Jedes Kind braucht das Gebet einer Mutter. Fern Nichols

Jedes Kind braucht das Gebet einer Mutter - Fern Nichols


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auf seinen Schultern ihn unter Wasser hielten. Ohne zu wissen, woher er die Kraft bekam, zog er Troy von sich weg und schwamm mit ihm zu dem Kanu, das nicht weit weg und nicht gesunken war. Rle zog Troy hoch, um seine Brust über Wasser zu halten, denn er hatte Angst vor Unterkühlung.

      Troy fragte ihn: »Papa, sterben wir jetzt?«

      Rle schwieg.

      Troy sprach weiter: »Es ist gut, Papa. Wir werden bei Jesus sein.«

      Der Freund und sein Sohn waren weiter weg vom Kanu. Rle erzählte, er würde nie vergessen, wie sein Freund verzweifelt nach seinem Sohn rief, und wie erleichtert alle waren, als Vater und Sohn sich in dem tosenden Wasser fanden. Gott gab ihnen die Kraft, bis zum Kanu zu schwimmen und hineinzuklettern.

      Nachdem sie weitere fünfundvierzig Minuten mit den eisigen, tobenden Wassern gekämpft hatten, war ihre Kraft am Ende, sie waren völlig durchgefroren. Gerade als es Rle aufging, dass sie jetzt wirklich sterben würden, geschah ein anderes Wunder.

      Sie fühlten Land unter den Füßen und entdeckten eine kleine überschwemmte Insel in der Mitte des Flusses. Wegen des Wassers, das über die Insel toste, konnten sie kaum stehen. Vor Kälte zitternd drängten sie sich aneinander und dankten Jesus für ihre momentane Sicherheit.

      Dann, nach wenigen Minuten, kam ein Hubschrauber, für den gerade genug Platz zum Landen war, und flog sie in das nächste Krankenhaus. Wie die Rettungsstaffel erfahren hatte, dass sie in Not waren? Ein weiteres Wunder. Ein Ehepaar hatte den Unfall beobachtet und sofort um Hilfe gerufen. Wenn Troy zehn Minuten länger in dem eisigen Wasser geblieben wäre, meinten die Krankenschwestern, wäre er an Unterkühlung gestorben.

      Welch ein Vorrecht hatte ich, im Gebet für das Leben der Menschen, die ich liebte, und das Leben ihrer Freunde zu kämpfen. Hat mein Gebet etwas bewirkt? Hat Gott dienende Engel zu Hilfe geschickt, weil ich betete? Ja, und noch einmal ja. Gott verspricht, dass er mich hört und große und mächtige Dinge tut, wenn ich ihn anrufe. Gebet kann den Ausschlag zwischen Tod und Leben geben.

      Singen Sie Ihr eigenes Lied

      Warum beten? Weil die Macht eines Menschen, der betet, beträchtlich ist. Lassen Sie nicht nach. Ihre Gebete können nur von Ihnen gesungen werden.

      »Aktionen im Himmel beginnen, wenn jemand auf der Erde betet«, sagt der Pfarrer und Autor Max Lucado. »Sie verstehen vielleicht nicht das Geheimnis Ihrer Aufgabe. Aber eines liegt auf der Hand: Wenn Sie sprechen, hört Jesus.«

      Hat mein Gebet etwas bewirkt? Hat Gott dienende Engel zu Hilfe geschickt, weil ich betete? Ja, und noch einmal ja.

      Unwillkürlich fällt mir der Vers aus dem Jakobusbrief ein: »Das Gebet eines gerechten Menschen hat große Macht und kann viel bewirken« (Jakobus 5,16). Familienmitglieder kamen in Sicherheit, Kinder wurden vom Drogenmissbrauch befreit, familiäre Beziehungen wurden geheilt – dies sind nur einige Beispiele der beeindruckenden Wirkungen, die ein Leben im Gebet haben kann.

      In den folgenden Kapiteln werden wir herausfinden, wie wir vier lebensverändernde Gebete beten können, wie wir unsere eigenen Hindernisse überwinden, die uns vom kraftvollen Beten abhalten, wie wir anhand der Bibel für die Menschen beten, die wir lieben, wie man nach Gottes Willen betet, wie man sich im Gebet auf Gottes Zusagen beruft, wie wir im Gebet für unsere Kinder geistliche Kämpfe durchfechten können und dass man für alles beten kann.

      Im nächsten Kapitel befassen wir uns mit dem größten Hindernis fürs Gebet – der Schwierigkeit zu glauben, dass Gott unsere Gebete wirklich hört und darauf eingeht. Wie kann man ein zuversichtlicher Beter werden, auch wenn Gott nicht antwortet?

