Jäger der Finsternis. Rhya Wulf
Inhalt
Die zwei Reiter, ein Mann und eine Frau, kamen nur langsam voran. Der uralte Wald, durch den sich die zwei einsamen Reisenden ihren Weg suchten, war in bodenlose Dunkelheit gehüllt. Wie turmhohe Wände ragten die uralten Bäume empor, ihre hohen Wipfel begannen, sich geräuschlos in einem sanften, warmen Wind zu wiegen. Gleichzeitig hing eine seltsame Stille lauernd und wartend, bleischwer zwischen den Ästen, Sträuchern und Moosen. Beide Reiter hatten genug damit zu tun, die nervös tänzelnden Pferde, die ihre Ohren ängstlich angelegt und die Augen weit aufgerissen hatten, zu beruhigen. Der dicke Nebel, der zwischen den dunklen Bäumen trieb und den zwei Reitern wie ein lebendiges Wesen nachzustellen schien, machte das Vorankommen noch mühsamer.
Und so sahen die zwei Reiter auch nicht die beiden Männer, die ihnen nachdenklich mit ihren Blicken folgten. Einer der Männer hockte auf einem Ast über dem anderen, der an eben diesem Baum lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt. Der Mann auf dem Ast musterte die beiden Reisenden aus blitzenden, blauen Augen. Sein schönes Gesicht wurde von einem Lächeln erhellt. Er trug blaue Beinlinge, geschnürte Sandalen und einen weiten blauen Umhang, der über der Schulter mit einer kunstvoll gearbeiteten goldenen Fibel gehalten wurde. Sein muskulöser Oberkörper war ansonsten unbekleidet, die Oberarme aber waren mit silbernen und goldenen, breiten Armreifen geschmückt, ebenso wie die Handgelenke. Sein Begleiter war in schlichte graue Roben gewandet und im Gegensatz