Mountainbike Fahrtechnik. Sascha Bamberg

Mountainbike Fahrtechnik - Sascha Bamberg


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Marathon Bike mit Reserven oder das abgespeckte Enduro nennt sich All-Mountain-Bike. Es eignet sich bestens für lange Enduro-Touren, wie zum Beispiel Alpenüberquerungen. Es lässt sich bestens bergauf treten, bietet bergab aber noch gewisse Reserven. Bei Wettkämpfen kommt das All-Mountain-Bike so gut wie nie zum Einsatz, da entweder nur die Bergab-Zeiten gewertet werden, und somit zum Enduro gegriffen wird, oder der Fitness-Aspekt im Vordergrund steht, und somit das Cross-Country oder Marathon Bike die bessere Wahl ist.

      Federweg: 120–150 mm

      Gewicht: 11–15 kg

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      Die eierlegende Wollmilchsau im Mountainbike-Bereich ist auch gleichzeitig das vielseitigste und somit beliebteste Exemplar im Mountainbike-Sektor. Das Enduro-Bike klettert jeden Berg hinauf, bietet aber gleichzeitig bergab ein sattes Fahrgefühl und einige Reserven. Die modernen Enduro-Bikes fühlen sich nicht nur auf Singletrails wohl, mit einer Portion Fahrtechnik machen Enduro-Bikes auch auf ausgewachsenen Downhillstrecken Spaß, selbst den Slopestyle-Einsatz scheuen sie nicht. Im Rennmodus muss der Fahrer mit seinem Bike den Uphill aus eigener Kraft bewältigen, gewertet werden aber nur die Downhill-Etappen.

      Federweg: ca. 150–170 mm

      Gewicht: 12–16 kg

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      Zu den Zeiten, als es noch keine stabilen Enduros gab, war der Freerider die Brücke zwischen dem Ausdauer- und dem Downhillsport. Der Freerider war das Bike, mit dem alles fahrbar war, und mit einer ordentlichen Portion Kraft in den Beinen war es auch möglich, damit bergauf zu fahren. Heutzutage werden Bikes dieser Kategorie als Super-Enduro bezeichnet. Ein Bike, das sich noch bergauf treten lässt, aber bergab möglichst viele Reserven bietet.

      Federweg: 170–180 mm

      Gewicht: 13–18 kg

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      Das Downhill-Bike kennt nur einen Weg, so schnell wie es geht den Berg hinunter. Bei Downhill-Rennen kämpft der Fahrer auf einer dafür angelegten Strecke, gespickt mit verschiedensten Hindernissen, gegen die Zeit. Große Scheibenbremsen verzögern kraftvoll und üppig gestaltete Federelemente mit 200 mm Federweg oder mehr bügeln große Steine und Wurzeln mit Leichtigkeit weg. Die großen Bremsen und Federelemente bringen natürlich auch ein gewisses Extra an Gewicht mit sich und machen das Downhill-Bike dadurch nicht ganz so agil wie seine kleinen Brüder. Ein Downhill-Bike bringt somit einige Reserven mit sich, benötigt aber auch die entsprechende Kraft und Geschwindigkeit, um bewegt zu werden. Zum Berg hochfahren, so wie für den Pumptrack oder die Dirt-Bahn sind sie völlig ungeeignet.

      Federweg: ca. 200 mm

      Gewicht: 14–19 kg

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      Das Fatbike gehört zu einer ganz besonderen Spezies. Es besitzt sehr voluminöse Reifen, welche ohne zusätzliche Federelemente viel Federweg und Dämpfung bereitstellen. Aus diesem Grund werden Fatbike-Reifen mit sehr wenig Luftdruck unter einem Bar gefahren. Die Idee hinter dem Fatbike ist, ohne zusätzliche Federungstechnik ein komfortables Fahrgefühl zu erzeugen. Besonders gut eignet sich das Fatbike, aufgrund der großen Auflagefläche der Reifen, auch auf Schnee, im Schlamm oder auf Sand. Mittlerweile gibt es sogar Fatbikes mit Federelementen oder Elektroantrieb.

      Federweg: 0–120 mm

      Gewicht: 11–16 kg

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      Den Spagat zwischen einem gewohnten Enduro-Bike und dem Fatbike schafft das 650B Plus Rad. Hier werden 650B Reifen auf einen Außendurchmesser der 29“ Reifen aufgeblasen. So kombiniert man die Vorteile beider Bikes. Sprich, das Bike fährt sich nicht so schwammig wie ein Fatbike, bietet aber dank der breiteren Reifen und dem Federweg einiges an Reserven. Viele 29“ Rahmen und Gabeln sind auch mit 650B Plus Reifen kompatibel, alternativ gibt es Rahmen, die beides können.

      Federweg: 100–160 mm

      Gewicht: 13–17 kg

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      Auch auf die Kleinigkeiten kommt es an! Komfort und Fahrspaß können durch Anpassung gewisser Anbauteile maßgeblich gesteigert werden. Ebenso kann nur so ein Bike perfekt auf den Fahrer abgestimmt werden und somit Probleme oder sogar Schmerzen verhindert werden. Nicht jeder Fahrer ist gleich groß, gleich breit oder gleich sportlich. Deswegen sollten folgende Parts sorgfältig ausgewählt werden.

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      Lenker und Vorbau, in der Kombination auch als Cockpit bezeichnet, entscheiden maßgeblich über das Handling des Bikes und den Fahrkomfort. Höhe und Breite, so wie auch der Versatz des Lenkers durch den Vorbau nach vorne haben einen großen Einfluss auf die Gewichtsverteilung auf dem Bike.

      Grundlegend kann man sagen, umso wilder die Disziplin, desto breiter und stabiler sollte auch der Lenker sein. Natürlich spielen auch persönliche Vorlieben und Körpergröße sowie Schulterbreite eine entscheidende Rolle. Über die sogenannten Spacer unter dem Vorbau oder dem Rise (Lenker-Erhöhung) des Lenkers kann die Lenkerhöhe individuell angepasst werden.

      Folgende Lenkerbreiten können als

      Ausgangsbasis genutzt werden:

      Cross-Country / Marathon-Bike: 700–740 mm

      All-Mountain- / Enduro-Bike: 720–780 mm

      Downhill-Bike: 760 mm aufwärts

      Dirt-Bike: 700–780 mm

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      Die Vorbaulänge bestimmt die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad. Mit den Jahren sind die Rahmen länger und die Vorbauten somit kürzer geworden. Dies sorgt für mehr Laufruhe und Agilität im Gelände. Wenn man das Gefühl von zu viel Druck auf dem Vorderrad hat, sollte die Vorbaulänge verkürzt oder der Lenker erhöht werden, bekommt man hingegen nicht genug Druck auf das Vorderrad, sollte der Vorbau verlängert oder die Lenkerhöhe reduziert werden.

      Als Anhaltspunkt gilt hier, je härter die Disziplin, desto kürzer der Vorbau. Die Vorbauhöhe kann, solange der Gabelschaft nicht zu sehr gekürzt wurde, über die Anzahl Spacer unter dem Vorbau sehr gut angepasst werden.

      Folgende Vorbaulängen dienen als Basis:

      Cross-Country / Marathon-Bike: 50–70 mm

      All-Mountain / Enduro-Bike: 40–60 mm

      Downhill-Bike


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