Eine Portion Gesundheit bitte!. Dr. med. Andrea Hofer

Eine Portion Gesundheit bitte! - Dr. med. Andrea Hofer


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diese wohl nicht so oft wiederholen. Ihr Unterbewusstsein fühlt sich bestätigt, dass Schmerz gut ist, denn es hört Ihre Leidensgeschichte täglich. Es urteilt nicht, sondern nimmt alle Ihre Gedanken für wahr an. Unser Unterbewusstsein denkt nicht selbstständig, es speichert, was wir ihm eingeben.

      Sie selbst haben die Wahl, sich für Leid oder Lebensfreude und Gesundheit zu entscheiden. In Zukunft, wenn Ihre Schmerzen beginnen, sprechen Sie nicht darüber. Und denken Sie nicht stets an Ihr Leiden, dadurch wird es nicht besser. Im Gegenteil, wie Sie oben gelesen haben, verschlimmert es sich sogar. Sie nähren durch Ihre Gedanken Ihre Leiden und halten sie im Körper fest. Wenn Sie fortwährend an Ihre Schmerzen denken, werden diese sich verschlimmern, denn sie fühlen sich bestätigt. Wenn Sie denken, dass Ihnen alles wehtut, wird Ihnen auch alles wehtun. Durch das Denken an den Schmerz provozieren Sie ihn.

      Schieben Sie die Schuld Ihrer Leiden nicht anderen zu. Sie hätten keinen hohen Blutdruck, wenn Ihre Frau nicht den ganzen Tag über quasseln würde, meinen Sie? Nicht Ihre Frau ist schuld daran, wenn Ihr Blut mit 200 mm Hg durch die Venen rauscht, sondern Sie selbst. Möglicherweise redet sie viel und nervt, Sie aber sind es, der durch seine Gedanken den Blutdruck nach oben treibt, nicht Ihre Frau. Es ist Ihre Einstellung, es sind Ihre Gedanken. Sie verarbeiten das Gerede Ihrer Frau falsch. Schließlich haben nicht alle anderen Menschen, die mit Ihrer Frau zu tun haben, einen hohen Blutdruck. Für Sie ergeben sich zwei Möglichkeiten: Entweder trennen Sie sich von ihr, oder Sie ändern Ihre Einstellung. Vor allem: Beschuldigen Sie nicht andere, sie wären an Ihrem Leiden schuld. Andere Männer werden auch ständig von Ihren Frauen angequasselt und leiden nicht unter hohem Blutdruck. Dies soll nur als Beispiel dienen, selbstverständlich gibt es auch Männer, die labern, und Frauen, die unter hohem Blutdruck leiden.

      Noch ein kleiner Tipp: Falls Sie die Variante 1, also die Scheidung, vorziehen, wird Ihnen das bezüglich Ihres Blutdruckproblems nichts nützen, denn ohne Änderung Ihrer Einstellung wird es ein anderer Mensch oder eine andere Situation sein, die plötzlich an Ihrem Leiden schuld sein wird. Seien Sie sich bewusst, dass es nicht an den äußeren Umständen liegt, sondern aus Ihrem Inneren kommt. Von Ihrer Einstellung zu manchen Dingen oder Menschen.

      Genau das müssen Sie ändern: Ihre Haltung. Denken Sie niemals, dass andere sich ändern sollen. Vergessen Sie es, andere ändern zu wollen. Warum sollten sie sich Ihretwillen ändern? Weil Sie einen hohen Blutdruck haben? Sie müssen sich selbst an die Nase fassen. So lange Sie Ihre Grundeinstellung nicht ändern, wird sich an Ihrer Krankheit nichts ändern. Eine Veränderung der äußeren Umstände nutzt Ihnen bei Ihrem Leiden nichts, wenn es in Ihrem Inneren (Gedanken, die die Krankheit nähren) gleich bleibt.

      Sollten Sie sich dafür entschieden haben, dass Sie Ihre Schmerzen oder Ihre Krankheit nicht mehr möchten, ist der erste Schritt, nicht fortwährend an die Krankheit zu denken. Außerdem sollten Sie nicht darüber sprechen, keine Notizen ins Schmerztagebuch kritzeln, das Sie immer wieder durchlesen und Ihre Beschwerden dadurch noch mehr in Ihrem Unterbewusstsein eingravieren. Schreiben Sie bitte auch keine Mails an Ihre Freunde, hängen Sie sich nicht ins Internet in ein Forum und beschreiben haargenau jede Einzelheit Ihres Siechtums, und, vor allem: Benutzen Sie nicht Facebook, um die gesamte Welt über Ihre Leiden zu informieren und sich von Ihren Facebook-„Freunden“ bemitleiden zu lassen. Ihnen sollte klar sein, dass niemand Ihnen Ihre Schmerzen und Ihr Leiden abnehmen kann, niemand, auch nicht Ihr Arzt. Nur Sie können das!

      Sie müssen nicht leiden, Sie haben Ihr Leben, Ihre Krankheit oder Gesundheit voll in der Hand. Sie können entscheiden: durch die aktive Lenkung Ihrer Gedanken.

