Sea of Flames. Svea Dunnabey

Sea of Flames - Svea Dunnabey


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Ist er gestorben?<< fragte ich nach, da ich diese Information noch nicht bekommen hatte. Seitdem Laura einen ziemlich großen Streit mit Evelyn gehabt hatte, erzählte sie mir nichts mehr, da sie sonst ihren Beruf aufs Spiel setzte, was nicht grade leicht für mich gewesen war.

      >> Ja, vor zwei Tagen. Ich habe ihn heute Abend noch gesehen, um mich selbst davon zu überzeugen.<<

      >> Wie denn?<<

      >> In der Leichenhalle.<<

      >> Du warst in der Leichenhalle?<< fragte ich schockiert nach und hatte sofort die Bilder aus irgendwelchen Filmen oder Serien im Kopf. Wie konnte jemand da freiwillig hingehen?

      >> Ich musste ihn sehen, um wirklich sicher gehen zu können.<<

      >> Verstehe. Ich werde es Dimitrij ausrichten, es war zwar sein Job, den er auch hätte besser machen können, aber ich richte es ihm aus.<< versicherte ich ihr und war überaus erleichtert, dass Adam Dimitrijs Schläge nicht überlebt hatte. Immerhin das hatte er richtig gemacht.

      >> Danke.<<

      >> Was ist denn das zweite?<< fragte ich nach und wartete einige Sekunden auf ihre Antwort, da es ihr anscheinend schwerer fiel.

      >> Blake, ich... Du weißt hoffentlich, dass ich dich liebe und dass ich finde, dass du ein außergewöhnlicher und toller Mann bist, aber das mit uns, dass.... Wir wollen unterschiedliche Dinge und die Frau, die du gerne hättest, die du an deiner Seite brauchst, die werde ich niemals für dich sein können, so sehr ich das auch wollte, aber es funktioniert nicht, also bitte akzeptier das endlich und hör auf mir Blumen und Nachrichten zu schicken. Das macht das alles doch nur noch schwerer für uns beide.<< erklärte sie mir mit einer zittrigen Stimme und schluchzte dabei ein wenig, was mich fertig machte.

      Ich konnte Evelyn noch nie weinen sehen oder hören, da ich dann immer das Bedürfnis verspürte, sie zu trösten und sie in den Arm zu nehmen, weil sie dann immer so klein und verloren wirkte, aber das konnte und durfte ich jetzt nicht. Mein Herz zog sich dabei zusammen und schmerzte, woraufhin ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, was ein wenig dauerte.

      >> Es ist wirklich endgültig für dich? Hast du keine Zweifel daran, dass ich einen Fehler gemacht haben könnte, dass wir eigentlich doch zusammengehören und wir das schaffen könnten? Vermisst du mich nicht?<< fragte ich sie direkt und wollte ihre Antwort eigentlich schon nicht mehr hören, da ich sie mir schon denken konnte.

      >> Natürlich vermisse ich dich, sehr sogar, aber es war die richtige Entscheidung von dir. Also ja, es ist endgültig.<<

      >> Wenn das so ist...<< begann ich den Satz, sprach ihn jedoch nicht zu Ende, da ich diesen endgültigen Strich einfach nicht wahrhaben wollte.

      >> Ich bin sicher, dass du eine tolle Frau finden wirst, die dir das gibt, was du brauchst und bei der du an erster Stelle stehst Blake. Glaub mir, sie wird kommen und du wirst mich schnell vergessen und es einsehen...<< sagte sie, während sie immer lauter weinte, was ich nicht ertrug. Evelyn leiden zu hören, war für mich zu viel des Guten, aber sie hatte ihren Standpunkt klar gemacht, weswegen ich auflegte, um nicht noch verzweifelter nach einer weiteren Chance zu betteln, die es niemals gäbe.

      Zudem ertrug ich es einfach nicht, sie leiden zu hören und hätte nichts mehr sagen können, ohne ihr das Gegenteil von dem zu sagen, was sie hören wollte. Ich wollte sie und brauchte sie, nur wollte sie das nicht mehr, weswegen ich es akzeptieren musste. Auch wenn sie litt, weinte und es ihr schwer fiel, brachte es nichts mehr, da ich wusste, wie stur sie war. Nachdem ich so abrupt aufgelegt hatte, bereute ich es, allerdings war es dafür nun zu spät.

      Vollkommen mitgenommen blieb ich im Garten sitzen und versuchte meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen, was gar nicht so einfach war. Ich hatte um sie gekämpft, hatte versucht sie umzustimmen, doch nun musste ich akzeptieren, dass ich sie verloren hatte und darin war ich eine Niete.