      Ich möchte dieses Kapitel mit einem Gebet für Sie schließen. Am Ende jedes der folgenden Kapitel werde ich Ihnen ein Gebet vorschlagen, dessen Lied Sie selbst singen können. Doch jetzt möchte ich dieses Gebet über Ihnen sprechen:

      Großer Gott, ich danke dir, dass du jeden einzelnen Menschen liebst und wertschätzt. Du hast jedem Menschen ein Lied geschenkt, das nur dieser Mensch singen kann. Ich bete, dass nicht eine einzige Mutter, die dein Kind ist, an der Kraft ihres Liedes zweifelt. Gib ihr den Mut, dir zu vertrauen. Deine Liebe treibe alle Furcht aus, so dass sie zuversichtlich das Lied singen kann, das du ihr geschenkt hast. O Vater, ich bitte, dass sie deine Ehre und deinen Ruhm vergrößert, wenn du ihr treu hilfst, ihr Lied zu singen. In Jesu Namen. Amen.

2. EIN ZUVERSICHTLICHER BETER WERDEN
ZUVERSICHT

      Die Geschichte von William Careys Schwester ermutigt mich. Mitte bis Ende des neunzehnten Jahrhunderts arbeitete William Carey zweiundvierzig Jahre lang als Missionar in Indien. Er und seine Mitarbeiter übersetzten die Bibel in fünfundzwanzig indische Sprachen. Zu Recht sind viele Bücher über ihn geschrieben worden.

      Doch William Careys Schwester wurde nie erwähnt, bis Warren und Ruth Myers Pray schrieben, ein Buch, in dem sie diese erstaunliche Geschichte erzählen. Mary, Williams jüngste Schwester, die er »Polly« nannte, war bettlägerig und zweiundfünfzig Jahre lang fast völlig gelähmt. Doch sie war mit Gott und ihrem Bruder eng verbunden.

      William schrieb ihr in allen Einzelheiten seine Probleme bei der Erstellung indischer Grammatikbücher, Lesebücher und Wörterbücher. Er beschrieb, wie schwierig es war, Bücher und Bibeln gedruckt zu bekommen. Wenn er ihr diese Einzelheiten nach London schickte, brachte sie sie im Gebet vor den Herrn und leistete viele Stunden »Gebetsarbeit«. Sie bat Gott Jahr um Jahr darum, die Bedürfnisse ihres Bruders zu befriedigen. Warren und Ruth Myers schreiben: »Wem wird Gott die Siege zuschreiben, die durch diesen außergewöhnlichen Mann errungen wurden?«1

      Polly ließ nie zu, dass ihr Gebetsleben durch ihre körperliche Behinderung gelähmt wurde. Worin lag ihr Geheimnis, das sie befähigte, so viele Jahre lang eindringlich und unbeirrt zu beten? Woher nahm sie ihre Zuversicht?

      Hindernisse fürs Gebet

      Wie Polly erleben wir alle Hindernisse fürs Gebet, doch das größte Hindernis ist vermutlich unser Mangel an Vertrauen. Sie haben womöglich Angst, dass Sie nicht die richtigen Worte finden, oder Sie sind nicht sicher, dass Gott überhaupt zuhört. Oder Sie meinen, dass Gott zwar zuhört, aber keine Lust hat zu antworten.

      Kellie zum Beispiel hatte Hemmungen, in einer Gruppe zu beten. »Ich fühle mich unfähig, frei aus meinem Herzen zu beten, weil ich als Kind das Beten nur als Heruntersagen fertiger Gebete gelernt habe. Wer bin ich denn, dass ich es wagen könnte, so kühn zu beten? Ich bin in keinem kirchlichen Amt und auch kein ausgebildeter Laie.«

      Außerdem fürchtete Kellie, dass ihre Gebete nicht so geschliffen klingen wie die der anderen Frauen. Sie war erschüttert, dass ihr Sohn, der einmal sein Leben Gott übergeben hatte, depressiv war, übermäßig trank und sich gegen Gott auflehnte. Wie konnte jemand mit einem solchen Kind zusammen mit anderen beten, deren Leben viel … geistlicher war?

      Verzweifelt wegen ihres Sohns, der immer tiefer in die Auflehnung und die Depression versank, dachte sie, dass sie in eine Gebetsgruppe Moms in Prayer gehen müsste. Wenn sie nur den Mut finden würde, tatsächlich zu einem Treffen zu gehen und zu beten …

      Eines Tages, als Kellie im Gesundheitszentrum von Poway, Kalifornien, wo sie arbeitete, Telefondienst hatte, antwortete eine Anruferin auf Kellies Begrüßung: »Hier ist Fern Nichols.«

      »Mein Herz hämmerte, als ich das hörte«, erinnert sich Kellie. »Ich wusste, dass Gott mich zu Moms in Prayer drängte.« Doch sie war noch von Furcht überwältigt. Sie schluckte und stieß hervor: »Ich weiß, Sie sind die Vorsitzende von Moms in Prayer.«

      Ihrem Bericht zufolge habe ich geantwortet: »Oh, haben Sie Kinder?«

      Später erzählte mir Kellie, dass sie sich nicht sicher war, ob sie gestehen sollte, dass sie ein Kind mit Schwierigkeiten hatte. Deshalb antwortete sie: »Ja, unsere Tochter, die im ersten Semester studiert, ist entschiedene


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