Rhinitis acuta - oder einfach Schnupfen. Alexandra Stumpenhagen

Rhinitis acuta - oder einfach Schnupfen - Alexandra Stumpenhagen


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Brustkorb

       Bauch- und Beckenbereich

       Der Bewegungs- und Stützapparat

       Die Haut

       Der Krankenhaus­aufenthalt

       Aufnahmetag

       Aufstehen

       Visite

       Entlassung

       Shared Decision-Making – zusammen besser

       Literatur

      Vorwort

      Willkommen im Klub der Patienten

      Patient ist man von Anfang an. Bereits als Neugeborenes wird man regelmäßig ärztlich untersucht – aber man erinnert sich nicht daran und hat vielleicht noch vage Erinnerungen an Impftermine im Kindesalter. Im Jahr 2006 änderte sich dies in meinem Fall. »Diagnose: Diabetes mellitus Typ 1« stand auf dem Arztbrief nach einem zweiwöchigen Aufenthalt im Krankenhaus. Plötzlich war ich Patientin und gehe seitdem alle drei Monate zum Diabetologen und einmal jährlich zum Augenarzt.

      Wie ich danach Ärztin wurde

      Ich komme aus keiner Arztfamilie, im Prinzip gibt es in meiner Familie nicht mal annähernd jemanden, der medizinisch tätig ist. Die Idee, Humanmedizin zu studieren, war ein Mix aus einer grundlegenden Neugier auf die Funktionsweise des menschlichen Körpers, zu vielen Arztserien wie »Grey’s Anatomy« und »Dr. House«, meinen regelmäßigen Arztbesuchen, die mich automatisch mit der Medizin konfrontierten, und der generellen Lust, mit Menschen zu arbeiten, ihnen zu helfen und vor allem im Bereich der inneren Medizin tätig zu werden.

      Warum dieses Buch?

      »Sie haben Diabetes mellitus Typ 1 – eine Autoimmunerkrankung, bei der das Pankreas durch Autoantikörper seine Funktion verliert und kein Insulin produziert«, so die Ärzte bei Diagnosestellung.

      Das Pankre-was? Insulin? Was habe ich jetzt genau? Ich traute mich nicht nachzufragen, da sich alles sehr selbstverständlich anhörte und ich dachte, dass ich das wahrscheinlich hätte wissen müssen. Ja, so fühlt man sich häufiger als Patient und es ist kein schönes Gefühl. Dabei ist die aktive Mitbeteiligung des Patienten rund um seine Gesundheit das primäre Ziel und dafür ist eine verständliche Kommunikation unabdingbar.

      Wie kommt es dazu, dass Ärzte so oft in ihrer Fachsprache sprechen?

      Bereits während des Medizinstudiums begleitet man Ärzte auf Visiten oder ist bei Sprechstunden dabei und auch damals stand ich als Studentin häufig daneben und habe aus dem ärztlichen Gespräch nicht alles verstehen können.

      Man muss sich das vorstellen, wie wenn man eine Fremdsprache lernt. Zu Hause Vokabeln auswendig lernen und ab und an mal anwenden ist vielleicht grundlegend gut, aber man muss eigentlich erst einmal in demjenigen Land gewesen sein, um das richtige Feeling für die Fremdsprache zu bekommen.

      So lernt man als Medizinstudent zunächst vieles auswendig, ohne dass man es regelmäßig anwendet. Während des Studiums, aber vor allen Dingen danach, ändert sich dies, da man immer mehr in die Medizinwelt eintaucht, tagtäglich mit all den Begrifflichkeiten umgeben ist, sie selbst verwendet und so eine Selbstverständlichkeit entsteht, die im Arzt-Patienten-Gespräch ihren Lauf nimmt.

      Nehmen Sie es also Ihrem Arzt nicht allzu übel, wenn er mit Worten um sich schmeißt, die wie eine Fremdsprache klingen. Ich selbst habe mich in der Visite als Ärztin auch schon mal dabei ertappt, Medizinerdeutsch zu sprechen, und glauben Sie mir, man merkt es nicht sofort und man beabsichtigt es auch nicht.

