Arnika - Königin der Heilpflanzen - eBook. Frank Nicholas Meyer

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Dr. Florin Pacurar und dem WWF hat Michael Straub im Apuseni-Gebirge ein Konzept zur nachhaltigen Arnikawildsammlung entwickelt, durch das die Population der Arnika trotz der Sammlung nicht gefährdet wird und auf einigen Wiesen sogar zugenommen hat.

      Seit 2005 betreut Weleda ein Projekt zur nachhaltigen Nutzung von Arnica montana aus Wildsammlung in Rumänien. Wie kam es dazu? Im Jahr 2000 entdeckten Wissenschaftler der Universität Freiburg den enormen Artenreichtum des Apuseni-Gebirges in den Westkarpaten Rumäniens. Von 2004 bis 2007 unterstützte der WWF mit dem Programm der Darwin-Initiative »Konservierung osteuropäischer Heilpflanzen: Arnika in Rumänien« die Region. Im Frühling des Jahres 2005 fand Weleda das Projekt und fördert seitdem die Initiative finanziell und mit Wissenstransfer zum Anbau von Arnika am Wildstandort.

      Aufgrund welcher geologischen und klimatischen Bedingungen gedeiht die Arnika in dieser Region so prächtig? Die geologischen Bedingungen mit den hohen Eisen- und Quarzgehalten, der Höhenlage von 700 bis 1800 Metern, den Bodenverhältnissen mit den niedrigen pH-Werten, dem Klima mit intensivster Sonneneinstrahlung im Sommer und extremer Kälte mit viel Schnee in den harten Wintern bieten ideale Bedingungen für die Ausprägung des arttypischen Charakters der Wildpflanze.

      Warum sind Quarz und Eisen so wichtig für die Arnika? Die Arnika ist eine Pflanze mit einem hohen Bedarf an Kieselsäure und Eisen. Der Kieselsäureprozess ist ein elementarer Gestaltungsprozess, der für robuste Gewebestrukturen sowohl bei der Pflanze als auch beim Menschen verantwortlich ist. Stabile Strukturen braucht die Arnika, um unter den harten Bedingungen des Gebirges überleben zu können. Kiesel festigt, erhält aber gleichzeitig die Biegsamkeit, die vor mechanischen Einwirkungen – zum Beispiel durch Tritte von Tieren oder hohen Schneedruck – schützt. Granit, das Urgestein des Apuseni-Gebirges, enthält sehr viel Kiesel.

      Eisen ist für alle Pflanzen ein lebensnotwendiges Spurenelement und hat einen entscheidenden Einfluss auf ihr Wachstum und die Photosynthese. Bei alkalischen Böden ist die Verfügbarkeit von Eisen deutlich geringer und es kann zu Eisenmangel kommen. Böden auf der Basis von Granit, wie in bestimmten Regionen im Apuseni, sind eher sauer und halten das Eisen für die Arnika verfügbar, sodass keine Mangelerscheinungen auftreten.

      Was hast du am Standort selbst erlebt, als du ihn das erste Mal aufgesucht hast? Die besonderen Gestaltungskräfte dieses Gebirges, die sich aus dem Zusammenwirken von Boden, Klima und Astralität ergeben, können an der Pflanze erfühlt und an der Morphologie erkannt werden.

      Arnikasammlerin im Apuseni-Gebirge.

      Welche Bedeutung für die Arnika haben die im Apuseni-Gebirge ansässigen Kleinbauern und die von ihnen, quasi in Handarbeit, betriebene traditionelle Landwirtschaft? Das Überleben der Pflanze hängt direkt an der extensiven Wiesennutzung der Kleinbauern, welche die Wiesen nach der Arnikablütenernte traditionell zur Gewinnung von Heu abmähen. Werden die Wiesen nicht mehr gemäht, tritt die natürliche Sukzession ein und es wachsen Sträucher wie zum Beispiel Heidelbeere (Vaccinium myrtillus L.), andere Stauden und später auch diverse Laub- und Nadelbäume, sodass die Landschaft für die Arnika verlorengeht, da sie die Konkurrenz um Nähstoffe und Licht nicht verträgt. Die Arnika ist ein eindeutiger Kulturfolger des Menschen. Um sie zu schützen, ist es deshalb erforderlich, den Kleinbauern vor Ort eine langfristige Existenzgrundlage zu sichern.

