Die Allergie-Bibel. Ursachen - Symptome - Behandlung. Dr. Earl Mindell

Die Allergie-Bibel. Ursachen - Symptome - Behandlung - Dr. Earl Mindell


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(Prick-Test) oder in die oberste Hautschicht injiziert (Intrakutantest), gewöhnlich am Rücken oder Arm. Falls Sie gegen die Substanz allergisch sind, wird die Stelle, die mit dem Allergen in Kontakt gekommen ist, gerötet und gereizt, schwillt an oder es bilden sich Quaddeln. Die Reizung ist ein Hinweis darauf, dass Ihr Körper IgE-Antikörper gegen das Antigen gebildet hat, aber es bedeutet nicht notwendigerweise, dass diese bestimmte Substanz der Auslöser für Ihr Problem ist. Der Nachteil des Hauttests besteht darin, dass Sie, wenn Sie gegen eine Substanz hochallergisch sind, in seltenen Fällen einen anaphylaktischen Schock erleiden und sogar sterben könnten, sobald Sie auch nur mit einer winzigen Menge dieser Substanz in Berührung kommen. Dies trifft insbesondere auf Lebensmittelallergien zu. Es kommt zwar selten vor, aber das Risiko besteht. Darüber hinaus können die Testergebnisse auch ungenau sein, wenn Sie zu Ekzemen und Hautausschlägen neigen, weil Ihre Haut dann ohnehin schon gereizt ist.

      DER BLUTTEST

      Eine weitere Möglichkeit ist der Bluttest (Radio-Allergo-Sorbent-Test, bzw. RAST). Dem Patienten wird eine Blutprobe entnommen und auf IgE-Antikörper gegen das bestimmte Antigen getestet. Dieser Test ist nicht so exakt wie der Hauttest, aber er ist risikofrei, weil der Patient nicht mit dem Antigen in Berührung kommt. Bluttests können außerdem den Hinweis auf eine Lebensmittelunverträglichkeit liefern.

      Nicht jeder muss sich einem Allergietest unterziehen. Wenn Ihre Symptome schwach beziehungsweise gleichbleibend sind und Sie sich recht sicher sind, wodurch sie hervorgerufen werden, können Sie selbst mit einem Desensibilisierungsprogramm beginnen, das heißt, allergische Reaktionen verhindern und Schritte unternehmen, um Ihre Wohnung oder Ihren Arbeitsplatz allergikergerecht zu machen. Haben Sie jedoch schwere und chronische Symptome und wissen nicht mit Sicherheit, wodurch diese verursacht werden, dann halten wir es für eine gute Idee, einen Allergietest durchführen zu lassen. Doch wir empfehlen Ihnen, einen ernährungsorientierten Arzt aufzusuchen, der bereit ist, alle Behandlungsoptionen auszuprobieren, und der Ihnen nicht nur ein Rezept ausschreibt und Sie damit wegschickt.

      DER LEBENSMITTEL-AUSSCHLUSSTEST

      Die dritte Art des Allergietests – der Ausschlusstest – kann in den meisten Fällen zu Hause durchgeführt werden. Falls Sie vermuten, dass ein bestimmtes Nahrungsmittel Ihr Problem verursacht, streichen Sie es ein paar Tage lang von Ihrem Speiseplan und verzehren es dann wieder, um zu sehen, ob die Symptome erneut auftreten. Gehen Sie vorsichtig vor!

      Wichtig: Dieser Test eignet sich aufgrund der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks nicht für Menschen mit schweren Allergien.

      In manchen Fällen kann dieser Test auch im Krankenhaus durchgeführt werden, wenn der Patient eventuell sofort behandelt werden muss (siehe Kapitel 2, Seite 28ff., „Symptome von Lebensmittelallergien“).

      WAS EINE ALLERGIE NICHT IST

      Über Allergien kursiert ein weiteres Missverständnis, das korrigiert werden muss: Eine Allergie ist keine Unverträglichkeit. Millionen Menschen vertragen zum Beispiel keine Milchprodukte, weil ihnen ein Enzym fehlt, um diese richtig verdauen zu können. Dieser Zustand wird als Laktoseintoleranz bezeichnet. Millionen andere können kein Getreide essen, weil sie ein in den meisten Getreidesorten enthaltenes Protein, Gluten genannt, nicht verdauen können – dieser Zustand heißt Glutenintoleranz. Die Symptome können zwar ähnlich sein, doch bei keinem dieser Probleme handelt es sich wirklich um eine Allergie. In Wahrheit ist eine Allergie eine sehr spezifische Immunreaktion, die mit der Bildung von IgE-Antikörpern einhergeht.

