Natürlich gesund. Dr. Deva Khalsa
Bakterien eingesetzt hatte, um L-Tryptophan herzustellen.
Nach dem Prozess aller Sammelklagen wurden den Opfern mehr als zwei Milliarden Dollar Entschädigung gezahlt. Aber die Presseberichterstattung über dieses Ereignis nannte niemals den wahren Grund dafür, dass das Leben unschuldiger Menschen zerstört wurde. Stattdessen wurden Nahrungsergänzungsmittel als gefährlich und unzuverlässig dargestellt. Die Presse hat die Öffentlichkeit nie darüber informiert, dass der wahre Grund der Einsatz von GM-Bakterien war, um dieses spezielle Produkt herzustellen. Jedes einzelne L-Tryptophan-Präparat wurde aus den Regalen entfernt und dieses Nahrungsergänzungsmittel war für die Menschen, denen es geholfen hatte, nicht mehr verfügbar.
Es gibt zwei wichtige Lektionen, die wir aus dieser Geschichte lernen können. Erstens: Betrachten Sie jede Nachricht, die sich auf die Umsätze eines prominenten Konzerns auswirken könnten, mit Vorsicht und stellen Sie eigene Recherchen an, um die Wahrheit herauszufinden. Zweitens: Konzerne ohne Moral produzieren „Frankensteinfutter“ und übernehmen keine Verantwortung für dessen Auswirkungen auf das Gleichgewicht der Natur. Man scheint generell nur wenig Vorsicht im Umgang mit gentechnisch veränderten Produkten an den Tag zu legen, obwohl es durchaus Parallelen zu den Erfahrungswerten gibt, die man mit der Einführung neuer Tier- und Pflanzenspezies von einem Land in ein anderes gewonnen hat.
Was ist wirklich in der Packung?
Zurück zum Tierfutter. Im Rahmen der Rückrufaktion von 2007 kündigte ein Hersteller an, vier Futter mit Reisproteinkonzentrat, in dem Melamin nachgewiesen wurde, zurückzuziehen, obwohl das Verpackungsetikett Reis nicht aufgelistet hatte. Hundefutterhersteller sind gesetzlich verpflichtet, auf den Etiketten die Inhaltsstoffe ihres Futters zu deklarieren. Darüber hinaus ändern die meisten Tiernahrungsproduzenten die Anteile einiger Bestandteile von Charge zu Charge. Wenn sie die Rezeptur des Futters ändern, sind sie verpflichtet, diese Änderungen auf aktualisierten Etiketten zu deklarieren.
In Deutschland und der EU gelten sehr strenge Regeln für die Zulassung und Kontrolle nicht nur von Lebensmitteln, sondern auch von Heimtierfutter. Zuständig für die Umsetzung und Kontrolle der EU-Verordnung 2017/625 des Europäischen Par-laments und Rates über die amtlichen Kontrollen und Tätigkeiten zur Gewährleistung der Anwendung des Lebens- und Futtermittelrechts sind die Ministerien für Verbraucherschutz oder Ernährung und Landwirtschaft der einzelnen Bundesländer. Amtliche Kontrollen – auch mittels anonymer Proben – sind auf allen Stufen der Produktion und des Vertriebs möglich. Futtermittelhersteller müssen ein Zulassungsverfahren durchlaufen und sich registrieren, Details finden sich auf der Seite des Deutschen Verbands für Tiernahrung e.V. www.dvtiernahrung.de. So soll sichergestellt werden, dass Lebens- und Futtermittel nicht mit unzulässigen Stoffen oder gar toxischen Substanzen verunreinigt sind. Ein gewisser Grund-Qualitätsstandard ist also gewährleistet, trotzdem unterscheiden sich die einzelnen Futtersorten natürlich je nach ihrer Zusammensetzung in der Qualität. Hier hilft nur aufmerksames Lesen der Deklaration der Inhaltsstoffe auf der Verpackung.
Sollten in der Produktion versehentlich Fehler passiert sein und ein Futter verunreinigt oder verdorben sein, kann man sich auf Webseiten wie z. B. www.produktwarnung.eu über aktuelle Rückrufaktionen informieren.
Einige andere Hersteller waren in der gleichen Lage. Sie zogen Futter wegen Melaminbelasteter Inhaltsstoffe zurück, obwohl diese Zutaten nie auf den Etiketten aufgetaucht waren. Zusammengefasst scheint es, als seien die Bestandteile von Hundefutter nicht korrekt deklariert worden.
In einer früheren Rückrufaktion aus dem Jahr 2004 verursachte Hundefutter, das für Pedigree Pet Foods in Thailand hergestellt wurde, bei Hunderten von Welpen in asiatischen Ländern Nierenversagen, aber es wurde kein toxischer Inhaltsstoff nachgewiesen. Ein weiterer Tierfutterrückruf wurde 2003 durch ein unidentifiziertes Toxin ausgelöst. In diesen war ebenfalls Futter eines Vertragsproduzenten involviert, dessen Etiketten den Packungsinhalt falsch darstellten. Und 1998 erkrankten Haustiere durch Aflatoxin-kontaminiertes Futter. Aflatoxine zählen zu den stärksten Karzinogenen auf diesem Planeten.
