Stumbling Into Love. Aurora Rose Reynolds

Stumbling Into Love - Aurora Rose Reynolds


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entsetzt.

      Meine Mundwinkel zucken, dann muss ich lachen. »Ja.«

      »Was für ein Idiot.« Wesley schüttelt den Kopf und lässt seinen Blick über meinen Körper wandern. Dann nimmt er einen Schluck von seinem Bier, und mein Magen beginnt erneut, vor Aufregung zu flattern.

      »Warum bist du hier?«, frage ich nach einem Moment, da ich die Stille füllen muss, die zwischen uns entstanden ist.

      »Ich brauchte ein Bier.« Er nickt der Flasche in seiner Hand zu. »Es war ein langer Tag.«

      »Arbeit?«, hake ich nach.

      Er nickt und seine Augen füllen sich mit etwas, das ich nicht entziffern kann, mir aber zugleich nicht gefällt. Es macht mich unruhig und weckt in mir das Bedürfnis, ihn zu beschützen.

      »Tut mir leid«, sage ich leise und bekämpfe den Drang, ihn zu berühren.

      »Nein, das muss es nicht. Ich trinke ein kaltes Bier und unterhalte mich mit einer schönen Frau. Mein Tag wird gerade um einiges besser.«

      Das Wort schön verursacht mir ein wenig Schuldgefühle. Er hat keine Ahnung, dass die Frau neben ihm nicht die ist, für die er sie hält. Üblicherweise sehe ich nicht so aus und trinke auch keine Martinis. Er hat keinen Schimmer, dass ich lieber Bier trinke und niemals Make-up trage, es sei denn, ich muss. Selbst die Klamotten gehören nicht mir. Es sind Libbys. Mein Schrank besteht hauptsächlich aus T-Shirts und Jeans. Ich möchte ihm all das erzählen, tue es aber nicht. Stattdessen entscheide ich mich, noch eine Weile vorzugeben, jemand anderes zu sein, eine Frau, an der ein Mann wie Wesley interessiert wäre.

      Zwei Stunden später, als ich neben Wesley auf den Rücksitz eines Taxis rutsche, frage ich mich, was zum Teufel ich hier eigentlich mache.

      Ich hatte bisher nur zwei Liebhaber in meinem Leben – beides langjährige Freunde, mit denen ich erst Monate nach Beginn der Beziehung geschlafen habe. One-Night-Stands sind nicht mein Ding. Zumindest hatte ich noch nie einen. Als Wesley mich jedoch fragte, ob ich mit ihm die Bar verlassen möchte, stimmte ich zu. Etwas in mir wusste sofort, dass ich es für den Rest meines Lebens bereuen würde, würde ich mich anders entscheiden.

      Die Tür schlägt zu und ich höre, wie Wesley dem Fahrer seine Adresse nennt. Plötzlich bin ich mir meiner Entscheidung nicht mehr sicher.

      »Hey.« Seine Stimme gleitet über mich hinweg, während er seine Hand mein Bein entlang nach oben bewegt, bis zu der Stelle, an der sich meine Oberschenkel berühren. Mein Puls beschleunigt sich und glühend heißes Verlangen schießt durch mich hindurch. Die gleiche Lust, die ich den ganzen Abend über bereits gespürt habe. Als sich unsere Blicke treffen, erkenne ich, dass dieselbe Lust in seinen Augen lodert. Ich befeuchte meine plötzlich trockenen Lippen und lenke damit seinen Blick auf meinen Mund. Keuchend stoße ich die Luft aus, als er sich vorbeugt.

      Die erste Berührung unserer Lippen ist sanft und forschend – ein Vorgeschmack auf das, was kommen wird. Ich lecke über seine Unterlippe und spüre, wie seine Brust an meiner vibriert. Ich wimmere, als er den Kuss vertieft und seine Zunge in meinen Mund schiebt, um mit meiner zu spielen. Zugleich greift er in mein Haar und packt meinen Hinterkopf, was einen Blitz des Verlangens durch meinen Körper jagt.

      Keuchend ziehe ich mich zurück, als das Taxi zum Stillstand kommt und Wesley den Fahrer bezahlt. Er reicht mir seine Hand, und ich erlaube ihm, mir beim Aussteigen behilflich zu sein. Nachdem er die Tür des Wagens zugeworfen hat, gehen wir Hand in Hand den Bürgersteig hinunter zu einer Treppe, die zur untersten Ebene eines Stadthauses führt.

      Wesley schließt die Tür auf und überlässt mir den Vortritt. »Bist du dir sicher?«, fragt er, nachdem er mich an der Taille aufgehalten und an sich gezogen hat. Er ist meinem Gesicht ganz nah. So nah, dass ich seinen warmen Atem spüre, der meine Lippen streift.

      Mein bereits donnernder Puls beschleunigt sich abermals. »Ja«, flüstere ich, ohne über meine Antwort nachdenken zu müssen. Ich hebe meine zitternden Hände und fahre mit den Fingern durch sein Haar. Es ist genauso weich und dicht, wie ich es mir vorgestellt habe. Dann ziehe ich ihn zu mir.

