1 x Chemo mit Esprit, bitte!. Diana Grünberg

1 x Chemo mit Esprit, bitte! - Diana Grünberg


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mehrfache Meisterin in BodyBuilding und Fitness/Aerobic hatte ich mir ganz anders vorgestellt … Als wir uns das erste Mal begegneten, konnte ich nicht glauben, dass das ein und dieselbe Person sein soll – ich hatte Bilder von ihr gesehen, 1999 bei der Weltmeisterschaft in Griechenland. Jetzt sitzt eine zierliche Frau vor mir, die mich mit strahlenden Augen anblickt, während sie mir „ihre Geschichte“ erzählt.

      Ja, sie war Leistungssportlerin: diszipliniert, ehrgeizig, muskelbepackt – und sehr erfolgreich. Nach den Meisterschaften arbeitete sie weiter in der Fitnessbranche, betrieb ein eigenes Studio, hatte zahlreiche Werbeaufträge bei renommierten Firmen, gründete ein eigenes Label und leitete Seminare zu den Themen „Gesundheit – Bewegung – Ernährung“. Zeitgleich beschäftigte sie sich mit alternativen Heilmethoden und Spiritualität.

      Diana Grünberg ist eine erstaunliche und außergewöhnliche Frau, bei der man das, was dann passierte, am allerwenigsten vermutet hätte, und was ich hier in Stichworten wiedergebe:

      31.07.2015: Verdacht auf Brustkrebs

      05.08.2015: Diagnose „Brustkrebs“ mit dem Befund: Veränderungen in der Lunge, der Leber und der Wirbelsäule

      18.08.2015: 1. Chemotherpie, 08.09.2015: 2. Chemotherpie, 29.09.2015: 3. Chemotherpie, 20.10.2015 4. Chemotherpie

      02.11.2015: Operation (Entfernung Resttumor und Eierstöcke)

      23.11.2015: 5. Chemotherpie, 14.12.2015: 6. Chemotherpie Daraufhin alle vier Wochen Antikörper, die letzte Gabe am 18.10.2016

      Soweit der „normale“ Ablauf der schulmedizinischen Therapie, dem Diana, wie sie erzählt, eine etwas „persönliche“ Note beifügte: Gemäß ihres Grundsatzes, dass alles zuerst im Geist entsteht, unternahm sie Reisen in ihr Unterbewusstsein, übte sich in Gedankenstille und mixte das alles mit komplementären Behandlungsmethoden. Das Ergebnis erstaunte nicht nur ihren behandelnden Arzt, der im Anhang dieses Buches darüber schreibt.

      Diana ging intuitiv ihren ganz eigenen Weg, der Mut macht und zur Selbstverantwortung auffordert. Die Diagnose empfand Diana als ein kostbares Geschenk, das ihr den Sprung in ein neues Leben eröffnete. Ein Leben, das sie zu der Frau machte, die sie heute ist: zart, weiblich, sanft, vital, strahlend, erfrischend anders und voller Esprit!

      Aber lesen Sie selbst!

       Cornelia Linder

      im Frühjahr 2017

      INTRO

      Jeder Mensch sieht das Leben durch die Filter seiner Überzeugungen. Durch Erziehung, Bildung, unser Umfeld, die Medien und die gesellschaftlichen Werte haben sich diese Überzeugungen im Laufe unseres Lebens herausgebildet. Die meisten Menschen stellen ihre Überzeugungen erst dann infrage, wenn ein Schicksalsschlag ihr Leben berührt oder sie eine Diagnose erhalten, die ganz plötzlich das gesamte Leben auf den Kopf stellt.

      Wenn all die Dinge, die vorher so wichtig erschienen, von dir abfallen – der Job, der Partner, das Geld oder die Gesundheit – dann tauchen plötzlich Fragen auf. Fragen, die im Alltag oft übergangen werden.

      Was ist wirklich wichtig?

      Wer bin ich wirklich?

      Was bin ich?

      So erging es mir jedenfalls. Und je tiefer ich es wagte, in diese Fragen einzutauchen, umso erstaunlicher wurden die Antworten. Vieles, was vorher schwer erschien, wurde einfach.

      Meine Geschichte ist kein Masterplan für deine Gesundung oder die Lösung deines Problems. Doch meine Erzählung kann einen Funken in dir entfachen, der dir zeigt, wie kraftvoll du in Wirklichkeit bist. Wenn du diese Kraft in dir entdeckst, scheint Licht in jede Art von Krankheit und jede Herausforderung. Das Drama ist beendet und du kannst deine gesamte Kraft zur Gesundung und Heilung einsetzen.

