Die Burnout-Lüge: Ganz normaler Wahnsinn. Raimund Allebrand

Die Burnout-Lüge: Ganz normaler Wahnsinn - Raimund Allebrand


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Raimund Allebrand – DIE BURNOUT-LÜGE: GANZ NORMALER WAHNSINN | Wie man mit Coolness sein Leben ruiniert – EHP - 2012 - © 2012 EHP - Verlag Andreas Kohlhage, Bergisch Gladbach www.ehp.biz

      Inhalt

       Einleitung: Burnout – meine postmoderne Existenz

       Unsere tägliche Prominenz

      Der Kerkeling-EffektHolzweg nach SantiagoIch bin dann mal wegSchein-Riesen der MedienlandschaftReality oder Illusion?Deutschland sucht den SuperstarUnsere tägliche Prominenz

       Der Trend zum Event

      Was ist echt?My second lifeGuggenheimisierung der KulturTrend zum EventKultur des GlotzensEvent und ProminenzKaisers neue KleiderDie Burnout-Gesellschaft

       Geborgte Leidenschaft

      Vagabunden der PostmoderneRenaissance der LeidenschaftTango foreverDas Fremde und das EigeneErotik und ExotikLeiden und LeidenschaftNur nicht aus Liebe weinen!

       Coolness

      Diktatur des FrohsinnsLiebe ist nur ein WortKein GefühlEmotional farbenblindWo kaufe ich mir ein Gefühl?Anleitung zum Burnout

       Normaler Wahnsinn

      Neurosen ändern ihr GesichtDie narzisstische DynamikEin postmoderner Menschentyp?Das geborgte SelbstPathologie der NormalitätGanz normales Burnout

       Ausgebrannt

      Im Biotop des MarktesDie Stunde der SpekulantenDer spekulative CharakterNarzisstische Epidemie?Die marktorientierte PersönlichkeitEin erschöpftes SelbstDie Burnout-LügeStörungen haben Vorrang

       Nachtrag: Erinnerung an die Zukunft

       Literatur

       Zum Autor

      Einer postmodernen Epidemie widmet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel einen Aufmacher. Millionen Deutsche leiden demnach unter Burnout. Laut Spiegel sind die Deutschen ein Volk der Erschöpften: Nahezu jeder dritte Zeitgenosse entwickelt innerhalb eines Jahres eine psychische Störung, über vier Millionen Bundesbürger leiden unter behandlungsbedürftigen Depressionen.

      Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts haben sich Krankschreibungen wegen psychischer Belastung fast verdoppelt; die Deutschen schlucken heute zweimal so viele Antidepressiva wie Ende der 1990er-Jahre. Und die Patienten werden immer jünger, heißt es in der zitierten Spiegel-Titelstory, die mit zahlreichen Fallbeispielen aufwartet.

      In den folgenden Monaten wird das sogenannte Burnout-Syndrom zu einem Dauerbrenner des Feuilletons und liefert Stoff für zahlreiche Titel der großen Magazine und Wochenbeilagen. Burnout avanciert offiziell zu einem Wort des Jahres: Zwar ist das Wort und insbesondere die Krankheit schon seit längerem verbreitet, doch ist Burnout zunehmend als Ausdruck der Probleme unserer heutigen schnelllebigen Zeit zu verstehen und verbreitet sich als Begriff derzeit geradezu inflationär, lautet die diesbezügliche Begründung der Gesellschaft für deutsche Sprache vom Dezember 2011.

      Es ist zu befürchten: Zur inflationären Verbreitung des Wortes wird auch meine vorliegende Publikation beitragen, in bescheidenem Umfang. Ob ein schillerndes Phänomen dadurch klarer wird, steht auf einem anderen Blatt. Denn eine Unzahl von Presseartikeln und Buchpublikationen der letzten Jahre zeigt, dass dieses Syndrom offenbar ebenso verbreitet wie schwer zu fassen ist.

      Gab es Burnout nicht immer schon – z.B. in Gestalt der sogenannten Midlife-Crisis früherer Zeiten – und tritt es nicht lediglich jüngst verstärkt ins allgemeine Bewusstsein? Oder handelt es sich um eine innerhalb kurzer Zeit sprunghaft verbreitete Pandemie, die von drastisch verschlechterten Arbeitsbedingungen und prekären Beschäftigungsverhältnissen begünstigt wird? Vielleicht ist es auch lediglich eine Inszenierung der Massenmedien, die zur Steigerung ihres Absatzes ein Phänomen herbeischreiben, das sich dann vermeintlich in


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