Unterrichten mit WhatsApp, YouTube & Co. (E-Book, Neuauflage). Marco Stauffacher
Syndication», was «wirklich einfache Verbreitung» bedeutet. Bei einem RSS-Feed handelt es sich um eine moderne Technologie im Internet, die es erlaubt, eine bestimmte Webseite zu «abonnieren».
RSVP: Die Abkürzung steht für die international gebräuchliche, aus dem Französischen stammende Formel für «Répondez s’il vous plaît» (deutsch: «Bitte antworten Sie»). Damit werden häufig Online-Einladungen bezeichnet.
S
Social Media: Soziale Medien dienen der Vernetzung von Benutzerinnen und Benutzern und deren Kommunikation und Zusammenarbeit über das Internet. Das Web 2.0, das «Mitmachweb», ist wesentlich durch sie bestimmt.
Screencast: Ein Screencast ist ein digitaler Film, der die Abläufe bei der Verwendung von Anwendungen am Computerbildschirm wiedergibt und gegebenenfalls beschreibt.
SAMR-Modell: Beschreibt vier Phasen, die beim Einsatz neuer Technologien zum Lernen, Lehren und Arbeiten typisch sind.
Server: Ein Server ist ein leistungsstarker Netzwerkrechner, der seine Ressourcen für andere Computer oder Programme bereitstellt.
Streaming: Das Abspielen von Inhalten auf dem Computer über das Internet beziehungsweise über ein Netzwerk.
T
Tags: Ein Tag (Etikett, Mal, Anhänger oder Schildchen) ist eine Auszeichnung eines Datenbestandes mit zusätzlichen Informationen.
Tracken: Der Begriff bezeichnet sämtliche Methoden der Speicherung von Nutzerinformationen im Internet.
Tool: Im Allgemeinen ein Werkzeug; speziell in der Informationstechnik (IT) ein Dienstprogramm, um Aufgaben zu bearbeiten, zum Beispiel eine E-Learning-Anwendung.
Tweet: Als Tweet wird eine Meldung, ein Post innerhalb des Blogging-Dienstes Twitter bezeichnet.
Template: Ist eine Mustervorlage oder Schablone für ein Dokument, das die wesentlichen Layout-Elemente bereits enthält und mit Grafiken und Texten gefüllt werden kann.
U
User: Allgemein formuliert ist der User ein Mensch, der ein elektronisches Gerät benutzt.
URL: Als «Uniform Resource Locator» (URL) bezeichnet man die www-Adresse einer Webseite.
Upgrade: Bezeichnet die Änderung eines Produkts auf eine höherwertige Konfiguration oder Version. Die meisten E-Learning-Tools können mittels kostenpflichtigem Upgrade mit zusätzlichen Optionen erweitert werden.
W
Wiki: In einem Wiki kann man alle relevanten Informationen erfassen, sammeln und mit anderen teilen. Man stellt das Wissen also einer Gruppe von Menschen zur Verfügung, die sich aktiv daran beteiligen können. Zu den bekanntesten Wiki-Anbietern zählt die Online-Enzyklopädie Wikipedia.
WBT: «Web Based Training» ist ein Oberbegriff, unter dem sich auf Internet-Technologie basierte Lernprogramme einordnen lassen. E-Learning-Tools gehören häufig in diese Kategorie.
Web 2.0: Bezeichnet die zweite Generation des World Wide Web, das «Mitmachnetz». Dabei sind die Nutzerinnen und Nutzer nicht mehr nur Konsumierende von Inhalten, sondern gestalten diese aktiv mit.
WebQuest: Der Begriff steht für Aufgaben, die mithilfe von Informationen aus dem Internet bearbeitet werden sollen.
WLAN: Ist die Abkürzung für «Wireless Local Area Network» – ein drahtloses, lokales Netzwerk, das häufig zur Verbindung mit dem Internet genutzt wird.
3 Pädagogisches Rad 4.1
Bei der Erarbeitung dieses Buches stellte sich die Frage, wie die Tools der E-Learning-Einheiten in eine sinnvolle Struktur aufgegliedert werden könnten. Bei der Recherche bin ich auf das Pädagogische Rad 4.1 von Allan Carrington gestossen, welches mich von seinem Aufbau her überzeugt hat. Es vereint «traditionelle» Lehr- und Lernkonzepte mit modernen Medien.
Die Entstehung, die theoretischen Grundlagen und den Einsatz des Pädagogischen Rads 4.1 möchte ich im Folgenden erläutern.
