Eine Portion Gesundheit bitte!. Dr. med. Andrea Hofer
Eines Tages erzählte ein weiser alter Cherokee-Indianer seinem Enkelsohn von dem Kampf, der in jedem Menschen vor sich geht.
Der alte Indianer sagte: „Mein Sohn, der Kampf geschieht zwischen zwei Wölfen, die in uns allen wohnen. Der eine Wolf ist das Schlechte: Zorn, Neid, Hass, Eifersucht, Trübsal, Klage, Groll, Minderwertigkeitsgefühl, Missgunst, falscher Stolz, Überheblichkeit, Ego, Lüge, Arroganz, Habsucht, Klage.
Der andere Wolf ist das Gute: Liebe, Frieden, Vertrauen, Mitgefühl, Demut, Hoffnung, Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen, Großmut, Wahrheitsliebe, Freude.“
Der Enkel dachte eine Minute darüber nach und fragte dann: „Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?“
Gelassen antwortete der alte Cherokee-Indianer: „Derjenige, den du fütterst.“
Derjenige, den wir füttern, gewinnt. Das heißt, sind wir beladen mit Hass, Neid, Wut, Eifersucht, Hektik, Sorge, Groll usw., ist unser Leben möglicherweise voller Probleme, Sorgen und Wehwehchen. Sie kennen sicherlich den alten Spruch: „Was du sähst, wirst du ernten.“ Sie bekommen in Ihrem Leben genau das zurück, was Sie aussenden.
Selten sind wir uns der Zusammenhänge bewusst, die zwischen unserer Saat und der Ernte stehen. Wenn wir etwas tun, das anderen schadet, ob bewusst oder unbewusst, wird das Auswirkungen auf unser Leben haben. Wenn jemand einem anderen Menschen etwas entwendet, wird es bestimmte Konsequenzen nach sich ziehen; zum Beispiel er stiehlt etwas und verliert „plötzlich“ seine Arbeit oder bricht sich ein Bein. Oder ein Geschäftsmann betrügt seinen Partner, und auf einmal verlieren seine Aktien an Wert. Obwohl zwischen den beiden Ereignissen kein Zusammenhang besteht, handelt es sich um die Auswirkungen als Folge der „schlechten“ Tat.
Denken Sie darüber nach, welche Gedanken und Gefühle Sie täglich haben – diese erzeugen Ihr Umfeld und sind bestimmend für den Verlauf Ihres Lebens. Sie sind auch verantwortlich für Krankheit oder Gesundheit. Auch wenn es niemand hören kann: Wen oder was Sie hassen und auf wen Sie neidisch sind, hat Konsequenzen für Ihr jetziges Leben.
Niemand ahnt, dass Sie Ihrer Nachbarin jedes Mal, wenn Sie sie im Supermarkt treffen, am liebsten mit dem Einkaufswagen auf die Fersen fahren würden, weil sie immer frisch und makellos frisiert aussieht, während Sie sich wieder einmal wie zerknautscht fühlen – solche negativen Gedanken und Gefühle bestimmen Ihr Leben. Vielleicht würden Sie am liebsten mit dem Traktor den Garten Ihres Nachbarn umgraben, weil bei ihm die Blumen in den buntesten Farben blühen, während in Ihrem Garten das einzige wild Wuchernde das Unkraut ist. Eventuell keimt Neid in Ihnen auf, weil sich die Nachbarn am Ende der Straße schon wieder ein neues Auto geleistet haben.
„Wo sie sich doch erst voriges Jahr eins gekauft und dann auch noch den teuren Urlaub in Thailand gemacht haben! Sicherlich verdienen die ihr Geld mit schmutzigen Geschäften!“ denken Sie.
Möglicherweise hassen Sie Ihren Nachbarn, weil er am Wochenende immer die hübschesten Blondinen abschleppt. „Was der wohl hat, was ich nicht habe?“
Dies sind Emotionen in uns, die sich festsetzen, uns belasten und kränken. Sicherlich haben Sie schon einmal gehört: „Was kränkt, macht krank!“
Zunehmend sind sich Forscher einig, dass negative Gefühle und Gedanken wie Groll, Zorn, Angst, Feindschaft, Ärger, Neid, Arbeitsstress, Ehestress und Pflegedruck zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen können. Es ist wissenschaftlich bestätigt, dass jahrelanger psychischer Stress, Druck, Groll, negative Gedanken und Worte unserem Körper gesundheitlich schaden. Aus Untersuchungen an Schmerzpatienten weiß man, dass psychosoziale Faktoren wie Ärger, Angst, Feindseligkeit, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Traurigkeit, Aggression und Depression zu einer Verstärkung des jeweiligen Schmerzes beitragen.
Mittels einer Studie an Herzpatienten konnte bewiesen werden, dass oben genannte Faktoren zu hohem Blutdruck, Kopfschmerzen, Magenerkrankungen, Schwächung des Immunsystems bis hin zum Herzinfarkt führen können.
