Die Kunst des Seins. Klaus D. Biedermann

Die Kunst des Seins - Klaus D. Biedermann


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Intelligenz.

      Sie können dieses Buch lesen und es danach in ein Regal stellen - zu all den anderen. Sie haben die Wahl, es beim Wissen zu belassen. Ein berühmter Koch sagte einmal: »Wer lesen kann, kann auch kochen.« Im Unterschied zu einem Kochbuch gibt es hier allerdings keine Rezepte - nur Anregungen. Wie viel Sie von welcher Zutat nehmen, überlasse ich Ihrer Phantasie, Ihrer Kreativität und Ihrem guten Geschmack. Wenn Ihnen etwas, von dem was Sie hier lesen, nicht schmeckt, geben Sie es jemand anderem - bekanntlich sind die Geschmäcker ja verschieden.

      Während meiner fast 30-jährigen Laufbahn als Therapeut, Coach und Seminarleiter habe ich die Erfahrung gemacht, dass man keinem anderen Menschen helfen kann, wenn es dieser nicht aus seiner Tiefe heraus wirklich will und geschehen lässt, erst recht nicht mit einem Buch.

      Aber fast jeder Mensch kann sich selbst helfen. Auch das habe ich erfahren dürfen: Es bedarf dazu manchmal nur eines kleinen Hinweises, der im richtigen Augenblick gegeben, auf fruchtbaren Boden fällt. Der Begriff Coaching kommt von dem Wort ›Kutsche‹.

      Der Kutscher hat die Aufgabe, die Kutsche mit Hilfe der Pferde sicher ans Ziel zu bringen. Ein guter Kutscher, der seine Pferde kennt, braucht dazu nur ab und zu eine kleine Korrektur mit den Zügeln vorzunehmen. Er weiß, er kann den Pferden vertrauen. Nur der Kutscher, der kein Vertrauen in seine Pferde hat, oder sie gar nicht kennt, wird an den Zügeln reißen und immer wieder viel Kraft aufbringen, um ihnen seinen Willen aufzuzwingen.

      Betrachten Sie den Kutscher als Ihr Ego, die Kutsche als Ihr Lebensgefährt und die Pferde als Ihre innere Weisheit, eine Ihnen innewohnende Kraft, die das Ziel kennt und Sie auch dort hin bringen kann.

      Wenn Sie es wirklich wollen, dann wird es funktionieren, und dabei möchte ich Sie mit diesem Buch unterstützen. Vielleicht kann ich damit einen Teil von Ihnen erreichen, der die Fähigkeit besitzt, Ihr Leben als das zu verstehen, was es ist, nämlich IHR Leben.

      Versetzen Sie sich in die Lage, Ihr Dasein so lebenswert zu gestalten, wie es für Sie gedacht ist. Manchmal kann das an Ihrem Verstand vorbei geschehen und ganz im Stillen wirken. Damit das so sein kann, ist ein Großteil dieses Buches auch metaphorisch zu verstehen. Oft sind die kleinen und zarten Veränderungen die stärksten und wirken am nachhaltigsten.

      Das Weiche besiegt das Harte. Fragen Sie den Sand im Meer.

      Der Verstand, der seit früher Kindheit programmiert wird, ist meist der große Verhinderer, der sich lieber mit dem zufrieden gibt, das er kennt, als sich auf Neues einzulassen. Wenn Sie dies spüren, kämpfen Sie nicht dagegen an, sondern beobachten Sie einfach seine Tricks. Er wird Ihnen wahrscheinlich pausenlos einreden, warum etwas nicht funktioniert und warum die heimische bekannte Küche die beste ist. Gründe dafür wird er genug finden und für Neues wird er Beweise fordern.

      Es gibt Menschen, die über einer neuen Suppe so lange ihren Kopf schütteln, bis ein Haar hineinfällt.

      Dies ist eine Folge der Programmierungen, aus denen im Laufe der Zeit sogar Überzeugungen werden. Um Programme löschen zu können, muss man sie aber kennen und man muss verstehen, wie sie entstanden sind. Ich werde auch darauf eingehen.

      Wenn Sie ein skeptischer Mensch sind und hier von bestimmten ›Zutaten‹ zum ersten Mal lesen, seien Sie es getrost weiterhin - denn Skepsis bedeutet ja nichts anderes als genaues Hinschauen. Ein Skeptiker (griechisch: skeptikós) ist wörtlich übersetzt ein Ausschau haltender oder Untersuchender. Skepsis heißt also zunächst nichts anderes als eingehende Untersuchung. Im engeren Sinne wird damit eine erkenntniskritische Haltung bezeichnet, die der Möglichkeit endgültig gesicherten Wissens ›skeptisch‹ gegenübersteht.