3.1 Was ist das Pädagogische Rad 4.1?
Allan Carrington, ein australischer Professor für Lernentwicklung an der Universität Adelaide, hat 2013 eine grafische Darstellung entwickelt, die auf den «Bloom’schen Taxononomiestufen» (vgl. S. 21) und auf dem «SAMR-Modell» (vgl. S. 19) von Ruben Puentedura basiert. Mit dem Pädagogischen Rad lässt sich eine Zuordnung wichtiger E-Learning-Tools für den Bildungsbereich zu den einzelnen Taxonomiestufen vornehmen.
Pädagogisches Rad 4.1 nach Carrington
3.2 Die Entwicklung des Pädagogischen Rads 4.1
Carrington (2014) beschreibt in seinem Blog auf www.teachthought.com, wie er das Pädagogische Rad entwickelt hat.
Auf einer Unterrichtsreise nach Grossbritannien im Jahr 2012 hatte Carrington die Idee, Apps in Bloom’sche Taxonomiestufen zu kategorisieren. Da ihm die Einteilung in sechs Kategorien zu unübersichtlich erschien, adaptierte Carrington die Taxonomiestufen auf der Basis von Krathwohls und Andersons Interpretation (2001). Diese stufen, anders als Bloom, die Taxonomie in fünf statt sechs Ebenen, indem sie «Erinnern und Verstehen» kombinieren.
Die erste Version des Pädagogischen Rads (1.0) hatte in ihrem Kern also die adaptierte Version der Bloom’schen Taxonomiestufen. Carrington liess diese erste Variante von Lehrpersonen testen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Besonders die Apps in den Kategorien «Analyse» und «Gestalten» kamen gut an bei den Testpersonen. Diese Version des Rads beinhaltete bereits 65 Apps. Diese Apps sollten den Lernenden helfen, bessere Ergebnisse beim Lernen zu erzielen. Aufgrund des positiven Feedbacks der Lehrpersonen und seinen Studierenden wusste Carrington, dass er auf dem richtigen Weg war mit seiner Entwicklung.
Zurück in Australien erweiterte er die Version 1.0 mit den Aspekten «Anforderungsprofil» und «Fähigkeiten», woraus sich die Version 2.0 ergab. Die Aspekte integrieren die Frage nach den Voraussetzungen der Lernenden und die nach den Fähigkeiten, welche durch die App gefördert werden sollen. Auf diese Entwicklung folgte die Ausdehnung des Rads mit dem Aspekt «Motivation» und dem «SAMR-Modell», die zu Version 3.0 führte. Diese Version liess er nun zwei Jahre unverändert. 150 000-mal wurde die Version 3.0 in dieser Zeit heruntergeladen. Im Jahr 2014 überarbeitete Carrington das Rad vorerst ein letztes Mal, indem er die 65 bisherigen Apps aktualisierte und noch einmal verdoppelte, auf nun über 130 Apps im Pädagogischen Rad 4.1. Die Version 4.1 ist mittlerweile drei Jahre alt. Eine erneute Überarbeitung dieser Ausgabe wird nur noch eine Frage der Zeit sein.
3.3 Lehr- und Lernkonzepte des Pädagogischen Rads 4.1
In diesem Kapitel schauen wir uns die zwei zentralen Lehr- und Lernkonzepte des Pädagogischen Rads 4.1 etwas genauer an. Diese erscheinen mir für das Verständnis dieses Konzepts zentral.
3.3.1 SAMR- Modell
Das SAMR-Modell wurde 2012 von Dr. Ruben Puentedura entwickelt. Die Abkürzung steht für «The Substitution Augmentation Modification Redefinition»-Model (Ersetzungs-Erweiterungs-Änderungs-Neubelegungs-Modell).
In der Diskussion um den Einsatz von Lern- und Medientechnologien an Schulen wird das SAMR-Modell immer wichtiger. Das Modell eignet sich nach Wilke (2016) hervorragend, um Lehrpersonen, die eher auf analoge Lehrmittel zurückgreifen, die Vorzüge digitaler Werkzeuge näherzubringen. Am Modell lässt sich erklären, wie die Bearbeitung und Gestaltung von Aufgaben durch den Einsatz von E-Learning-Tools verbessert werden können. Zu diesem Zweck wird zunächst die Nutzung grundlegender technischer Funktionen eingeführt und danach die Möglichkeit einer Umgestaltung von Aufgaben gezeigt. Lehrpersonen können so auf einer niedrigen Stufe einsteigen und bei Bedarf den Technologieeinsatz