STARS AND STRIPES (Black Stiletto 3). Raymond Benson

STARS AND STRIPES (Black Stiletto 3) - Raymond Benson


Скачать книгу
23| Judys Tagebuch 1960

       24| Martin

       25| Judys Tagebuch 1960

       26| Judys Tagebuch 1960

       27| Judys Tagebuch 1960

       28| Judys Tagebuch 1960

       29| Maggie

       30| Judys Tagebuch 1960

       31| Judys Tagebuch 1960

       32| Judys Tagebuch 1960

       33| Martin

       34| Judys Tagebuch 1960

       35| Judys Tagebuch 1960

       36| Martin

       37| Judys Tagebuch 1960

       38| Judys Tagebuch 1960

       39| Maggie

       40| Judys Tagebuch 1960

       41| Judys Tagebuch 1960

       42| Martin

       43| Judys Tagebuch 1960

       44| Martin

       45| Judys Tagebuch 1960

       Über den Autor

      1| Martin

       Heute

      Ich hatte solche Angst, dass ich mir beinahe in die Hose gemacht hätte.

      Es war spät in der Nacht. Die Stadthäuser und hohen Apartmentgebäude wirkten auf unheilvolle Art und Weise verlassen. Der Gehsteig lag im Dunkeln und war ungewöhnlich menschenleer. Keine der Straßenlampen funktionierte. Noch seltsamer war der fehlende Straßenverkehr. Auf New Yorks Straßen und Avenues herrschte immer Verkehr, auch zu so später Stunde. Ich hatte keine Ahnung, woher ich wusste, dass ich mich in Manhattan befand. Ich kannte die Stadt nicht besonders gut. Ich war nur ein paarmal da gewesen und fühlte mich immer unwohl dort. Ich wusste einfach, dass es Manhattan sein musste, aber alles kam mir ganz anders vor.

      Ich lief mit schnellem Schritt. Stadtaufwärts, wie ich glaubte. Nach Norden. Die Third Avenue entlang. Oder war es die Second? Eigentlich hätten sie an den Kreuzungen nummeriert sein müssen, aber ich konnte sie nicht lesen. Es schien, als wären sie in einer mir fremden Sprache geschrieben.

      Außerdem war es still und kalt. Die Stille war zermürbend. Normalerweise war die Stadt eine Maschine, die konstant Lärm verursachte, auch nachts, wenn die meisten Seelen sicher in ihren Betten schlummerten und von angenehmeren Dingen träumten. Die Kälte ließ mich frösteln und ich hätte schwören können, dass ich einen eisigen Atem in meinem Genick spürte. Doch als ich mich umdrehte, war da natürlich nichts.

       Und doch konnte ich sie spüren. Sie war ganz in der Nähe.

      Ein fast unerträglicher Drang wuchs in mir heran. Ich wollte ihren wahren Namen in das Nichts um mich herum hinausschreien. Ich konnte ihn nicht länger in mir halten. Dieses Juwel des Wissens war zu einer Last geworden, die sich in meiner Brust als klumpige Masse materialisiert hatte. Es war ein Krebsgeschwür, welches mich sicher umbringen würde, wenn ich es nicht bald herausließ. Und doch konnte ich es nicht tun. Wenn ich versuchte, ihren Namen laut auszusprechen, geschah nichts. Meine Kehle schnürte sich zu und es klang, als würden Fingernägel über eine Tafel kratzen.

      Ich hastete weiter die geisterhafte Avenue entlang. Die Häuser hielten selbst das wenige Licht fern, das der sternenklare Nachthimmel zu spenden vermochte. Hin und wieder glaubte ich graue Schemen in der Schwärze ausmachen zu können, aber ich glaubte auch, dass mir meine Augen nur einen Streich spielten. Oder doch nicht? Ich wusste es nicht genau und das alarmierte mich noch mehr.

       Sie war hinter mir her. Sie würde mich fangen.

      Das durfte ich nicht zulassen. Ihre Klinge war scharf und tödlich. Ein schneller Schnitt über meine Kehle und es wäre um mich geschehen. Oder sie würde einen ihrer ausgefallenen Karate-Tricks anwenden und mir mit einem Tritt das Brustbein brechen. Das würde meine Lunge durchbohren und ich würde ersticken. Oder sie würde mich an einem der Laternenmasten aufhängen, mit dem Seil, welches sie zusammengerollt an ihrem Gürtel trug.

      Aber am meisten fürchtete ich mich vor ihren Augen.

      Ich stellte mir vor, was passieren würde, wenn ich ihr von Angesicht zu Angesicht gegenübertrat. Es war immer das Gleiche. Aus den Löchern in ihrer schwarzen Maske würde heiße Glut aufleuchten. Ihr Blick würde mich durchbohren und so würde es sich auch anfühlen. Panik würde mich ergreifen, und wenn das erst passierte, würde es zu spät sein. Ich würde die Kontrolle verlieren. Schreien. Davonlaufen. Mich blindlings in den schemenhaften Straßen verlieren, die sich als Sackgassen entpuppen würden.

      Dann, wenn ich erst einmal in der Falle saß, würde sie zuschlagen.

      Und genau das geschah auch, als ich mich nach links wandte und versuchte, die Avenue zu überqueren. Während ich vorwärts eilte, materialisierten urplötzlich ihre Augen in der Dunkelheit. Sie blieben bei mir, schwebten neben mir her, während ich über die Straße lief. Ich spürte, wie die Angst in mir hochkochte und das Herz in meiner Brust zu hämmern begann.

       Nein!

      Spontan bog ich nach rechts in eine düstere Straße ein und rannte los. Hatte ich geschrien? Gut möglich. Ich war nicht sicher. Natürlich fühlten sich meine Beine so schwer wie Blei an. Ich konnte nicht schnell rennen. Es war schmerzhaft, überhaupt einen Fuß vor den anderen zu setzen. Es war eine Qual. Alles um mich herum verlangsamte sich. Die Schwärze zog sich um mich zusammen und erzeugte einen Tunnel der Blindheit, durch den ich mich hindurchtasten musste. Und dann, so wie ich es befürchtet hatte, stieß ich auf eine Ziegelwand.

      Sackgasse. Letzter Halt. Das Ende.

      Wohlwissend, was nun folgen würde, begann ich zu zittern und wie ein Feigling zu wimmern. Die Verzweiflung war unerträglich. Doch mir blieb nichts anderes übrig, als mich umzudrehen und sie anzusehen. Das war der einzige Weg, wie ich diesem Albtraum entkommen konnte.

      Und was, wenn es nicht funktionierte? Was, wenn es dieses Mal echt wahr? Was, wenn sie mich dieses Mal wirklich


Скачать книгу