      Meist wird Skepsis allerdings mit Vorverurteilung verwechselt. Oft genug habe ich Menschen erlebt, die stolz auf ihre ›Skepsis‹ und überhaupt nicht bereit waren, etwas Neues aufzunehmen. Nach dem Motto: Was ich nicht verstehe, gibt es auch nicht, und ich kann nur die Dinge verstehen, die ich auch sehen und anfassen kann. Das ist schade, denn mit dieser Haltung versperrt man sich viele Wege. Und allen Ernstes - wer kann schon von sich behaupten, die Welt zu verstehen? Albert Einstein sagte einmal: »Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur in ihr zurechtfinden.«

      Für das, was ich in diesem Buch schreibe, gibt es eine Regel: Glauben Sie nichts.

      Glaube ersetzt immer Erfahrung. Erinnern Sie sich an Ihre innere Weisheit, denn ich ermutige Sie dazu, Erfahrungen zu machen und diese zu reflektieren. Weisheit kommt nämlich nicht durch Erfahrung, sondern durch die Reflexion darüber. Sonst wäre ja jeder

      alte Mensch automatisch weise. Im Leben geht es aber nicht ums Älterwerden, das kann jedes Tier. Es geht um das Erlangen von Reife - und das ist alleine dem Menschen vorbehalten. Heranzureifen bedeutet, mehr und mehr in das Prinzip des Lebens hineinzutauchen.

      Was Sie erfahren und reflektiert haben, brauchen Sie nicht mehr zu glauben. Geglaubt haben Sie in Ihrem Leben genug. Lassen Sie sich ein und betrachten Sie dieses Buch als Tür - vielleicht in eine neue Küche.

      Nehmen Sie versuchsweise einmal an, dass Sie etwas in sich haben, das alles, was Ihr eigenes Leben betrifft, verstehen kann und nur für Sie da ist - und zwar jenseits des Verstandes. Nennen Sie es: Unbewusstes, Unterbewusstsein, kreative Intelligenz oder Höheres Selbst. Dieses Etwas gehört zu Ihnen wie ihr Herz oder Ihre Lungen.

      Vielleicht werden beim Lesen einige Ihrer Glaubenssätze ins Wanken gebracht. Aber überlegen Sie einmal, wie oft Sie in Ihrem Leben schon Glaubenssätze verändert haben. Oder haben Sie als Kind etwa nicht an den Weihnachtsmann geglaubt? Auf ein paar mehr oder weniger kommt es da sicher nicht an.

      Wenn Sie sich einlassen, kann dieses Buch ein Freund sein.

      In jedem Menschen steckt die Schöpferkraft, ein lebenswertes Leben frei von Unterdrückung und Manipulation, ein Leben in Liebe, vollkommener Gesundheit und innerem und äußerem Frieden zu leben. Mögen Sie erkennen, dass Sie dazugehören!

      Um den Lesefluss zu gewährleisten, habe ich meist die männliche Form der Anrede verwendet. Ich hoffe, verehrte Leserin, Sie verzeihen mir das.

      Teil 1

      Die elementaren Geistigen Gesetze

       »Es gibt nur zwei Dinge, die unendlich sind: Das Universum und die Dummheit des Menschen ... und beim Universum ist man sich noch nicht sicher ...« (Albert Einstein)

       Selbstverständlich können Sie denken, was immer Sie wollen. Mein Vorschlag für ein Leben, das Sie selbst weitgehend in der Hand haben und gestalten können, ist die Verinnerlichung und das Befolgen der folgenden Geistigen Gesetze oder ›Prinzipien‹, die ich zunächst einmal nur erkläre, damit Sie sie dann beim Weiterlesen immer wiederfinden werden. So kann dieses Buch einem aufmerksamen Leser auch ein Arbeitsbuch auf seinem ganz persönlichen Weg zur Erleuchtung sein.

      Die italienische Renaissance war ein fruchtbarer Nährboden für die Synthese platonischer Ideen und spätantiker okkulter Philosophien.

      So ist zum Beispiel die umfangreiche Zahlenmystik in der Alchemie auf das Einfließen der Kabbala in den Neuplatonismus zurückzuführen. Den ›elementaren‹ Grundstein zur spirituellen Suche nach dem Stein der Weisen aber legte die Tabula Smaragdina.

      Sie spielte seit Jahrhunderten bereits eine zentrale Rolle und wurde Hermes Trismegistos, dem dreimal großen Hermes, einem mystischen Weisen aus Ägypten, zugeschrieben, welcher schon Platon maßgeblich beeinflusst haben soll. Hermes soll vor oder zu Moses Zeit gelebt haben, daher galten im alchemistischen Umfeld die hermetischen Texte als gleichwertig mit der Genesis - also auch mit der biblischen Schöpfungsgeschichte und den Zehn Geboten.

      Große Gelehrte wie Paracelsus und der Neuplatoniker Marsilio Ficino, dem wir die Übersetzung des ›Corpus Hermeticum‹ ins Lateinische und damit die Verbreitung der hermetischen Lehren im Abendland verdanken, wussten um die Bedeutung dieser universellen Lehre für den Menschen. Angeblich wurde dieses Wissen im Grab des Hermes gefunden.

      Schon in der Antike sahen viele Gelehrte den Hermes Trismegistos als jemanden an, der die Menschen belehrt und geheimnisvolle Bücher


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