      Um nicht direkt wieder reingehen zu müssen, schrieb ich Laura noch eine Nachricht, in der ich ihr für alles dankte, was sie für mich getan hatte, aber dass ich das Aus der Beziehung zu Evelyn akzeptieren müsse. Anschließend legte ich das Telefon wieder ins Jackett und schloss für einen kurzen Moment die Augen, als ich hinter mir die Schiebetür zum Garten hörte.

      >> Telefonierst du noch?<< fragte mich Dan und kam schließlich zu mir, wo er sich neben mich auf eine Liege legte und so wie ich auf den Pool blickte.

      >> Nein, schon länger nicht mehr.<<

      >> Willst du drüber reden?<< fragte er mitfühlend und hielt mir ein Glas Whisky hin, das ich jedoch ablehnte. Ich wollte meine Gefühle, meine Trauer, meine Wut und meinen Selbsthass nicht mit Alkohol vernebeln. Ich wollte leiden und den Mist verarbeiten, um darüber hinwegzukommen.

      >> Ich soll sie in Ruhe lassen, weil es für sie vorbei ist.<< klärte ich ihn auf, woraufhin er seufzte und mich nachdenklich ansah.

      >> Wirst du dich daran halten?<<

      >> Mir bleibt nichts anderes übrig. Ich habe sie verloren und nun muss das Leben weitergehen.<<

      >> Ihr seid zwei so sture Dickschädel...<< fluchte er resigniert, bevor er einen großen Schluck Whisky trank und den Kopf schüttelte.

      >> Evelyn noch viel mehr als du und das hätte ich nie für möglich gehalten, das jemand noch sturer und dickköpfiger sein könnte als du Blake. Ehrlich... Dass sie nicht sieht, dass du perfekt zu ihr passt, dass ihr toll harmoniert und dass sie sich nicht eingestehen will, wie viel du ihr wirklich bedeutest, denn ganz ehrlich, ich glaube, dass du ihr viel mehr bedeutest, als ihr Job, aber aus irgendeinem Grund, kann sie das nicht zugeben und tritt ihr eigenes Glück dadurch lieber mit Füßen und so lange kannst du da nichts dran machen. Ich hoffe einfach für Evelyn, dass sie das irgendwann einsieht und dann werdet ihr wieder zusammenkommen.<< versicherte er mir, doch den Glauben hatte ich so langsam verloren. Dieses ganze hin und her hatte mich mürbe und überaus müde gemacht.

      >> Und was soll ich so lange tun?<<

      >> Nichts. Du arbeitest und genießt dein Leben, denn vielleicht wird sie es auch nie begreifen und dann hättest du dein Leben weggeworfen.<< sagte er und wartete auf eine Reaktion von mir, doch dafür war ich einfach zu ausgelaugt. Ohne Evelyn das Leben zu genießen, passte einfach nicht und machte keinen Sinn, was ich aber erst jetzt verstand. Ich verfluchte den Abend vor einer Woche und meine Kurzschlussreaktion, wo ich mich von ihr getrennt hatte, egal wie richtig es anscheinend gewesen war.

      >> Und bevor du an dir selbst zweifelst... Dein Schlussstrich war richtig.<< redete er mir ins Gewissen und sah mich dabei scharf an.

      >> Ich hätte mich nicht von ihr trennen sollen...<< widersprach ich ihm, was ihn in helle Aufregung versetzte.

      >> Doch! Das war nötig, denn du warst nicht glücklich in der Beziehung, musstest immer hinten an stehen und oft zurückstecken und so sollte es nicht sein. Beide sollten glücklich sein und deswegen war diese Trennung so wichtig. Damit sie sieht, dass du unglücklich warst, sieht, dass du oft zurückgesteckt hast, dass es so nicht in Ordnung war... Damit sie aufwacht und merkt, wie viel du ihr bedeutest und dass sie dich braucht. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie das irgendwann einsieht und dann wird sie zu dir kommen und um eine zweite Chance bitten. Glaub mir.<< bat er mich und sah mich durchdringend an.

      So sehr ich seine Worte auch glauben wollte, momentan konnte ich sie nicht glauben. Evelyn war ein Sturkopf und zwar ein sehr stolzer, der sicherlich niemals zu mir kommen und um eine zweite Chance bitten würde. Das passte einfach nicht zu ihr. Eher würde sie ein Leben lang allein und unglücklich bleiben, als sich und vor allem jemand anderem gegenüber einen Fehler einzugestehen.

      >> Was hältst du davon, wenn wir nächstes Wochenende mal wieder rausfahren? Nur Lewis, du und ich? Ein Männerwochenende, damit du auf andere Gedanken kommst und mal abschalten kannst?<< fragte Dan mich schließlich, da ich nichts mehr zu seinem Vortrag gesagt und stattdessen wieder lieber das


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