Auf keinen Fall wir. Iris W. Maron

Auf keinen Fall wir - Iris W. Maron


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      Deutsche Erstausgabe (ePub) September 2020

      © 2020 by Iris W. Maron

      Verlagsrechte © 2020 by Cursed Verlag

      Inh. Julia Schwenk, Taufkirchen

      Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

      des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

      durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

      Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

      Genehmigung des Verlages.

      Bildrechte Umschlagillustration

      vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock

      Satz & Layout: Cursed Verlag

      Covergestaltung: Hannelore Nistor

      Druckerei: CPI Deutschland

      Lektorat: Jannika Waitl

      ISBN-13: 978-3-95823-840-4

      Besuchen Sie uns im Internet:

      www.cursed-verlag.de

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      Liebe Lesende,

      vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die Autorin des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.

      Vielen Dank!

      Euer Cursed-Team

      Klappentext:

      Für David kommt mehr als Sex nicht infrage. Schlimm genug, dass ihm Sven, sein letzter One-Night-Stand, nicht mehr aus dem Kopf geht. Noch schlimmer ist, dass Sven plötzlich in einem Seminar sitzt, das David an der Uni hält. Mit der Zeit wird eins immer deutlicher: Die Anziehung zwischen den beiden ist alles andere als verschwunden.

      Doch eine Annäherung scheint unmöglich – als Student ist Sven tabu für David, der sich ohnehin nicht vorstellen kann, je eine Beziehung zu führen. Findet die Liebe dennoch einen Weg, die beiden zusammenzubringen?

      Kapitel 1

      »Wer willst du heute sein?«

      Fragend sieht Thomas mich an. Er ist mein ältester und engster Freund. Manchmal schlafen wir miteinander. Meistens aber jagen wir gemeinsam. So auch heute.

      »Wer willst du denn heute sein?«, gebe ich die Frage zurück.

      »Ich hätte Lust auf Flugbegleiter.«

      Irritiert ziehe ich eine Augenbraue hoch. »Wenn du die Wahl hast, willst du Stewardess sein?!«

      Thomas grinst süffisant. »In dem Flieger, mit dem ich letztens geflogen bin, war ein echt süßer Flugbegleiter. Wir hatten viel Spaß miteinander.«

      »Na, meinetwegen. Dann bin ich dein Pilot.«

      »Typisch«, befindet Thomas und verdreht die Augen. »Immer eins draufsetzen.«

      Ich zucke nur mit den Schultern. »Eben. Ich bin echt nicht der Typ für Bodenpersonal und schon gar nicht der für irgendwelchen Service. Also bin ich heute Pilot und heiße Stefan.«

      »Wenn es sein muss. Ich bin heute Raoul.«

      Wir machen das nicht immer, aber immer wieder: Wenn wir ausgehen, überlegen wir uns manchmal alternative Identitäten. Das macht es einfacher, die Typen, die wir aufreißen, wieder loszuwerden. Und es macht ganz einfach Spaß, für einen Abend in eine andere Rolle zu schlüpfen.

      »Alles klar«, sage ich also und wühle weiter in meiner Reisetasche nach dem passenden Shirt. Als ich es gefunden habe, gehe ich noch mal ins Badezimmer. Meine Frisur muss noch optimiert werden. Ich bin da etwas pingelig. Und die Kontaktlinsen muss ich auch noch einsetzen. Für die Arbeit ist meine hippe Nerd-Brille ja perfekt, aber nicht, wenn mir nach Party ist. Heute ist mir definitiv nach Party.

      Es dauert eine Weile, bis ich wieder aus dem Badezimmer komme. Trotzdem kann ich mir nicht verkneifen, Thomas zu erklären, dass er sich beeilen soll mit dem Aufhübschen, weil ich endlich losgehen will. Als Reaktion verdreht er schon wieder die Augen und zeigt mir den Mittelfinger.

