Die astrologischen Häuser. Deborah Houlding

Die astrologischen Häuser - Deborah Houlding


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      Abb. 3: Der Meridian

      Diese Hälfte ist auch als „orientale Hälfte“ (oriental im Sinne von östlich) bekannt, weil die Planeten im Osten über dem Horizont aufgehen. (Es gibt auch einen östlichen Quadranten – siehe unten). Da diese Hälfte mit den neu aufgestiegenen Planeten assoziiert wird, gelten die als östlich gekennzeichneten Planeten als Hinweis auf Jugend, Dynamik und erneuerte Kraftquellen.

      Absteigende Hälfte. 4., 5., 6., 7., 8. und 9. Haus. Die Planeten in dieser Hälfte haben ihren höchsten Punkt bereits überschritten und steigen nun in Richtung Imum Coeli ab, welches den tiefsten Punkt im Horoskop im täglichen Himmelslauf der Planeten repräsentiert. Generell gilt ihr Einfluss als schwächer, eher destruktiv oder feindselig, und bezieht sich auf Erfahrungen, in die jemand anderes verwickelt ist oder die von jemand anderem angeregt wurden. Das 7. Haus, das auch mit dem Deszendenten gleichgesetzt wird, wird ausdrücklich als „absteigend“ bezeichnet.

      Die Teilung der Himmelssphäre durch den Horizont und den Meridian ergibt vier Viertel oder Quadranten. Jeder Quadrant hat seine eigene Qualität und sein eigenes Temperament, was den Zyklus der täglich über die Achsen aufsteigenden und absteigenden Planeten mit den Jahreszeiten und den „Menschheitsaltern“ verbindet.

      Der Einfluss der Quadranten fungiert nur als ein Unterbau zu den Hausbedeutungen, jedoch wird die Vertrautheit mit den folgenden Prinzipien nützlich sein für das Verständnis der in diesem Buch vorgetragenen Argumente.

Abb. 4: Die Quadranten

      Abb. 4: Die Quadranten

      Der sanguinische Quadrant. Er befindet sich zwischen Aszendent und Himmelsmitte und umfasst das 10., 11. und 12. Haus. Man nennt ihn östlichen (oder orientalischen) Quadranten, weil er mit dem Aszendent beginnt, der die Ekliptik im Osten schneidet. Er wird als „männlich“ klassifiziert und mit dem Vorgang des Aufstiegs assoziiert und deswegen symbolisch mit neuem Leben, aktivem Wachstum und Projekten im Anfangsstadium oder Personen in der Kindheit verknüpft. Bei den traditionellen Prognosetechniken werden Planeten in diesem Quadranten in Bezug zu jungen Menschen gesetzt oder sie beschleunigen die Auswirkungen der zeitlichen Abstimmung.8 Aktives Wachsen und Sprießen werden auch dem Frühling zugeordnet, sowie dem die Gesundheit erhaltenden sanguinischen Körpersaft, dem Blut, das mit dem Element Luft gleichgesetzt wird. In Einklang mit seinem Körpersaft wird der Einfluss, den dieser Quadrant auf die Planeten ausübt, als „warm und feucht“ bezeichnet.

      Der cholerische Quadrant. Er reicht von der Himmelsmitte bis zum Deszendenten und umfasst das 7., 8. und 9. Haus. Er wird als südlicher Quadrant bezeichnet, da er am Medium Coeli beginnt, welches die Ekliptik im Süden schneidet9. Er wird als „weiblich“ klassifiziert. Obwohl er schon zum Deszendenten hin absteigt befindet er sich immer noch in der Taghälfte und wird deswegen symbolisch mit Aktivität, offenem Ausdruck und der Zeit zwischen Jugend und Erwachsenenalter assoziiert. Da dieser Quadrant mit dem blühenden Leben verbunden ist, gehört zu ihm der Sommer und der Hitze erzeugende Körpersaft, der mit dem Feuer zu tun hat. In Einklang mit seinem Körpersaft wird der Einfluss, den dieser Quadrant auf die Planeten ausübt, als „heiß und trocken“ bezeichnet.

      Der phlegmatische Quadrant. Dieser befindet sich zwischen Deszendent und Imum Coeli und umfasst das 4., 5. und 6. Haus. Man bezeichnet ihn als den westlichen Quadranten, denn er beginnt am Deszendenten, der die Ekliptik im Westen schneidet. Er wird als „männlich“ klassifiziert und wird mit dem Lebensabschnitt zwischen Erwachsensein und Alter assoziiert. Er steht im Bezug zum Herbst und dem ausscheidenden Körpersaft, der dem Element Wasser entspricht. Folglich wird sein Einfluss als „kalt und nass“ definiert.