      VERSCHIEDENE ALLERGIEN

      Die meisten Allergien sind zwar nicht lebensbedrohlich, aber auch kein banales Problem. Die häufigsten Allergene sind:

      ► Arzneimittel, frei verkäufliche

      ► Arzneimittel, rezeptpflichtige

      ► Baumnüsse

      ► Blütenpollen

      ► Eier

      ► Erdnüsse

      ► Fisch und Meeresfrüchte

      ► Giftefeu

      ► Hausstaubmilben

      ► Milch

      ► Soja

      ► Tierhaare/-schuppen

      ► Weizen

      Allergien können vor allem dazu führen, dass die Betroffenen sich elend fühlen. Tatsächlich sind allergische Symptome in den Vereinigten Staaten für mehr als 3,8 Millionen versäumte Arbeits- und Schultage jährlich verantwortlich. Und Allergien verursachen hohe wirtschaftliche Kosten. Wir geben jährlich mehr als 4,5 Milliarden Dollar für Arztbesuche und Medikamente aus. Darüber hinaus können Allergien unsere Gesundheit möglicherweise durch Prozesse gefährden, die noch nicht ganz erforscht sind. So legen zum Beispiel einige Studien den Schluss nahe, dass unerkannte Lebensmittelallergien mit zahlreichen Krankheiten in Verbindung stehen könnten, wie zum Beispiel mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD, chronische Bronchitis und Lungenemphysem), mit der rheumatoiden Arthritis (einer Autoimmunerkrankung, bei der die Immunzellen die Gelenke angreifen), mit der Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (ADHS) bei Kindern und sogar mit Migräne.

      Erstaunlicherweise könnten sogar auch Ihre Gedanken und Taten von allergischen Reaktionen gesteuert werden. Die Wissenschaft hat begonnen, einen Zusammenhang zwischen Allergien und einer Reihe von mentalen und emotionalen Symptomen herzustellen. Zu diesen Symptomen zählen:

      ► Angstzustände

      ► Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (ADHS)

      ► Depression

      ► Desorientiertheit

      ► Epilepsie

      ► Gedächtnisverlust

      ► Gefühlsausbrüche

      ► Legasthenie

      ► Lethargie

      ► Panikattacken

      ► Paranoia

      ► Reizbarkeit

      ► Stimmungsschwankungen

      ► Unruhe

      ► Verwirrtheit

      ► Weinerlichkeit

      ► Zwangsverhalten

      Allergische Rhinitis, der medizinische Begriff für die verstopfte und juckende Nase, die durch Heuschnupfen hervorgerufen wird, ist eine der Hauptursachen der wiederkehrenden Sinusitis beziehungsweise Nasennebenhöhleninfektion, einer Entzündung der Sinusmembranen, an der Millionen Menschen leiden und die gewöhnlich zu einer Operation führt, die das Problem allerdings häufig nicht behebt. Wir erzählen Ihnen dies nicht etwa, um Ihnen Angst einzujagen, sondern um Ihnen klarzumachen, warum es wichtig ist, Ihre Allergien unter Kontrolle zu bringen.

      WARUM NEHMEN ALLERGIEN DERART ZU?

      Zwar steht zweifelsfrei fest, dass die Fälle von Allergien dramatisch zunehmen, dennoch bleiben Allergien weiter ein medizinisches Rätsel. Niemand weiß, warum manche Menschen Allergien entwickeln und andere nicht.

      DIE GENE

      Selbstverständlich spielen die Gene eine Rolle. Manche Allergien, insbesondere Lebensmittelallergien, scheinen in manchen Familien gehäuft aufzutreten. Falls eines Ihrer Elternteile allergisch ist, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass auch Sie eine Allergie – aber nicht notwendigerweise die gleiche – entwickeln, bei 20 bis 50 Prozent. Sind beide Elternteile allergisch, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass auch Sie gegen irgendetwas allergisch sein werden, bei 75 Prozent.

      IST ES EINE ERKÄLTUNG, DIE GRIPPE ODER EINE ALLERGIE?

      Das wird sich mit der Zeit herausstellen! Zu Beginn kann es sehr schwierig sein zu sagen, ob es sich um eine Erkältung oder eine Allergie handelt. Beide Krankheiten beginnen zwar mit einer juckenden Schnupfennase und Kratzen im Hals, aber der weitere Verlauf ist unterschiedlich. Hier finden Sie Anhaltspunkte, um die Erkrankungen auseinanderhalten


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