      Die Kleinbauern im Apuseni sind in einem hohen Grad Selbstversorger auf Grundlage der Haltung weniger Tiere, die sie von den kargen Wiesen ernähren können, und des Anbaus von Gemüse und Salat auf den wenigen ebenen Flächen. Das Gras wird immer noch vorwiegend mit der Sense oder kleinen Balkenmähgeräten geerntet. Die Arnika ist eine sehr sensible Pflanze, deren Rhizom von schweren Traktoren zerstört würde. Der Einsatz von stickstoffhaltigen Kunstdüngern wiederum würde das Wachstum der Gräser so anheizen, dass die Arnika überwachsen würde, die Rosette am Boden nicht mehr ausreichend Licht bekäme und sich nicht mehr mit den notwendigen Nährstoffen versorgen könnte. So erhält diese spezifische, traditionelle und schonende Bewirtschaftung der Wiesen die Arnika am Leben.

      Und die Menschen vor Ort – welchen Nutzen haben sie von dem Arnikaprojekt? Im Apuseni-Gebirge helfen sich Arnika und Menschen gegenseitig. Die Ernte und der Verkauf der Arnika bieten eine zusätzliche Einnahmequelle, wodurch die Bauern einen Anreiz haben, diese Art der extensiven Bewirtschaftung weiter zu erhalten und in den Bergen zu bleiben. Ob die nächste Generation noch dazu bereit sein wird, ist die Frage, die sich unweigerlich stellt.

      Wer sammelt die Arnika – und wie erfolgt dieser Arbeitsgang? Die Arnika wird von den Bauernfamilien gesammelt. Wenn die Erntezeit beginnt, kommen oft auch die älteren Kinder, die mittlerweile in den Städten leben, wieder zurück, um bei der Ernte zu helfen und sich ein paar Euro dazuzuverdienen.

      Wenn es eines Tages kaum noch Kleinbauern und Heilpflanzensammler geben sollte – wie könnte es dann mit der Arnika in den Westrumänischen Karpaten weitergehen? Seit 2010 werden mit Unterstützung von Weleda Anbauversuche durchgeführt, die zu ermutigenden Ergebnissen geführt haben und es einigen Bauern mittlerweile ermöglichen, zusätzlich zur Wildsammlung auf ebenen Flächen Arnika zu kultivieren und zu ernten.

      Wie kommt die Arnika von den Karpaten nach Deutschland? Um die frische Arnika zu konservieren und für den Transport nach Deutschland vorzubereiten, wird sie noch in den Bergen getrocknet. Dr. Florin Pacurar hat in den letzten Jahren durch viele Experimente die Trocknung in den Bergen verbessert. Beheizt wird die Trocknungsanlage mit dem Holz aus dem Apuseni, sodass hier eine zusätzliche Wertschöpfung in der Region bleibt. Um ein Kilogramm trockener Ware zu erhalten, benötigt man rund fünf Kilogramm frische Blüten. Die Lieferung nach Deutschland erfolgt mit Kleinlastern, die direkt aus den Bergen zur Weleda nach Schwäbisch Gmünd fahren.

      Welche Besonderheiten weist die Arnika aus den Karpaten – im Vergleich zu Arnika von andern Standorten – auf? Ein wichtiger Vorteil der rumänischen Karpaten ist das Phänomen, dass im Gegensatz zu vielen anderen Regionen, in denen die Arnika wild wächst, keine Arnikafliege (Tephritis arnicae) vorkommt. Weleda erhält aus diesem Projekt jährlich mehrere Tonnen getrockneter Arnikablüten, deren Qualität nicht mehr zu überbieten ist.

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