      Der melancholische Quadrant. Dieser beginnt beim Imum Coeli und steigt auf zum Aszendenten. Er umfasst das 1., 2. und 3. Haus. Er wird als „nördlich“ bezeichnet, weil er am IC beginnt, welches die Ekliptik im Norden schneidet. Er wird als „weiblich“ klassifiziert und mit der Lebensphase des hohen Alters assoziiert. (Manche sagen auch, er bezeichne die Phase zwischen Tod und Wiedergeburt). Er steht im Bezug zum Winter und dem bindenden melancholischen Körpersaft, der auch mit dem Element Erde gleichgesetzt wird. Sein Einfluss ist „kalt und trocken.“

Abb. 5: Eckhaus – nachfolgendes Haus – fallendes Haus

      Abb. 5: Eckhaus – nachfolgendes Haus – fallendes Haus

      Aus der obigen Darstellung wird ersichtlich, dass die Kardinalpunkte die Einflüsse und die jeweilige Qualität der räumlichen Einteilung definieren. Der Abstand der Häuser von den Kardinalpunkten und die daraus abgeleitete Einteilung in kardinale, nachfolgende und fallende Häuser ist eine wichtige Grundlage bei der Deutung.

      Eckhäuser: 1., 4., 7. und 10. Haus – die einflussreichsten Häuser, in denen die Planeten besonders stark stehen. Diese werden so genannt, weil sie an den Kardinalpunkten stehen.

      Nachfolgende oder sukzedente Häuser: 2., 5., 8. und 11. Haus. Häuser mit einem dazwischenliegenden Stärkegrad. Diese werden so genannt, weil sie in der Tagesbewegung der Himmelssphäre auf die kardinalen Häuser folgen.

      Fallende oder kadente Häuser: 3., 6., 9. und 12.Haus. Die schwächsten Häuser, in denen die Planeteneinflüsse als schwach und erschöpft gelten. Man nennt sie so, weil sie in der Tagesbewegung der Himmelsphäre von den Ecken "wegfallen". Das bedeutet, Planeten im 3. Haus haben sich zuvor durch das 4. Haus bewegt, in dem ihre Wirkung sehr stark war. Und nun sind sie noch sehr weit entfernt von der nächsten Ecke, dem Aszendenten.

      Stärken der Häuser: Obwohl es kleinere Unterschiede in der Gewichtung bei den verschiedenen Autoren gibt, staffelt sich die Wirksamkeit der Planeten wie folgt:

      1. Haus – 10. Haus – 7. Haus – 4. Haus – 11. Haus – 5. Haus – 9. Haus – 3. Haus – 2. Haus – 8. Haus – 6. Haus – 12. Haus.

      Planeten kommen demnach im 1., 7. und 10. Haus besonders stark zum Ausdruck. Im 8. Haus, 6. Haus und im 12. Haus sind sie besonders schwach.

      Jeder der sieben sichtbaren Planeten hat eine besondere Beziehung zu jeweils einem Haus, in dem er besonders stark steht. Man sagt, die Planeten „erfreuen“ sich an diesen Orten, da diese Häuser eine Umgebung bieten, die für den natürlichen Einfluss des jeweiligen Planeten angemessen und unterstützend ist.

Abb. 6: Die Freuden der Planeten

      Abb. 6: Die Freuden der Planeten

      Ein historischer Überblick

      Mit solcher Beschaffenheit musst Du dir die Kräfte der Häuser notieren; die Kette der Zeichen eilt da hindurch und empfängt und vergibt auch an jene das jeweils eigene Gesetz; die Planeten durchziehen sie in festester Ordnung wie die Natur sie vorgibt, und bewirken der Häuser verschiedene Wirkung, sowie sie fremde Herrschaftsgebiete besetzen und dann als fremde Gestirne ein fremdes Lager beziehen.

      Manilius10

      Die Debatte darüber, wann die Astrologie sich als formalisiertes Himmelsstudium entwickelt hat, ist noch nicht abgeschlossen. Ohne Zweifel hat die Beobachtung von Sonne, Mond und Sterne unsere Aufmerksamkeit schon seit den Anfängen des menschlichen Verstandes gefangen genommen. Die uns bekannten ältesten Aufzeichnungen von einer andeutungsweise organisch aufgebauten Astrologie sind die Venus-Tafeln von Ammi-saduqa11, die ungefähr um 1600 v. Chr. entstanden sind. Einige Gelehrte gehen davon aus, dass es sich dabei um Kopien älterer Texte handelt, die während der Herrschaft des babylonischen Königs Sargon von Akkad (2371 – 2230 v. Chr.) entstanden sind.


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