      In diesem Buch lasse ich dich an meinen Gefühlen, Erlebnissen und Gedanken teilhaben. Es ist ein sehr persönliches Buch, sodass es für mich stimmiger ist, dich in der Du-Form anzusprechen. Ich hoffe, das ist in Ordnung für dich.

      Nun wünsche ich dir eine bewegende Lesezeit. Tauche ein in meine Erzählung und vielleicht entdeckst du, so wie auch ich entdecken durfte, dass weit mehr möglich ist, als wir oft glauben.

       Diana

      im Frühjahr 2017

      DER WENDEPUNKT

      „Frau Grünberg, ich muss Ihnen leider sagen, dass das wie Brustkrebs aussieht.“

      Mir blieben die Worte im Hals stecken und Tränen schossen in meine Augen. „Lassen Sie das genauer untersuchen und warten Sie nicht mehr länger“, bat mich die Ärztin eindringlich. Hilflos fragte ich sie, was ich jetzt tun solle und wo ich hingehen könne. Sie gab mir zwei Adressen, die sie mir aus dem Internet heraussuchte. Dann wünschte sie mir alles Gute und verabschiedete mich.

      An einem sonnigen Tag im Juli 2015 erhielt ich die sehr wahrscheinliche Diagnose „Brustkrebs“. Ich war 260 km nach München gefahren, da ich aufgrund meiner Ablehnung gegenüber der Schulmedizin nicht zu einem „normalen“ Gynäkologen gehen wollte. In der Hoffnung, dass mir mit ein paar Kügelchen geholfen werden könnte, da ja nicht nur das Symptom behandelt, sondern ganzheitlich vorgegangen wird, suchte ich mir eine Frauenärztin, die homöopathisch arbeitete. Ich fand sie in München, doch anstatt Kügelchen zu verordnen, empfahl sie mir schnellstmöglich eine genaue Diagnose in einem Brustzentrum stellen zu lassen.

      Auf dem Heimweg telefonierte ich mit meinem Mann, um ihm die ernüchternde Neuigkeit mitzuteilen. Er sagte nur zu mir: „Im Prinzip wusstest du es doch, oder?“ Und er hatte recht. Ja, ich wusste es schon lange. Und jetzt, genau jetzt, nicht gestern, nicht morgen, sondern jetzt war der Zeitpunkt, um zu handeln.

      Bereits im Mai 2013 zeigte sich ein erster Hinweis auf das, was an diesem Tag in München Wirklichkeit zu werden begann. Eine Brustentzündung, die so heftig war, dass sie mit Antibiotika behandelt werden musste. Zwar blieb mir Dank der Antibiotika ein Schnitt in meine Brust erspart, aber bei der Nachuntersuchung war ein großer Knubbel im Ultraschall zu erkennen. Es handele sich um eine Verkapselung der Entzündung, hieß es, die ich sicherheitshalber nochmals durch eine Mammographie und Biopsie untersuchen lassen solle. Ich bekam Angst. Eine Mammographie und Biopsie? Nein, auf keinen Fall! Davon bekommt man ja erst recht Krebs. Viele Artikel berichten über die Schädlichkeit dieser Diagnoseverfahren.

      Ich ging zum Heilpraktiker, um mir Klarheit und Ruhe zu verschaffen. Er meinte sofort, dass ich mir keine Sorgen machen müsse, ich hätte keinen Krebs. Der Knoten könne auf die Einnahme von Antibiotika zurückgeführt werden und löse sich mit der Zeit wieder auf. Diese Aussage kam mir sehr entgegen und beruhigte mich eine Weile. Zudem machte es mir mein gefüllter Alltag einfach, den Knoten in meiner Brust zu ignorieren und das leise Gefühl von Sorge beiseite zu schieben. So wie ich es stets gemacht hatte, lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder verstärkt in das Tun, anstatt in das Fühlen, getreu meiner Maxime „Wenn ich erfolgreich bin und viel verdiene, bin ich was wert und alle haben mich lieb.“ Wie sehr mich dieser destruktive Glaubenssatz prägte und welche Auswirkungen er auf mein gesamtes Leben hatte, werde ich später noch erläutern. Erst einmal versuchte ich also zu verdrängen, doch es half nichts. Knapp eineinhalb Jahre später, im September 2014, verstärkten sich die Anzeichen drastisch. Es begann mit sanften Schulterschmerzen, die immer heftiger wurden, sodass es mir nur unter starken Schmerzen möglich


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