Protein ist nicht gleich Protein
Auch wenn zum Beispiel der Proteingehalt eines Futters ordentlich auf dem Etikett angegeben ist – lassen Sie uns den Tatsachen ins Auge sehen: Der deklarierte Proteingehalt ist weit entfernt von der Qualität, dem Nährwert und dem Nutzen für den Körper, den beispielsweise ein Steak, eine Hühnerbrust oder ein Ei hat. Wenn die Produkte einmal verpackt sind, gibt es außerdem keine Möglichkeit mehr, nachzuweisen, ob sie tatsächlich die Inhaltsstoffe enthalten, die auf dem Etikett aufgelistet sind. Sie oder ich können eine großartige Suppe aus Gemüse und alten Lederschuhen kochen und unseren Gästen stolz den Proteingehalt berichten. Wie das Protein in unserer Suppe ist auch das Protein in vielen Hundefuttern von vernachlässigbarem Wert, weil es von schlechter Qualität und nahezu unmöglich zu verdauen oder zu verstoffwechseln ist.
Inhaltsstoffe
Während in den USA auch die Kadaver verendeter, kranker oder gar euthanasierter Tiere im Tierfutter landen dürfen, dürfen in der EU die Fleischanteile in Tierfutter nur von Tieren stammen, die zur Fleischerzeugung geschlachtet werden, also nicht etwa von Katzen oder Hunden, die beim Tierarzt eingeschläfert wurden. Dabei dürfen auch alle Produkte verarbeitet werden, die bei der Verarbeitung der Schlachttiere anfallen und nicht von Menschen verzehrt werden wie z. B. Lunge, Euter, Milz, Ohren, Schnäbel, Sehnen oder Knorpel. Diese werden üblicherweise als „tierische Nebenerzeugnisse“ bezeichnet und können älteren Tieren mit gestörter Nieren- oder Leberfunktion schaden.
Auch die häufig auf Packungen zu findende Formulierung „Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse“ ist schwammig gefasst: sie enthält diverse Nebenprodukte, die bei der Verarbeitung vin pflanzlichen Nahrungsmitteln anfallen, und das kann von Weizenkleie über Grannen bis zu Erdnussschalen alles sein.
Wer es genau wissen und sichergehen möchte, wählt ein Futter, das alle Bestandteile einzeln auflistet (so genannte offene Deklaration – z. B. Mais, Gerste etc.), anstatt sie in einer „geschlossenen Deklaration“ unter „Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse“ zusammenzufassen. Beide Deklarationsformen sind aber für Hundefutter gesetzlich erlaubt. Hinter unklar formulierten Futterbestandteilen können sich schwer verdauliche Stoffe, Zucker und Allergene verbergen.
Der Verbraucher kann etwas bewegen
Die Empörung der Verbraucher und die Arbeit couragierter ganzheitlicher Tierärzte führte zu signifikanten Änderungen der Art und Weise, wie Hundefutter heutzutage hergestellt wird. Sobald die Verbraucher realisierten, dass das üblicherweise eingesetzte Konservierungsmittel Ethoxyquin krebserregend ist und Fortpflanzungsprobleme verursacht, schrieben sie Beschwerden an Hundefutterhersteller und Regierungsvertreter. Als Konsequenz stellten die meisten Futterproduzenten in den frühen 1990er Jahren die Verwendung von Ethoxyquin für Hunde- und Katzenfutter ein. Ein Hersteller von tiermedizinischem Diätfutter fügte später erneut Ethoxyquin seinem Trockenfutter zu, gab aber im Herbst 2008 bekannt, dass er aufgrund von Beschwerden von Konsumenten und Tierärzten erneut darauf verzichtete.
Als Reaktion auf die Forderungen der Verbraucher nach gesundem Hunde- und Katzenfutter wurden viele neue Produktionen für gesünderes Tierfutter gegründet. Tatsächlich begann die Futterindustrie mit einer Selbstregulation, indem sie damit anfing, den Ethoxyquingehalt der Konkurrenzprodukte zu überprüfen und für ihr eigenes Futter damit warb, dass es frei von diesem Konservierungsmittel sei. Bei diesem Selbstregulierungsprozess stellte sich heraus, dass einige Hersteller unwahre Aussagen in ihrer Werbung gemacht hatten, was die Konkurrenzfirmen für die Vermarktung ihrer eigenen Produkte nutzten.
Obwohl man auch heute noch BHT und BHA als chemische Konservierungsmittel für Hundefutter verwendet, werden die meisten heute benutzten Konservierungsmittel nach einer gesünderen Philosophie ausgesucht. Vitamin C und E und Rosmarin werden gemeinhin von vielen Hundefuttermarken gebraucht, um die Haltbarkeit zu erhöhen.
Die Hundefutterkonzerne