Zur Sache, Schätzchen. Reinhold Keiner
Zur Sache, Schätzchen
Lisa Wawrzyniak
&
Reinhold Keiner
Zur Sache, Schätzchen
Inhaltsanalyse eines ‚Jungen Deutschen Films’
MEDIA Net-Edition
Kassel
Produktion: 2011 MEDIA Net-Edition, Kassel
Copyright © 2011 by MEDIA Net-Kassel
Printed in Germany 2011
Umschlagfoto: © Peter Schamoni
Umschlagestaltung/Satz: Silke Rappelt, Kassel
Druck und Bindung: CPI buchbücher.de gmbh
ISBN: 978-3-939988-09-0
Inhalt
Das ‚Oberhausener Manifest’ und der ‚Junge Deutsche Film’
Zur Entstehungsgeschichte von ‚Zur Sache, Schätzchen’
Normen, Regeln, Werte und Moralvorstellungen
Die Sprache der Hauptfigur Martin – Schwabinger Szenesprache wird sprachliches Allgemeingut
Zur damaligen Wirkung des Films
2. Aufsätze, Zeitschriften- und Zeitungsartikel
Biografische Skizze: Werner Enke – die Jahre bis 1968
Wieso ‚Gafler’? Ein Gespräch mit Peter Schamoni, 6. Oktober 2005, München
Drehbuch ‚Zur Sache, Schätzchen’ (protokollarische Fassung, redigiert von Klaus Eder)
Vorwort
1967 – ein ereignisreiches Jahr, auch in der Bundesrepublik Deutschland. Im Januar wurde in Berlin/West die so genannte Kommune 1 gegründet, die sich als eine in das Alltagsleben umgesetzte Form der ‚Außerparlamentarischen Opposition’ verstand. Im Februar erhielt der bisher erfolgreichste deutsche Schlagersänger, Freddy Quinn, seine zehnte Goldene Schallplatte, ebenfalls in Berlin/West, während sich in Bonn, der Hauptstadt der Bundesrepublik, Vertreter von Arbeitnehmer- und Unternehmerverbänden auf Initiative des Bundeswirtschaftsministers Karl Schiller zu informellen Gesprächen über eine ‚Konzertierte Aktion’ trafen, mit der die wirtschaftliche Rezession bekämpft werden sollte. Im März erhob die Aachener Staatsanwaltschaft Anklage gegen Angestellte des Herstellers des Schlafmittels ‚Contergan’, welches bei Einnahme durch Schwangere häufig zu Missbildungen bei Neugeborenen geführt hatte – außerdem wurde der spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt als Nachfolger des im Februar verstorbenen Fritz Erler zum neuen Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion gewählt. Im April wurden im früheren Salzbergwerk Asse im Landkreis Wolfenbüttel zum ersten Mal in der Bundesrepublik radioaktive Abfälle ‚entsorgt’, im Alter von 91 Jahren starb Altbundeskanzler Konrad Adenauer. Im Mai wurde auf dem Bundesparteitag der CDU Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger zum Vorsitzenden und der ehemalige Wirtschaftsminister und Bundeskanzler Ludwig Erhard zum Ehrenvorsitzenden gewählt, Ende des Monats kamen der persische Schah Mohammad Reza Pahlavi und seine Frau Farah Diba zu einem Besuch in die Bundesrepublik und nach Berlin/West. Im Juni starb in Berlin/West im Verlaufe einer Demonstration gegen den Besuch des Schahs von Persien der Student Benno Ohnesorg, erschossen von einem Polizisten, außerdem begannen im Münchner Stadtteil Schwabing die Dreharbeiten für einen Film mit dem Arbeitstitel ‚Die Gafler’.