Heute, nur heute. Helmut Schlegel
Fehler und meine Erbärmlichkeit
gestatten mir nicht,
mich in irgendeiner Weise zu erheben;
aber sie schwächen auch nicht
mein Vertrauen auf Gott,
dessen zärtliche Hand
ich über mir weiß:
Sie hält mich
und macht mir Mut.
Johannes XXIII.
ALLTAGSSCHRITTE
Ich achte darauf, mit welchen Gefühlen
und mit welchem Ausdruck ich auftrete:
Wie mache ich mich bemerkbar?
Wie melde ich mich zu Wort,
wenn ich etwas zu sagen habe?
Kann ich es aushalten, wenn andere
mehr im Vordergrund stehen?
Kann ich meine Mitmenschen ehrlich
nach ihrem Befinden fragen?
Weiß ich, wie andere
mein Auftreten erleben?
Kritik ist im Wesen die Kunst der Unterscheidung.
Ich will mich der Kritik enthalten, wenn ich nicht
ausreichend informiert oder inkompetent bin.
Ich versuche mit innerer Distanz zu meinen
Emotionen zu unterscheiden,
was richtig oder falsch, hilfreich oder abträglich,
durchdacht oder unüberlegt, gut oder schlecht ist.
Ich bemühe mich, ehrlich zu sein,
aber nicht zu verletzen,
meine Kritik ruhig und begründet vorzubringen
und meinem Gegenüber die Chance zu lassen,
sich auf angemessene Weise zu äußern.
Die Kunst, Kritik zu äußern, kann nur gelingen,
wenn ich auch gelernt habe, Kritik anzunehmen.
Ich prüfe mich immer wieder,
wie es mir mit Kritik an meiner Person,
meinem Verhalten oder meiner Arbeit geht.
Welche Gefühle kommen dabei hoch?
Fühle ich mich bedroht?
Bin ich verärgert?
Versuche ich mich zu verteidigen?
Kann ich angemessen reagieren?
Kann ich mich entschuldigen?
Kann ich mich auf Verbesserungsvorschläge einlassen?
Kann ich über mich selbst und meine Fehler lachen?
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