      »Fuck«, stöhnt er und erobert meine Lippen in einem Kuss, während seine Hände meinen Rücken hinunter zu meinem Po gleiten. Er packt zu und hebt mich hoch, als würde ich überhaupt nichts wiegen. Ich schlinge meine Beine um seine Hüften und stöhne in seinen Mund. Er bugsiert uns in sein Zimmer und tritt die Tür hinter uns zu.

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      Als ich blinzelnd meine Augen aufmache, begrüßt mich das Licht des frühen Morgens durch die teilweise geöffneten Jalousien neben dem Bett. Mir ist sofort klar, dass ich nicht zu Hause bin. Dann nehme ich das schwere Gewicht von Wesleys Arm über meiner nackten Taille wahr. Ich atme leise ein und stoße langsam den Atem wieder aus, während ich mich umsehe. Das Zimmer ist klein – gerade groß genug für das Queensize-Bett, auf dem ich liege, und der Kommode in der Ecke. Es gibt keine Vorhänge vor den Fenstern oder Bilder an den Wänden, die mir etwas über den Mann verraten, mit dem ich die Nacht verbracht habe. Der Mann, der mich die ganze Nacht gehalten hat, der Mann, der noch immer eng an mich geschmiegt neben mir liegt.

      Besorgt kaue ich auf meiner Unterlippe herum und überlege, was ich jetzt, wo ich wach bin, tun soll. Die Vorstellung, Wesley beim Aufwachen gegenübertreten zu müssen, lässt Panik in meinem Inneren hochkochen. Aus Gesprächen mit Freunden weiß ich, dass der Morgen danach für beide Seiten immer unangenehm ist, und ich möchte uns diese Erfahrung ersparen. Daher denke ich, dass es besser ist, wenn ich jetzt gehe, also winde ich mich vorsichtig aus seinen Armen. Was sich allerdings als nicht so einfach herausstellt, da sein Griff um mich immer fester zu werden scheint, je mehr ich mich daraus befreien will. Schließlich schaffe ich es aber doch und stehe leise auf. Dann suche ich in den über den Boden verstreuten Klamotten nach meinen Sachen, bis ich fündig werde. Sobald ich sie aufgehoben habe, gehe ich zur Schlafzimmertür. Mit der Hand am Türknauf halte ich noch einmal inne und schaue zurück zum Bett. Ich lasse meinen Blick über Wesleys dunkles Haar, sein im Schlaf entspanntes Gesicht und seinen großen, starken Körper wandern, und ein unangenehmes Gefühl rumort plötzlich in meinem Magen. Es ist, als würde mir meine Seele sagen, dass ich eine Idiotin bin, weil ich einfach abhaue, ohne herauszufinden, was passieren wird, wenn ich bleibe.

      Ich schüttle diese Emotion ab, öffne vorsichtig die Tür und trete hinaus in sein Wohnzimmer Schrägstrich seine Küche. Dort ziehe ich mich schnellstmöglich an, ehe ich mir meine Tasche über die Schulter werfe. Ich knabbere an meiner Unterlippe herum und frage mich, ob ich ihm eine Nachricht hinterlassen soll. Angesichts der Lächerlichkeit dieses Gedankens schließe ich für einen Moment die Augen. Was würde ich überhaupt schreiben? Danke für die letzte Nacht? Es hat Spaß gemacht? Ja, wir hatten Spaß, aber Wesley hatte mit der Mackenzie Spaß, die sich sexy kleidet, Make-up trägt und Martinis trinkt. Er war nicht mit meinem wahren Ich zusammen. Mit dem Wildfang Mac, die lieber ein Bier trinkt als Martinis und immer mit Jungs rumhängt.

      Meine Augen brennen schmerzhaft bei dieser Erkenntnis. Ich mag Wesley, aber er hat keine Ahnung, wer ich wirklich bin. Ich bezweifle, dass er die echte Mac mögen würde.

      Als ich seine Wohnung verlasse, halte ich oben an der Treppe auf dem Bürgersteig inne und schaue in beide Richtungen. Ich bin nicht weit von der U-Bahn entfernt, also mache ich mich auf den Weg zur Station am Ende des Blocks, statt mir ein Taxi zu rufen, wie ich es ursprünglich geplant hatte. Ich swipe mit meiner MetroCard über den Scanner und gehe die Treppe hinunter zum nahezu menschenleeren Bahnsteig.

      Da es Samstag ist, kann es eine Weile dauern, bis meine Bahn kommt. Ich setze mich auf eine der Bänke an der Wand und stöbere in meiner Tasche nach meinem Handy, finde es aber nicht. Die Zähne zusammenbeißend schließe ich die Augen.

      Bei Wesley hatte ich mein Handy definitiv noch, weil ich Libby eine Textnachricht geschickt habe, um sie wissen zu lassen, dass sie sich keine Sorgen um mich machen soll. Ich habe diese Nachricht in Wesleys Bett getippt, während er versucht hat, mich mit Mund und Händen abzulenken, was ihm zwei Sekunden, nachdem ich auf Senden gedrückt hatte, auch gelang.


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