Im Zentrum der Spirale. Cecille Ravencraft
sie habe die Blumen in Erinnerung an Pete gepflanzt. Stille senkte sich herab. Dann begann Mrs. M. ernst zu sprechen: »Die Spirale ist ein Symbol für ewiges Leben, Tommy. Ich bin sicher, davon hast du schon einmal gehört.«
»Ja, Ma. Ich finde das sehr interessant.« Mr. M. schnaubte verächtlich. Tom musterte ihn etwas erschrocken. Mrs. M. sprach ungerührt weiter:
»Ja, das ist es wirklich. Die Spirale repräsentiert Vermehrung, das heilige Geschlecht, den Lebensspender. Die Spirale selbst ist rund wie die Gebärmutter, welche Leben und Lebenskraft hervorbringt. Die Spirale steht auch für Leben, Tod und Wiedergeburt.« Mr. M. nickte langsam und warf einen gedankenvollen Blick hoch zum Vollmond, der auf sie herab zu scheinen begann.
»Tja«, sagte Mrs. M. mit normaler, munterer Stimme, bevor Thomas irgendetwas sagen konnte. »Wir sollten den Tisch abräumen und wieder reingehen. Es wird langsam spät. Aber zuerst«, sie erhob ihr Glas, »stoßen wir an.« Auch Mr. M. und Thomas hoben ihre Gläser, Tom etwas träger als die beiden.
»Auf Tommy, der heute wiedergeboren wurde. Dies ist ein ganz neues Leben. Prost!« Sie alle leerten ihre Gläser. Thomas musste sich zusammennehmen, um sich nicht zu übergeben. Das Essen war lecker gewesen, aber der Wein hatte einen furchtbaren Nachgeschmack. Irgendwie nach Chemikalien, als wäre Bralocolin darin, und wie Erde, sauer und süßlich zugleich. Thomas war froh, dass der Scheiß jetzt endlich weg war. Den ganzen Abend hatte er nur am Wein genippt, aber jetzt hatte er wohl oder übel zusammen mit dem fröhlichen Paar das Glas leeren müssen.
Wieder einmal wurde Tom von beiden M’s umarmt. Dann zog Mrs. M. fünf Zehndollarnoten aus ihrer Schürze und überreichte sie ihrem Gatten, der sie in seine Hosentasche stopfte. Thomas fragte sich, was das nun wieder zu bedeuten hatte, aber zuckte nur müde mit den Schultern. Alles, was er jetzt noch wollte, war in sein Bett gehen und schlafen.
Die M’s sagten ihm, er könne ruhig sitzen bleiben, und räumten den Tisch selbst ab. »Du hast zu viel gegessen, Tommy.« Thomas nuschelte, dass er gar nicht soviel gegessen habe, es wäre nur, dass ihm schwindelig sei, als habe er zu viel Wein getrunken.
»Na, dann hattest du eben zu viel Wein, Tommy.« Sie nahm den Korb mit den Überresten vom Brot an sich.
»Nein, Ma …«, brachte er noch hervor. Seine Zunge wollte ihm nicht mehr gehorchen. Toms Kopf fiel auf die Seite. Ihm war entsetzlich schwindelig. Die Veranda begann sich langsam um ihn zu drehen wie ein Karussell. Sein Bewusstsein trübte sich mehr und mehr. Dieser verdammte Wein. Thomas verdrehte die Augen, bis er die M’s sehen konnte. Sie lächelten nicht mehr. Sie sahen wie zwei Raubtiere aus, die sich bereit machten, sich auf ihn zu stürzen. Ihre verengten Augen glitzerten bösartig. Mr. M. fletschte die Zähne.
›Wiedergeboren, am Arsch‹, dachte Thomas noch und verlor das Bewusstsein.
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