      Wie wäre es, wenn Sie sich immer gut fühlen würden? Wäre das nicht herrlich? Ja, das wollen Sie. Dann denken Sie positiv! Niemand kann das für Sie tun. Sie allein sind für Ihre negativen oder positiven Gedanken verantwortlich. Geld, Macht, Ruhm oder Ehre helfen Ihnen nicht, wenn Sie sich durch Ihre Gedanken schaden. Was nutzt Ihnen das gesamte Geld dieser Welt, wenn Sie sich hassen und sich mit negativen Gedanken umgeben? Wenn Sie morgens aufstehen und den Kopf hängen lassen, weil Sie depressiv sind? Auch Ihr goldenes Kaffeeservice, aus dem Sie Ihren Morgenkaffee schlürfen, nutzt Ihnen nichts, wenn Sie sich bereits frühmorgens mit trüben und grauen Gedanken umgeben. Auch der Swimmingpool, voll mit herrlich warmer Eselsmilch, in den Sie sich wie Kleopatra legen, nutzt Ihnen wenig, wenn Sie depressiv sind; auch nicht der schwarze Mercedes mit weißer Ledergarnitur, ausgestattet mit Fernseher und Bar.

      Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich will damit nicht ausdrücken, dass Geld schlecht ist, im Gegenteil: Geld zu haben, macht unser Leben sehr angenehm. Aber mit allem Geld dieser Welt können Sie sich Ihre Gesundheit nicht kaufen. In Ordnung, Sie können in Kur fahren und sich von einem braungebrannten Muskelprotz im hautengen Tanga massieren lassen. Oder sich von einer kleinbusigen Thai mit Schlammpackungen verwöhnen lassen, Sie können zur Rehabilitation fahren und sich dort einen Prinzen im Tanzsalon aufreißen. Wenn Sie sich aber weiterhin mit dunklen Gedanken umgeben, wird das Glück nur kurz anhalten, und Ihre Krankheit nicht verschwinden. Sie lauert unterirdisch, um im ungeeignetsten Moment auszubrechen.

      Stellen Sie sich einen Eisberg vor. Sie sehen nur die Spitze, circa zwei Drittel des Eisbergs befinden sich unter Wasser. Genauso ist es mit Ihrer Krankheit. Wenn Sie zum Beispiel Kreuzschmerzen haben, ist das nur die Spitze des Eisbergs, ein Warnsignal Ihres Körpers. Alle Ihre negativen Gedanken, Ängste, Zweifel, Depressionen, die Sie weiterhin hegen, sind die anderen zwei Drittel. Möglicherweise sind Sie sehr hartnäckig und lieben es, sich bemitleiden zu lassen, suhlen sich in Ihren Schmerzen, lassen negative Gedanken kreisen und blasen Trübsal. Sie lassen den Kopf hängen, denken nur das Schlechteste von sich und der Welt. Ihre Schmerzen werden nicht besser, nein, sie verschlechtern sich von Tag zu Tag.

      So kommt es, dass Sie, obwohl Sie ohnehin täglich an bewegungseinschränkenden Kreuzschmerzen leiden, auch noch einen auf den „Deckel“ bekommen. Sie erleiden einen sehr schmerzhaften Bandscheibenvorfall und können plötzlich nicht mehr gehen. Von nun an müssen Sie viele Schmerzen erleiden, werden operiert und bekommen ein Stützkorsett verpasst. Sie gehen auf zwei Krücken und schleppen sich im Krankenhaus um drei Uhr morgens mühsam ins Fernsehzimmer, weil Ihr Bettnachbar immer laut mit offenem Mund schnarcht und Sie nicht schlafen lässt. Am Gang hat ein verwirrter alter Mann eine Bananenschale liegen lassen (so eine Schlamperei in einem Krankenhaus), und weil es dunkel ist (Sie wollten das Licht nicht einschalten, um die anderen Patienten nicht zu stören), rutschen Sie darauf aus. Sie fallen hin und brechen sich auch noch das rechte Bein. Ein offener Bruch.

      Während Ihres Unfalls ist unglücklicherweise die Krankenschwesterstation nicht besetzt, da sich alle Schwestern einen Stock tiefer versammelt haben, um Sissi, Teil III, zu sehen. Niemand hört Ihre verzweifelten Hilferufe, und Sie müssen eine halbe Stunde schmerzgepeinigt auf dem kalten Steinboden liegen, bis Sie von einer Hilfskrankenschwester gefunden werden, die schnell einige Schokoladentrüffel holen wollte. Leider ist der Chirurg gerade im Einsatz (eine schwere Herzklappenoperation, die noch Stunden dauert), und Sie müssen bis zum nächsten Tag warten.

      Dies könnte die Geschichte eines „Schwarzmalerpatienten“ sein.

      Immer dann, wenn Sie ohnehin keine Zeit haben und von einem Termin zum nächsten rasen oder auf einer stressigen Geschäftsreise im Ausland sind, bekommen Sie Ihren seit Jahren bekannten und verhassten Gichtanfall der großen Zehe und müssen zur Behandlung ins Krankenhaus.

      Genau dann, wenn Sie viel zu lernen haben, Tag und Nacht büffeln müssen, weder Zeit für Ihre Freunde noch für Familie haben, bekommen Sie einen Migräneanfall.

      Wenn wir es am wenigsten brauchen und unter Stress stehen, werden wir krank. Warum ist das wohl so?

      Wenn wir nicht abschalten können, weil wir vor Sorgen, Problemen und Kummer unserem Körper und Geist keine Pause gönnen, werden wir krank. Sind Sie manchmal starr und unflexibel in Ihrem Verhalten und Ihren Lebensansichten? Könnten Sie sich Ihr Leben nicht angenehmer gestalten, wenn Sie die Zügel ein wenig lockern würden? Möchten Sie Ihre Schmerzen loswerden? „Verkrampf di net“


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