Sea of Flames. Svea Dunnabey

Sea of Flames - Svea Dunnabey


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Gut Evelyn. Du kannst hier erst einmal bleiben. Ich habe ein Gästezimmer, wo du später deine Sachen auspacken und dich wie zu Hause fühlen kannst. Wenn du irgendetwas brauchst, dann frag mich einfach, ok?<<

      >> Danke. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll...<<

      >> Das ist selbstverständlich.<<

      >> Selbstverständlich?<< fragte ich ungläubig, da es meiner Meinung nach alles andere als selbstverständlich war, da wir uns bisher nur flüchtig als Kollegen kannten.

      >> Ja, für mich schon. Wir sind Kollegen und dir ging es grade mehr als schlecht. Ich hätte keine ruhige Minute gehabt, wenn ich wüsste, dass du nach so einem Vorfall und so einer Panikattacke allein zu Hause wärst.<<

      >> Danke Robert.<<

      Ich zwang mich zu einem kleinen Grinsen, bevor ich mich weiter im Wohnzimmer umsah und einige Bilder entdeckte, die ihn zusammen mit seiner Tochter zeigten. Doch bevor ich sie näher betrachten konnte, räusperte Robert sich, weswegen ich wieder zu ihm blickte.

      >> Hat es dir geholfen ihn zu sehen?<<

      >> Ja, sehr sogar. Danke, wirklich, dass habe ich gebraucht, sonst hätte ich ihn weiterhin überall vermutet und gesehen.<<

      >> Für andere wäre der Anblick erschreckend gewesen...<<

      >> Für uns Ärzte aber nicht, immerhin wissen wir, wie Leichen aussehen und wenn ich nur auf die Worte von anderen hätte bauen müssen, wäre immer der Zweifel da gewesen, ob sie mich nicht einfach nur beruhigen und schützen wollten und er vielleicht doch noch lebte. So kann ich mir jetzt sicher sein, weil ich ihn selbst dort liegen gesehen habe.<<

      Er nickte nur und sah auf die Uhr vor uns, die bereits acht Uhr abends anzeigte.

      >> Ich bin sofort wieder bei dir, aber ich muss kurz bei meiner Tochter anrufen und ihr eine gute Nacht wünschen, sonst kann sie nicht einschlafen und dann reden wir weiter.<<

      >> Natürlich.<<

      Er stand direkt auf und ging auf den Balkon, während auch ich mein Telefon herauskramte und auf das Display sah. Ich überlegte lange hin und her, wägte das für und wider ab, bis ich schließlich Blakes Nummer wählte und sich alles in mir anspannte.

      Kapitel II

      Blake

      >> So ein großes Objekt, wie ihr es sucht, habe ich zur Zeit nicht im Angebot. Da müsstet ihr euch entweder bei den anderen Maklern umsehen, oder aber ihr wartet noch ein wenig.<< erklärte Hannah grade Lewis und Jen, die wohl so schnell wie möglich zusammenziehen wollten und sie deshalb mal darüber ausgefragt hatten.

      Wir saßen gemütlich beisammen bei Dan, nachdem wir eben noch gemeinsam gekocht hatten. Ich hatte lange überlegt, ob ich herkommen sollte, da der Anblick von zwei verliebten Paaren eventuell zu viel für mich gewesen sein könnte, allerdings konnte ich mich nicht ewig davor drücken. Zudem waren es meine besten Freunde, die alles für mich machten und immer für mich da waren, weswegen ich solch einen Abend schon schaffen würde.

      Vor allem Dan war es wichtig gewesen, da er mir seine neue Freundin vorstellen wollte und meine Meinung zu ihr hören wollte. Hannah war eine tolle, lebenslustige und lockere Frau, die Dan auf Trab hielt und ihm gut tat. Jedenfalls war es das, was ich bisher beobachten konnte. Äußerlich passten sie ebenfalls super zusammen, weswegen ich ihm sein neues Glück gönnte und nicht als Griesgram alles kaputt machen wollte.

      >> So eilig haben wir es ja nicht. Wir werden einfach mal alles im Blick behalten und falls du irgendwas in der Richtung hereinbekommst, kannst du uns ja Bescheid sagen.<< schwindelte Lewis, da ich wusste, dass er am liebsten gestern schon mit Jen zusammengezogen wäre, als auch nur eine einzige weitere Minute warten zu müssen.

