Empathie - Ich fühle, was du fühlst. Stephanie Red Feather

Empathie - Ich fühle, was du fühlst - Stephanie Red Feather


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Kindes- und Jugendalter lernen wir und werden vielleicht sogar ermutigt, diese angeborenen Fähigkeiten zu unterdrücken oder zu verdrängen. Im Laufe unserer weiteren Entwicklung benutzen wir möglicherweise Alkohol, Drogen oder andere Substanzen, um uns zu betäuben und die Lautstärke der Welt herunterzudrehen. Auf meinem Gebiet der Suchttherapie stelle ich immer wieder fest, dass viele aktiv Süchtige in Wahrheit hochsensitive Empathen sind, die sich alle Mühe geben, in einer reizüberfluteten und von emotionalem Tumult und aktiven Traumen übervollen Welt zu überleben.

      Und das bringt mich dazu, warum es eine große Ehre und ein Privileg ist, das Vorwort zu diesem außergewöhnlichen, zeitgemäßen und transformativen Buch zu schreiben. Stephanie Red Feather gibt dem Weg des Empathen darin eine Stimme. Aus ihrer eigenen persönlichen Erfahrung als sensitiver Mensch heraus vermittelt sie Einsichten und erklärt, dass das Leben als Empath eine „Wahl ist, die auf einer Seelenebene getroffen wurde, um den Evolutionsprozess der Menschheit zu unterstützen“. Auf den folgenden Seiten finden Sie nicht nur ein neues Rahmenwerk für Ihr Leben als Empath, sondern außerdem fundierte Anwendungsmöglichkeiten, tägliche Übungen und das praktische Rüstzeug, das Sie in Ihrem Alltag als Empath unterstützt.

      Schon bei meiner ersten Begegnung mit Stephanie erkannte ich, dass sie eine Erneuerin war, die sich nicht nur der Selbstfindung und der persönlichen Transformation verschrieben hatte, sondern auch dem Wunsch, ihre Gaben mit geistesverwandten Menschen zu teilen. Ihr Lebensweg, der einen Abschluss in angewandter Mathematik, den Aufstieg zur angesehenen Offizierin der US Air Force und – in den letzten vierzehn Jahren – die rückhaltlose Hinwendung zu erfahrungsbasierten Heilmethoden umfasst, hat ihr eine einzigartige Sichtweise verliehen, die es ihr ermöglicht, auf eine vielseitige und ganzheitliche Weise mit der Welt in Beziehung zu treten und damit eine Brücke zwischen der linken und der rechten Gehirnhälfte zu schlagen.

      Als Stephanie 2015 ihr Studium an meiner schamanisch-psychospirituellen Organisation, der Venus Rising Association for Transformation, aufnahm, war sie in ihrer Entwicklung schon sehr weit fortgeschritten und besaß nicht nur ein hohes Maß an Intuition, sondern auch eine natürliche Gabe, die vermittelten Lehren wie ein Schwamm aufzusaugen. Es war eine große Freude, Zeugin ihres Wachstums zu sein und zu beobachten, wie sie die schamanischen Lehren in ihren enorm großen Wissensschatz integrierte. Im Laufe ihrer Ausbildung an der Venus Rising University for Shamanic Psychospiritual Studies wuchs sie rasch in ihre heilige Bestimmung hinein und erblühte zu einer integrativen und in hohem Maße verkörperten Empathin, die dem Dienst an der Welt, ihrer Evolution und ihrer Veränderung verschrieben war.

      Während des gesamten Promotionsprogramms gehörte ich zu Stephanies Mentorinnen und Betreuerinnen und erlebte mit, wie sie voll und ganz in ihre heilige Aufgabe hineinwuchs, als sie begann, mit privaten Klienten zu arbeiten, Workshops zu leiten und konkrete Materialien zu entwickeln, die nicht nur sie selbst unterstützten, sondern auch die Menschen, mit denen sie arbeitete und in Beziehung trat. Ich ermutigte Stephanie dazu, diese Materialien – äußerst mächtige Werkzeuge und Techniken – mit ihrer Dissertation zu verschmelzen und ein Buch daraus zu machen, um auch andere Menschen an dem integrativen und evolutionären Wissen teilhaben zu lassen, das sie als Empathin, die sich der Erhöhung des menschlichen Bewusstseins verschrieben hatte, durch ihre eigenen Prüfungen, Freuden und Nöte erlangt hatte. Schon die ersten Entwürfe ihres Manuskripts ließen erkennen, dass ihr Buch und die darin enthaltenen Informationen für die vielen Empathen auf der ganzen Welt sowohl Leuchtfeuer als auch Bestätigung sein würden.

      Das Buch, das Sie in Ihren Händen halten, ist reich sowohl an persönlicher Lebenserfahrung als auch an fundierten Informationen. Außerdem vermittelt es praktische Übungen für den Alltag, die Sie auf Ihrem persönlichen Lebensweg unterstützen. Ich möchte Sie ermutigen, dieses Buch mit einem offenen Geist und einem offenen Herzen zu lesen und sich bewusst zu machen, dass wir auf einer bestimmten Ebene alle als sensitive und empathische Menschen geboren werden. Glücklicherweise konnten manche von uns ungeachtet aller Versuche, unsere sensitiven Superkräfte zu unterdrücken und zu verdrängen, an diesen Qualitäten festhalten.

