Martin Fourcade. Martin Fourcade

Martin Fourcade - Martin Fourcade


Скачать книгу
Ein Lebenstraum

       Geteilte Freude

       Ich weiß, dass er stolz auf mich ist

       Noch einmal Gold

       Mach es wie Killy

       Es fehlen nur drei Zentimeter …

       Kapitel 8

       Meine kleine Firma

       Da wir gerade von Geld reden

       Die Angst, in ein Loch zu fallen

       Schwierige Monate

       (K)ein perfekter Tag

       Kapitel 9

       Mein schönstes Rennen

       Das Auge des Tigers

       Ein verlockendes Angebot

       Ein schwarzer Streifen

       Ich werde einfach nicht verlieren

       Kapitel 10

       Trainings-Auszeit in Norwegen

       Ein Gefühl des Verrats

       Warum ich niemals dopen könnte

       Geschichte schreiben

       Anhang

       Das kleine Einmaleins des Biathlons

       Danksagung

       Register

      Vorwort von Jan Frodeno1

      Als ich das erste Mal von Martin hörte, war ich unweit von seiner Heimat in dem französischen Höhentrainingszentrum Font-Romeu. Das in den 1960er-Jahren gebaute Zentrum ist sicherlich eine der beliebtesten Adressen für den europäischen Spitzensport, wenn es um Höhentrainingslager geht, und für mich war es eine der ersten Erfahrungen mit dem Training in der »dünnen Luft«, wie wir sagen. Persönlich musste ich schnell einsehen, dass ich extrem auf die erschwerten Bedingungen reagierte, und manch einer hätte vermuten können, dass ich eher als Sporttourist angereist wäre denn als jemand, der unbedingt eine Goldmedaille bei den nächsten Olympischen Spielen gewinnen wollte.

      Wir waren damals mit der Nationalmannschaft vor Ort, und dabei kam uns auch eine Gruppe auf Rollerskis entgegenkam, die mit einer solchen – scheinbaren – Leichtigkeit den Berg hoch fuhr, dass ich das bis heute nicht vergessen habe. Durch meine sehr begrenzte Ski-Langlauf-Erfahrung wusste ich, wie anstrengend diese Disziplin ist – diese Anstrengung auf diesem Terrain so elegant aussehen zu lassen, inspirierte mich. Am selben Abend hörte ich von den Physiotherapeuten erstmals den Namen Martin Fourcade, der zu dieser Gruppe gehörte. Das nächste Mal begegnete er mir bei den Olympischen Spielen in Vancouver, und seither höre ich ihn andauernd, wenn ich im Winter die Sportnachrichten sehe. Jedesmal denke ich dabei wieder an diese Szene am Berg vor vielen Jahren, als wir beide einem Traum hinterherjagten – und muss lächeln.

      Was Martin als Sportler auszeichnet, sind für mich insbesondere zwei Dinge: Biathlon ist eine der anspruchsvollsten Sportarten, die einen extremen Trainingsaufwand fordert, und um der Beste zu sein, musst du diesen Sport leben und lieben. Das merkt man immer wieder an seinen Aussagen, und damit inspiriert er Menschen auf der ganzen Welt dazu, Sport zu treiben. Als leidenschaftlicher Sportler ist es für mich in der heutigen Zeit aber auch wichtig, dass ich ihm und seinen Leistungen Glauben schenken kann: Wie kaum ein anderer traut sich Martin, für den sauberen Sport zu kämpfen. Und dafür sage ich: Chapeau, mon ami!

      Vorwort von Tony Estanguet2

      Ich habe Martin kurz vor dem Ende meiner eigenen Karriere kennengelernt, als er seine gerade begann. Aber wir sind uns nicht einfach nur über den Weg gelaufen. Das war eine echte Begegnung, so bedeutungsvoll, wie Treffen im sportlichen Umfeld sein können. Wir erlebten intensive Momente der Freude zusammen, insbesondere als ich die Ehre hatte, ihm die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von Sotschi zu überreichen. Auch Momente des Zweifelns vor unseren größten Wettkämpfen und viele Momente der Entspannung, als wir am Wochenende zusammen Skilaufen oder Surfen gingen, nur zum Spaß … Aber was mich am meisten geprägt hat, ist die Wirkung, die Martins Leistungen in Sotschi auf meinen erstgeborenen Sohn hatte, als er mit sechs Jahren bei seinem ersten Biathlonwettkampf zuschaute: Von jetzt auf gleich wurde dieser Sport zu seiner Leidenschaft. Zuerst machte er Biathlon-Rollenspiele, indem er Martins Gesten bei uns im Wohnzimmer nachahmte, später wollte er diesen Sport in echt praktizieren. Und es gefiel ihm sehr. Seitdem denke ich immer, wenn ich Martin im Fernsehen sehe, an all die Kinder, bei denen er die Begeisterung weckt, sich die Ski anzuschnallen.

      Dass wir uns gleich so gut verstanden haben, liegt sicher auch daran, dass wir einen recht ähnlichen Werdegang haben. Bei Martin wie auch bei mir entstand die Begeisterung, sich sportlich zu betätigen, schon sehr früh. Wir sind beide in einer sportbegeisterten Familie aufgewachsen. Mit zehn Jahren Abstand folgte jeder von uns dem Vater und den großen Brüdern bei ihren sportlichen Ausflügen. Um es den »Großen nachzumachen« probierten wir alle möglichen Sportarten aus, die sich anboten, wobei wir die in der Natur am liebsten mochten und die Pyrenäen für uns ein perfektes Spielfeld waren.

      Hockey, Skilanglauf, Surfen, Kajakfahren, Mountainbiking …

      Martin ist nicht nur ein Biathlet. Er ist ein richtiger Sportfan, der es liebt, aktiv zu sein. Und zwar so sehr, dass es ihn kaum auf einer Tribüne hält, wenn er mal bei einem Wettkampf zuschaut, egal in welcher Sportart.

      Was uns ebenfalls verbindet, ist die besondere Geschichte mit unseren älteren Brüdern. Wie Martin auf den Spuren seines Bruders Simon wandelte, um ihm auf dem Weg zum Biathlon-Leistungssport nachzufolgen, machte ich das Gleiche mit meinem Bruder Patrice, der bei den Olympischen Spielen in Atlanta eine Bronzemedaille im Kanuslalom (Einer-Canadier) holte. Wie Martin bin auch ich nach und nach vom Status des kleinen Bruders, der dem großen nacheifert, in den des Konkurrenten gewechselt.

      Diese etwas außergewöhnliche Geschichte der Rivalität unter Brüdern war nicht immer leicht. Aber heute glaube ich, dass wir ermessen können, in welchem Maße die sportlichen Laufbahnen unserer älteren Brüder eine unerschöpfliche Inspirationsquelle waren. Dass wir einzigartige Emotionen bei Olympia erleben durften, verdanken wir zu großen Teilen ihnen.

      Das war es dann aber auch schon mit den Parallelen. Martin ist ein Mutant! Wenn wir zusammen »zum Spaß« Skilaufen gehen, läuft er in der gleichen Zeit, in der ich versuche, meinen Söhnen auf einem gewöhnlichen Hügel hinterherzukommen, eine rote Skipiste hoch … Und wenn er im »Off-Modus« ist, fährt er sechs Stunden lang mit dem Rad durch die Berge und überquert dabei mehrere Pässe!

      Besonders beeindruckend finde ich seine Konstanz. In meinem Sport muss man vier- oder fünfmal im Jahr auf Topniveau sein, doch Martin bestreitet an die dreißig Rennen jedes Jahr. Und oft ist


Скачать книгу