Negative Gefühle und Gedanken, die jahrelang bestehen, können sich als Krankheit manifestieren. Wenn Sie sich einmal heftig ärgern und dann wieder alles vergessen, besteht keine Gefahr für Sie. Aber durch monatelange, fortwährend negative Gedanken können Sie in Ihrem Körper Schaden anrichten.1
Neid, Hass, Wut, Eifersucht und Ärger sind Gefühle, die Sie innerlich auffressen. Das muss niemand mitbekommen, keiner muss davon wissen, aber es beeinflusst Ihr Leben und Ihr Wohlbefinden. Alle Gefühle, positive und negative, sind in Ihrem Unterbewusstsein gespeichert und bestimmen Ihr Leben. So, wie Sie Ihre Gedanken aussenden, kommen sie wieder zu Ihnen zurück. Senden Sie Hass aus, kommt Hass zu Ihnen zurück. Senden Sie Wut aus, kommt Wut zu Ihnen zurück. Senden Sie Ruhe und Gelassenheit aus, kommen Ruhe und Gelassenheit zu Ihnen zurück.
Was hat Ihre Krankheit mit Ihren Gedanken zu tun?
Sehr viel sogar. Ihre Gefühle/Emotionen und Gedanken beeinflussen Ihr Leben. Sie sind nicht nur verantwortlich für Ihren Charakter, sondern auch für Ihre Gesundheit beziehungsweise Ihre Krankheit. Krankheiten beginnen durch negative, krank machende Gedanken und manifestieren sich erst dann im Körper als Beschwerden. Alles, was sich in Ihrem Kopf abspielt, beeinflusst Ihre Gesundheit. Sie meinen, Gedanken sind frei? Da haben Sie recht. Es sind Ihre Gedanken, und es ist auch Ihre Krankheit. Durch Ihre Gedanken (falsche Gedanken) entsteht Ihre Krankheit. Ihre ganz persönliche Krankheit. Es sind schließlich auch Ihre ganz persönlichen Gedanken.
Den ganzen Tag denken wir. Wir sinnieren über die Arbeit, unsere Probleme, die Nachbarn, die bevorstehende Kindergeburtstagsfeier, das anstehende Mittagessen… selten denken wir bewusst. Unsere Gedanken purzeln nur so dahin, manchmal denken wir so viel auf einmal, dass wir im nächsten Moment wieder vergessen haben, was wir eigentlich gerade machen wollten. So erledigen wir viele Dinge automatisch, ohne uns dessen bewusst zu sein.
Sind Sie schon einmal mit dem Auto zur Arbeit gefahren, während Sie telefonierten, sich an der Ampel die Lippen schminkten, die neuen Werbeplakate lasen oder genüsslich in Ihre Frühstückssemmel bissen? Standen Sie dann plötzlich vor dem Parkplatz, ohne sich bewusst zu sein, wie Sie dort hingekommen sind? Sie träumten und alles lief automatisch ab? Sie dachten, lasen, sprachen, lenkten Ihr Auto und aßen, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Stets mischen wir unseren Unmut mit glücklichen Gedanken, schreiben nebenbei schnell die Einkaufsliste, schreien unseren Kindern nach, beantworten ein Telefonat, während wir fernsehen, und plaudern mit dem Nachbarn, so lange wir die Rosen schneiden. Denken Sie, dass diese vielen Gedanken und Gefühle keine Auswirkungen auf unser Leben haben?
„Alles, was wir sind, ist das Ergebnis dessen, was wir gedacht haben“
(Buddha)2
Sie müssen Ihre Gedanken nicht abschalten (geht gar nicht). Doch sollten Sie sich dessen bewusst sein, dass Ihre persönlichen Gedanken sehr machtvoll sind und Ihnen schaden können. Denken Sie einmal darüber nach, wie viele Gedanken Ihnen durch den Kopf gehen, während Sie dieses Buch lesen. Wir „erdenken“ uns quasi unser Leben, und es ist so, wie wir denken.
Es läuft nicht „zufällig“ schief oder gerade sehr gut, sondern es wird durch unsere Gedanken gesteuert. Gefällt uns unser Leben nicht, können wir es durch Änderung unserer Gedanken verändern. Durch „richtiges“ Denken können Sie sich Ihr Leben so kreieren, wie es Ihnen gefällt. So, wie Sie es gerne hätten. Ist das nicht herrlich?
Alles, was Sie sich bisher verwehrt haben und bei dem Sie dachten, dies sei doch nur etwas für andere, für Reiche, Weise, Gescheite, Politiker, Studierte, Auserwählte…, alles das können Sie haben, wenn Sie es wollen.
Wie das funktionieren soll? Durch die Kraft Ihrer Gedanken.
Wie im Musikantenstadl: „Sie wünschen, wir spielen!“ Sie wünschen und kreieren mit all Ihrer