      >> Natürlich.<< versicherte sie Lewis, der daraufhin zufrieden grinste und Jen verliebt ansah. Sofort dachte ich an Evelyn, an unsere verliebten Blicke, die wir oft ausgetauscht hatten, daran, wie es war, neben ihr zu sitzen und ihre Anwesenheit zu spüren. Niedergeschlagen trank ich noch einen Schluck, um mir nichts anmerken zu lassen und meine Gefühle für sie zu betäuben.

      Doch es funktionierte nicht. Meine Gedanken kreisten immer wieder um Evelyn, was mich so langsam in den Wahnsinn trieb. Was sie jetzt wohl machte? Ob sie noch im Krankenhaus war? Ob sie meine Blumen heute bekommen und die Karte gelesen hatte? Ob sie auch an mich dachte? Ich konnte sie einfach nicht aufgeben, so sehr ich es auch wollte, es ging einfach nicht.

      >> Wer hat Lust auf einen Nachtisch?<< fragte Jen plötzlich in die Runde, woraufhin sie in der Küche verschwand und die Schokoladenküchlein holte, da so gut wie alle Lust darauf hatten. Zwar hatte ich keinen Appetit, aber ihr zu Liebe würde ich auch das noch in mich hineinstopfen und in einigen Minuten nach Hause fahren. Immerhin hatte ich drei Stunden mit ihnen überstanden und hatte somit erst einmal wieder Ruhe, um meine Trennung zu verarbeiten.

      >> Du auch Blake?<< fragte mich Jen, als sie neben mir stand und mir einen Teller hinhielt.

      >> Danke.<<

      Sie nickte nur und setzte sich wieder, als ich mir den ersten Bissen nahm und die Schokolade auf meiner Zunge zergehen ließ.

      >> Es schmeckt wirklich sehr gut.<< lobte ich sie, weswegen sie mich warmherzig anlächelte, wobei sie ihr Mitleid nicht verstecken konnte.

      >> Das freut mich.<<

      Sie wollte noch etwas sagen, als mein Telefon klingelte und ich es eilig aus meinem Jackett nahm. Mein Herz blieb beinahe stehen, da dieser Klingelton nur zu einer Person passte. Hastig drückte ich auf annehmen und stand bereits auf, um in den Garten zu gehen und dort ungestört zu telefonieren.

      >> Evelyn, hi!<< begrüßte ich sie, weswegen mich sofort alle im Raum ansahen, doch das ignorierte ich und öffnete die Tür in den Garten.

      >> Hi, störe ich grade?<<

      >> Nein, überhaupt nicht. Wie geht es dir?<< versuchte ich so neutral und locker zu sagen, wie es ging, wobei es sicherlich total verkrampft und verzweifelt klang.

      >> Na ja, nicht toll, aber es wird besser und dir?<< hakte sie nach, wobei ihre Stimme zitterte und sehr leise war.

      >> Ähnlich.<< gab ich zu, woraufhin eine kurze Pause entstand, da wir beide ziemlich fertig waren und ich auch nicht wusste, was ich sagen sollte.

      >> Ich... Ich wollte dich auch nicht lange stören, ich hätte nur zwei Sachen, die ich gern mit dir bereden würde.<< erklärte sie mir, während ich hoffte, dass sie ewig mit mir telefonieren würde, da der Klang ihrer Stimme mich dermaßen glücklich machte, wobei der Satz nichts Gutes vermuten ließ.

      >> Dann fang mal an.<< antwortete ich, nachdem ich tief durchgeatmet hatte und versuchte so gleichgültig wie möglich zu klingen.

      >> Der Mann, der Adam von mir weggerissen hat, war das einer deiner Männer?<< hakte sie nach, wobei ihre Stimme bei der Frage kaum noch zu hören war, da sie das ganze wohl doch noch ziemlich mitnahm.

      >> Ja, es war Dimitrij. Einer meiner Leibwächter, wieso?<<

      >> Könntest du ihm im Namen von mir danken, oder könntest du mir seine Nummer geben, damit ich das selbst machen kann? Immerhin hat er mich vor ihm gerettet.<<

      >> Gerettet ist gut... Es hätte gar nicht so weit kommen dürfen, dass Adam dich auch nur hätte anfassen können.<< knurrte ich und spürte bereits wieder die Wut in mir aufsteigen.

      >> Mag sein, aber er hat...<<

      >> Er hat was?<< hakte ich nach, da sie nicht mehr weitersprach und ich ungeduldig war.

      >> Er... Er hat mich auch in Zukunft vor ihm gerettet, er kann mir nie wieder etwas antun und dafür


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