      Die Zeit, die er noch benötigt, nutze ich dafür, meinen Gin Tonic auszutrinken und mich anschließend im Ganzkörperspiegel im Vorzimmer zu betrachten. Ich muss sagen, ich bin zufrieden. Die Frisur sitzt perfekt, Hose und Shirt sowieso. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Thomas im Badezimmer fertig ist. Er hat sich gegen den Türstock gelehnt und betrachtet mich genüsslich.

      »Scheiße, David, du siehst mal wieder echt scharf aus.«

      Wo er recht hat, hat er recht. Ich grinse mein Spiegelbild ein letztes Mal zufrieden an, dann wende ich mich Thomas zu.

      »Du siehst natürlich auch nicht schlecht aus«, befinde ich. Eine gewaltige Untertreibung. Aber das weiß Thomas. Sein Ego kommt fast an meines ran. »Können wir endlich los?«

      »Ich warte nur darauf, dass du dich von deinem Spiegelbild löst.«

      Lachend packe ich meine Jacke und verlasse mit Thomas dessen Wohnung.

      »Du wirst heute übrigens auswärts pennen müssen, mein Schatz. Ich habe null Bock, in der Nacht quer durch die Stadt zu marschieren, um mein Gepäck zu holen. Mein Zug geht morgen beschissen früh«, erkläre ich ihm.

      Thomas grinst nur und salutiert. »War ja klar. Dann wirf mir deinen Schlüssel morgen, wenn du gehst, einfach in den Briefkasten.«

      Vermutlich hat er echt nichts anderes erwartet, als dass ich heute seine Wohnung – und vor allem sein Schlafzimmer – für mich beanspruche. Er kennt mich eben.

      Wenig später erreichen wir das Szenario, den Club, den wir für heute ausgesucht haben. Das Nachtleben in Köln ist echt was anderes als das in dem Provinznest, wo ich seit zwei Jahren lebe. Dort gibt es keinen einzigen Schwulenklub, nur ab und an mal entsprechende Partys in einer der lokalen Discos. Hier in Köln hingegen hat man die freie Auswahl.

      Das Szenario ist ein großer und sehr beliebter Club. Wir müssen dementsprechend lange Schlange stehen, bevor wir hineinkönnen. Schlange stehen bedeutet auch: sehen und gesehen werden – und hier gibt es immer etwas zu sehen. Wir schäkern ein wenig mit zwei Twinks, die vor uns anstehen und deren Outfits mich beinahe blenden. Sobald wir die Tür passiert haben, verlieren wir sie aber aus den Augen. Macht nichts, mir ist heute ohnehin nicht nach einem Twink.

      Der Club ist schon gut besucht, wie ich feststelle, nachdem wir unsere Jacken an der Garderobe abgegeben haben. Wummernde Bässe begrüßen uns, zusammen mit flirrendem Stroboskoplicht und dem Geruch nach Männern und Schweiß und einer geilen Party. Wie immer fällt mein Blick als Erstes auf die Tanzfläche, wo sich zahlreiche Feierwütige tummeln, einige von ihnen schon in unterschiedlichen Stadien der Beinahe-Nacktheit. Auf den ersten Blick sticht mir aber noch niemand besonders ins Auge. Man muss es ja aber auch nicht übereilen.

      Zunächst gehen Thomas und ich zur Bar. Wie überall herrscht auch hier ziemliches Gedränge. Mit einer Mischung aus Ellbogentechnik und strahlendem Lächeln bahne ich mir meinen Weg nach vorne. Die Aufmerksamkeit des Barkeepers habe ich schnell für mich. Ich ordere zwei Bier, die ich gleich darauf in Empfang nehmen kann.

      Mit unseren Flaschen in der Hand lehnen Thomas und ich uns dann gegen die Theke und sehen uns ein wenig um.

      »Hast du schon wen erspäht?«, fragt Thomas.

      »Nein.«

      »Der da hinten ist doch süß.«

      »Zu fett.«

      »Der ist doch nicht fett!«

      Ich


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