Auf Entdeckungslaufreise. Hannes Kerfack
auf Erfüllung: Kann, muss oder soll ich beten? Diese Frage möchte die Antwort des offenen Gebetes beantworten. Zwischen der Gebetstheorie und praktischer Beispiele befinden sich die weißen Seiten der Offenheit, auf denen man das Buch nach der Inspiration mit eigenen Gebeten weiterschreiben kann, z.B. in einer Laufpause, wo Zeit für ein Sitzen auf einer Bank im Wald, in der Stadt und so weiter bleibt, um einen Laufmehrwert zu haben. Das Buch wird mit den Hausgottesdienstentwürfen zusammen veröffentlicht und bietet auch in diese praktisch-theologische Praxis eine Einführung. Die Polis war im antiken Griechenland ein autonomer Stadtstaat mit einem Stadtgebiet und einem umliegenden Land, ähnlich wie die Städte Bremen, Hamburg oder Berlin. Beispiele für antike Städte sind Athen oder Sparta. Doch hier geht es mehr um die Stadt als Werkstadt mit verschiedenen Ebenen und Gebäuden, die systematisch und gemeinsam zusammenarbeiten. Hier auf der Website ist sie eher ein imaginäres Gebilde. Sobald du die Website als Läufer betrittst, bist du in der Stadt und kannst einen Besinnungshalt einlegen. Der Umgang mit Fremden war auch in der Antike wichtig. Der Fremde war zugleich ein Gast (griech. xenos), den man in sein Haus einlud, was zum guten Umgangston gehörte. Weitere Grundkonzepte: In der digitalen Kirche erstelle ich Musik- und Hördateien für verschiedene Gottesdienstformen, Andachten und Kasualien, wie z.B. Konfirmation oder Taufe. Diese können auf die Lauftour mitgenommen werden, um sie bei einem Besinnungshalt für sich abzuspielen. Daneben besteht sicher auch die Möglichkeit, dass ich öffentlich als weltlicher Redner oder Prediger bei einer Veranstaltung auftreten kann, Hochzeiten, Beerdigungen, wenn das gewünscht wird. Da bin ich offen, auch für neue Methoden, z.B. Laufschuhe als Erinnerungsstücke am Grab eines Läufers, der seine Identität behalten möchte, auch über den Regenbogen hinweg. Oder wenn jemand eine Andacht oder Predigt zu einem Thema oder bestimmten Tag geschrieben haben möchte, ist das auch möglich. Im Film- und Musikstudio erstelle ich kurze Filme und Musiktitel zu verschiedenen Themen und das literarische Teezimmer, das zugleich ein Parlament und eine Teeküche ist, wo Entscheidungen für die Website getroffen werden oder Teerezepte erstellt werden.
Der neue Fokus im Jahr 2020
Ein neues Jahr hat begonnen. Der Literathon geht in das zweite Jahr. Herzlichen Glückwunsch dazu! Daher habe ich mich dazu entschlossen, sein Konzept und die Angebote zu fokussieren und zu aktualisieren.
1. Der Kern - Der Dialog zwischen Theologie und Philosophie in Form des literarischen Teezimmers und der digitalen Kirche und zwischen Christen und Nicht-Christen
In erster Linie ist der Literathon ein Diskussionsforum (wie im antiken Griechenland auf der agora, dem zentralen Marktplatz einer Stadt beziehungsweise polis, zu dem und zu der alle Straßen hin führen) über philosophische Allerweltsthemen und eine Art „Ruhepol“ durch wöchentliche Andachten und christliche Angebote. Ich bin nicht nur Theologe, sondern auch Ethiker und daran interessiert, solche Themen plausibel und anschaulich zu gestalten und an „weltlichen“ Themen interessiert, in einer Zeit, in der Kirche und Religion (vermeintlich) durch die Säkularisierung und die Pluralisierung der Gesellschaft und ihrer Angebote an Bedeutung verlieren. Allein bin ich auf dem Markt der „religiösen Angebote". Ich versuche durch eine Verbindung etwas Neues zu schaffen.
2. Mehr Plausibilität und Einfachheit
Schon allein, dass ich den Text hier größer schreibe, bedeutet, dass es mir um mehr Anschaulichkeit geht. Lange Texte und „Blablas“ sprechen nur wenige Leute an. Kurze Sätze. Keine langen, abstrakten Schachtelsätze mehr. Anschauliche Bilder. Wenige Fremdwörter, außer wenn sie genau erklärt werden. Das ist auch bei der Gestaltung von Predigten für eine Hörergemeinde sehr wichtig.
3. Kostenlose Angebote
Außer den E-Books und den Schreibhilfen, werden sämtliche Angebote kostenlos sein. Die digitale Kirche und das literarische Teezimmer haben immer eine Laufzeit von 10-15 Minuten, da auch in der Praktischen Theologie die „Hörfähigkeit“ beziehungsweise die Zeit, in der ein Mensch (einer Predigt) konzentriert zuhören kann, nicht länger ist. Das war vor 50 bis 100 Jahren noch anders. Da konnten Predigten auch schon mal über eine Stunde dauern, da ein Pfarrer nicht nur ein Prediger war, sondern auch eine Art „Professor“ und Lehrer. Ein Pfarrer trug auch (immer) einen Doktortitel, sodass Vorlesungspult und Kanzel eine Einheit bildeten.