      Wozu also dieses Buch? Um Klarheit zu schaffen, um eine gute Basis in der Arzt-Patienten-Kommunikation zu unterstützen und um Patienten, also SIE, mit genügend Informationen zu versorgen – all das gab mir Anlass, dieses Buch zu schreiben. Schön, dass Sie dieses Buch jetzt in den Händen halten – reisen wir nun gemeinsam in das Land des Gesundheitswesens und lernen die Sprache der Medizin kennen!

      Dr. Google – immer zur Stelle

      Fangen wir mit einem sehr beliebten Arzt in Deutschland an: Dr. Google ist der Arzt, dem die Patienten vertrauen. Er steht im täglichen 24-Stunden-Dienst Rede und Antwort bei Beschwerden und medizinischen Fragen, übersetzt fleißig medizinische Fachbegriffe und bietet eine Bandbreite an vielen Informationen und Austauschmöglichkeiten.

      Die Recherche auf medizinischen Informationsseiten und in Foren ist nichts Neues in der Welt der Medizin. Rund zwei Drittel der Deutschen informieren sich im Internet vor dem Gang zum Arzt, ungefähr genauso viele suchen nach dem Arztbesuch online nach detaillierteren Informationen zu ihrer Diagnose. So werden unter anderem Behandlungsmöglichkeiten und ärztliche Empfehlungen überprüft, Erfahrungen anderer Patienten gelesen und nach Expertenwissen für Laien gesucht.

      Dr. Google hat rund um die Uhr Sprechstunde, auch abends oder nachts, wenn einem etwas am Körper auffällt oder plötzlich Beschwerden eintreten und man nicht weiß, woher diese stammen. Wie sich oft herausstellt, ist diese Sprechstunde nicht immer und für jeden die allerbeste Wahl. Für ein Beispiel machen wir kurz einen Abstecher in die Notaufnahme:

      Die Vielfalt der Medizin bildet sich in einer Notaufnahme relativ gut ab. Es kann drunter und drüber gehen, hektisch sein, schnelles Handeln erfordern. Patienten von jung bis alt stellen sich mit den verschiedensten Beschwerden vor, auch so manch ein Google-Patient saß mir schon gegenüber.

      Eines Nachts kam während meiner Dienstzeit eine Patientin in Angst versetzt in die Notaufnahme. Sie hatte ihre Selbstdiagnose dank einer Internetrecherche schon gestellt und drückte mir einen Zettel in die Hand. »Das habe ich wohl, ich konnte mir den Begriff nicht merken und weiß nicht, wie man den ausspricht.«

      Auf dem Papier stand »Dengue-Fieber«. Auf Nachfrage berichtete sie weiter: »Ich bin seit einer Woche erkältet, hatte in den ersten zwei Tagen Fieber und Gliederschmerzen und nun habe ich heute Abend einen Mückenstich am Bein bemerkt, wo ich nicht weiß, wie lange ich diesen schon habe. Im Internet stand, dass das tödlich enden kann, ich konnte mich nicht beruhigen und nicht mehr schlafen.«

      Wenn man bei Google die Begriffe »Fieber« und »Mückenstich« eingibt, so stößt man tatsächlich schnell auf diese Viruserkrankung, welche durch Stechmücken in tropischen und subtropischen Regionen übertragen werden kann. Auf Reisen war die Patientin zuletzt nicht. »Aber da stand, dass es auch in Europa vorkommen kann!« Es erfolgte eine Untersuchung mit Blutabnahme. Im Blut zeigte sich die Testung auf tropische Erkrankungen negativ, die Entzündungszeichen waren minimal erhöht, der Rest der Befunde war unauffällig – schlussendlich handelte es sich um einen grippalen Infekt, der bereits in der Ausheilungsphase war.

      Nicht immer stößt man also auf das Richtige bei der Suche nach der Diagnose, was zu Beunruhigung und Unsicherheit führen kann. Einige gehen aufgrund von Besorgnis und Angst um ihre Gesundheit zum Arzt, wo sich häufiger herausstellt, dass nichts Krankhaftes hinter den Beschwerden steckt.

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