      Bei meiner eigenen Arbeit, bei der es darum geht, den inneren Schamanen in den Menschen zu erwecken, stelle ich immer wieder fest, dass die meisten Menschen, die ihre empathischen Fähigkeiten bewahrt oder sie durch Prozesse wie die schamanische Atemarbeit, Seelenrückholung oder andere schamanisch-psychospirituelle Praktiken zurückgewonnen haben, imstande sind, die Welt in hohem Maße zu beeinflussen und zu verändern. Ich glaube, dass es so ist, weil Empathen sensitive schamanische Seelen sind, die um die Kraft emotionaler Intelligenz und Intuition wissen und die vor allem verstehen, wie enorm wichtig es ist, aus dem Herzen heraus zu leben. In einer Welt, in der ein großer Teil der Bevölkerung von der darin herrschenden Gewalt und den alltäglichen Traumen abgetrennt ist, brauchen wir Menschen und Wege, die uns zu unserem Herzen zurückführen, uns an unsere angeborene Sensitivität erinnern und uns bewusst machen, dass alle Menschen miteinander verbunden sind.

      Ich glaube zutiefst, dass die Menschheit im Begriff ist, eine neue Oktave des Seins zu erreichen, und dass Empathen und Schamanen dabei in vorderster Reihe stehen, um unseren Übergang in dieses neue Bewusstseinsparadigma zu beschleunigen. Ich möchte mit dem gleichen Gedanken schließen, mit dem ich begonnen habe: Wenn Sie dieses Buch zur Hand genommen haben, sind Sie möglicherweise ein sensitiver Mensch. Wenn dieser Gedanke in Ihnen eine tiefe Resonanz auslöst, haben Sie sich möglicherweise dafür entschieden, gerade jetzt mit einer Mission auf die Erde zu kommen: mit einem energetischen Bauplan für Veränderung und Transformation. Vielleicht ist Ihre Sensitivität eine Superkraft, die Sie nutzen sollen, um Ihre Mission zu erfüllen und das Leben der Menschen in Ihrer Umgebung zu bereichern. Vielleicht sind Sie hier, um die Menschheit aufzuwecken und ihre Entwicklung hin zur nächsten Oktave des Bewusstseins zu unterstützen, auf der wir uns alle an unser Herz erinnern und seine seelenvolle Weisheit in unserem Alltag zum Ausdruck bringen. Vielleicht ist das Ihre Mission. Nehmen Sie sie an?

      LINDA STAR WOLF, PH.D, ist Schamanin und Autorin und hat den Prozess der schamanischen Atemarbeit entwickelt. Sie ist Begründerin und Präsidentin der Venus Rising Association for Transformation und der Venus Rising University for Shamanic Psychospiritual Studies sowie Mitbegründerin der Shamanic Mystery Tours. www.shamanicbreathwork.org

      Einführung

      Ein Wunsch, eine Mission und hundert Affen

      Ich bin eine Empathin. Das wusste ich in den ersten dreißig Jahren meines Lebens aber nicht, und ich wusste ganz sicher nicht, wie ich als Empathin in der Welt zurechtkommen sollte.

      An meinen Tiefpunkten war ich völlig verzweifelt, hatte keine Ahnung, wer ich war, welchen Wert ich der Welt zu bieten hatte oder wie es mir gelingen sollte, meine Lebensumstände zu verbessern. Ich lebte mehr als drei Jahrzehnte in dem Glauben, dass alles, was ich fühlte, aus mir selbst kam. Ich hielt es aus, als emotional, labil, instabil oder überempfindlich abgestempelt zu werden. Ich marterte mich innerlich und fragte mich, warum mich alles so tief berührte und beeinflusste. Ich dachte, ich sei zu schwach oder ungeeignet, in der „wirklichen Welt“ zurechtzukommen.

      Als ich noch nicht wusste, dass ich eine Empathin bin, glaubte ich einfach, was alle mir sagten. Das ist typisch Stephanie. Sie ist nun einmal sehr emotional. Oder theatralisch. Oder launisch. Oder sonderbar. Nachdem ich zum ersten Mal etwas über das Konzept der Empathie erfahren hatte, ging es mir besser … ein wenig. Gleichzeitig eröffnete sich dadurch aber auch eine völlig neue Welt, die mir vollkommen fremd war. Ja, „das Ding, das ich war“, hatte einen Namen, aber was jetzt? Ich musste trotzdem herausfinden, wie es mir gelingen konnte, meinen Alltag zu meistern.

      Als mein Bewusstwerdungsprozess begann, gab es kaum Informationen, die mir hätten helfen können, mein Leben als Empathin zu meistern. Es war eine qualvolle, verwirrende und oft einsame Suche. Ein beschwerlicher Weg lag vor mir, auf dem ich lernen musste, meine Identität in Beziehungen wiederzufinden und zu bewahren, sorgfältig auf mein Energiefeld zu achten, meine persönliche Eigenständigkeit wiederherzustellen, meinen Körper voll und ganz zu bewohnen und aus meiner Mitte heraus zu leben. Dabei wusste ich noch nicht einmal, was – geschweige denn, wo – meine Mitte war, als diese Reise begann. Doch das Ergebnis war jede Narbe und jeden Schrei wert.

      MEIN


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