4. Mehr Sport
Der Laufsport, das Wandern, das Flanieren werden dann als System zusammen mit dem literarischen Teezimmer und der digitalen Kirche aktiv. Laufen befreit den Geist, fördert den Ideenreichtum, genauso wie die frische Luft für den Kopf draußen. Kern sind die so genannten Besinnungshalte während der Touren, eben wie das Logo auf der Oberseite der Webseite, die immer präsent ist.
5. Ausbau der Kreativwerksta(d)tt
Wichtig ist auch die Einbindung dieser Konzepte in ein Gesamtkonzept, als eine Art „Über-Sein", in Form der Kreativwerksta(d)tt „PoliS", in der alle diese Konzepte zusammenarbeiten, eben wie in einer Stadt, besonders die Polis im antiken Griechenland. Alle Artikel werden kontinuierlich weiterentwickelt. Doch eine Länge von einer oder zwei A4-Seiten sollten sie nicht überschreiten (Stichwort: Einfachheit). Ein Ziel von mir ist es zu vermitteln, dass jeder Mensch einen Preis oder eine Urkunde verdienen kann. Das ist nicht abhängig von berühmten Oskar-Verleihungen, Weltmeisterschaften oder anderen Wettbewerben, die aber nicht unbedingt auch nicht schlecht sind. Aber wichtig ist das Selbstbewusstsein und seine Stärkung und das jeder ein Gewinner sein kann. Es ist auch nicht das Privileg von Marathon-Weltmeistern und co. Klar, man „giftet“ dabei auch an. Das Schlimmste war einmal, dass man mir Respektlosigkeit vorwarf, obwohl ich nur helfen wollte und mich dafür auch bedankte. Ich plane jetzt mehr Konsequenz ein. Es soll jede Woche ein Teezimmer, eine Andacht und einen Artikel geben. Das klingt nach viel Arbeit, aber eine Routine ist auch im Arbeitsalltag wichtig. Und mir gelingt das immer noch nicht so ganz beziehungsweise gar nicht. Es ist auch nicht immer so leicht, Ideen für Teezimmer zu finden. Drei ist auch eine magische Zahl und sinnvoll. Ich versuche auch dreimal die Woche Sport zu treiben, mindestens eine halbe Stunde oder 10000 Schritte pro Tag. Das ist mein Ziel und Ziele sind auch immer wichtig. Die jeweiligen Videos dauern aber nur 10-15 Minuten, ganz im Sinne der „Hördauerfähigkeit“ von Zuschauern. Das soll kein Vorwurf sein, dass man nicht so lange zuhören kann, aber in der Mehrheit ist die Kommunikationsforschung der Meinung, dass die Hördauerfähigkeit in den letzten Jahrzehnten nachgelassen hat. Dieses wurde von der praktischen Theologie bzw. ihrem Teilgebiet, der Homiletik, der Lehre von der Predigt, bestätigt. Ein Grundsatz dieser Lehre ist die Schaffung und Produktion von „guten“ Predigten. Zeit und Dauer ist dabei ein Aspekt, aber auch z.B. Satzlänge. Ein weiterer Punkt, der auch das neue Jahr 2020 betrifft ist: Die Kreativwerkstadt ist für alle geöffnet. Es gibt keine Klassengesellschaft. Es gibt keine Ernährungsklassen usw. Wer mir etwas anbietet, das nehme ich auch meist an, so lange es mir selbst nicht schadet, ganz im Sinne des Freiheitsverständnisses im Deutschen Grundgesetz z.B., zwischen positiver und negativer Freiheit. Jeder kann seine Freiheit nutzen, solange er dem Anderen nicht schadet oder zu einer Handlung zwingt. Was die weitere Entwicklung des Literathons für das Jahr 2020 angeht, ist zunächst einmal eine „Sortierung“ entscheidend. Jeder Blog-Eintrag wird mit der jeweiligen „Werkstadt“ in der Kreativstadt verbunden und verlinkt, z.B. wurde die Erinnerung des Literathons auf der Seite des Parlaments der PoliS verlinkt, um einen Schnellzugriff zu ermöglichen.
Das pädagogische und theologische Konzept
Mein pädagogisches Handeln im Umgang mit anderen Menschen stützt sich im Grunde auf diese Prinzipien, die Ausdruck in der digitalen Kirche, dem literarischen Teezimmer und den Webinaren finden und im Unterricht.
1. Didaktische Gleichheit beziehungsweise didaktisches Gleichgewicht (nach Wolfgang Klafki)
Das ist sicher das wichtigste Konzept, an dem sich alles orientiert. Ich gehe davon, dass jeder Mensch dieselben Fähigkeiten beziehungsweise dieselben Anlagen hat, ein individuelles Talent zu entwickeln. Zwar hat nicht jeder dieselben Talente, aber eben eins oder mehrere, die ihn besonders machen.
Diese zu wecken und dazu zu ermutigen, ist eine Hauptaufgabe des Literathons. Gleichzeitig soll sich diese auch manifestieren (z.B. in Form eines selbstgeschriebenen Buches, das im Selbstverlag erscheinen kann), um die Pluralität und Vielfältigkeit der Gesellschaft individuell zu erweitern.