feynman
Die griechischen Naturphilosophen waren Gelehrte, die ohne moderne Messungen und Computer, durch reines Denken zu Schlussfolgerungen und Ergebnissen kamen, die grundsätzlich heute noch gültig sind.
Dabei folgten sie konsequent der den Wissenschaftsbereichen zugrunde liegenden Logik.
Das ist auch der Weg für uns, die heutige Welt zu hinterfragen.
Ein Weltbild, das sich im Gleichgewicht der Spannungen zwischen moderner Physik und Kosmologie einerseits und den entsprechenden theologischen Richtungen andererseits herausgebildet hat.
„Leben wir in einer Illusion?“ soll Physik und Kosmologie und ihre Entwicklung in unterhaltsamer Weise bis zum heutigen Erkenntnisstand – und ein Stück darüber hinaus – erzählen.
Den erhobenen Zeigefinger überlasse ich Ihren eigenen Antworten.
Vorbild für populärwissenschaftliche Darstellungen schwieriger physikalischer Zusammenhänge ist der britische Physiker Stephen Hawking:
„Um das Universum auf fundamentalster Ebene zu verstehen, müssen wir nicht nur wissen, wie sich das Universum verhält, sondern auch, warum. Warum gibt es etwas und nicht einfach nichts? Warum existieren wir? Warum gibt es dieses besondere System von (Natur-)Gesetzen und nicht irgendein anderes?“4
Die nachfolgenden Zusammenstellungen und Aussagen erheben keinerlei Anspruch, in den wissenschaftlichen Analen dieser Welt veröffentlicht zu werden.
Sie sind lediglich eine Liebeserklärung an die Physik.
Das Buch beansprucht, lesbare Literatur auf wissenschaftlicher Basis zu sein. Es soll Sie unterhalten, damit Sie das „Physikbuch“ mit Freude und Erwartung bis zu Ende lesen.
Was ich außerdem erreichen möchte, ist, dass Sie die Faszination der modernen Physik und Philosophie erleben.
Dass Sie erkennen:
Unsere Welt ist viel fantastischer, hat viel mehr Möglichkeiten, als wir, gefangen in unserem dreidimensionalen Verstand, auch nur vermuten können.
Ich möchte Sie inspirieren.
Sie sollen sich, losgelöst von allen gesellschaftlichen Dogmen, die Fragen nach dem
Woher,
dem Wohin
und vor allem nach dem Warum
stellen
und sie immer wieder neu beantworten.
Als Inbegriff des Universalgenies gilt zweifelsohne Leonardo da Vinci.
Gottfried Wilhelm Leibnitz war einer der letzten Universalgelehrten – ein Gelehrter, der einen Überblick über den Stand der gesamten Wissenschaften hatte.
Das ist heute nicht mehr möglich.
Selbst der Überblick über einzelne Wissenschaftsdisziplinen gelingt nur noch sehr wenigen.
Eine zusammengefasste Meinung, gestützt auf Primärliteratur, quasi „vom Faustkeil bis zur Quantengravitation“, ist schier unmöglich.
Will man sich dem Problem dennoch nähern, muss man auf die Zusammenfassungen der Wissenschaftsbereiche durch die sogenannte „Sekundärliteratur“ zurückgreifen.
Ebenso wichtig ist, dass die Informationsquellen des vorliegenden Buches für Nichtphysiker einem breiten Leserspektrum zugänglich sind.
Denjenigen, die sich in die einzelnen Kapitel tiefer einlesen wollen, sei gesagt, dass bis auf wenige Abweichungen alle Informationen auf der deutschen und englischen Internetplattform Wikipedia zu finden sind. Die anderen Stellen sind mit Quellenangaben versehen.
Unsere Welt ist schön
Es ist Sommer.
Langsam erklimmen wir mit unseren Strandutensilien den Deich.
Der Wind streicht lau über das Gras, das wieder einmal gemäht werden müsste.
Flirrend liegt die Luft über dem Radweg auf der Krone.
Noch ein paar Schritte, und die Welt hat sich verändert.
Eine leichte Brise weht uns entgegen, et was kühler, gerade noch angenehm.
Die Luft schmeckt nach Salz.
Blaugrün schimmert die Wasserfläche in der Sonne.